Die Bundespolizei warnt vor betrügerischen E-Mails. Seit einigen Wochen werden diese wieder in sehr großem Umfang deutschlandweit verschickt, leider zum Teil mit Erfolg. Dabei kann man gefälschte E-Mails mit etwas Übung erkennen und entsprechend handeln.
Laut Polizei kommen die E-Mails zwar aus dem Ausland, aber werden zum Teil mit dem offiziellen Logo der Bundespolizei verschickt. Dadurch wirken sie täuschend echt und vertrauenserweckend.
Und die Betrüger haben immer wieder Erfolg. So wandte sich ein über 90-jähriger Rentner an die Bundespolizeiinspektion München, nachdem er den Betrügern bereits 8.750 Euro überwiesen hatte.
E-Mail setzt Empfänger unter Druck
Den Empfängern wird in der E-Mail vorgeworfen, dass sie eine bestimmte Straftat begangen haben sollen. Darauf folgt eine Aufforderung, innerhalb einer bestimmten Frist Stellung zum Sachverhalt zu nehmen.
Falls dies nicht geschehe, solle angeblich Anklage erhoben werden.
Weitere Betrugsmaschen, die Sie kennen sollten
Das Wochenblatt informierte bereits über weitere Betrugsmaschen gemeiner Betrüger. Mehr Informationen gibt es hier:
- Betrugsmasche: Angebliche Interpol- oder Europol Mitarbeiter wollen an Ihr Geld
- Vorsicht: Betrügereien beim Autokauf und -verkauf im Internet
- Betrug bei verlockendem Jobs und Stellenanzeigen
- Internetkriminalität und Call Center-Betrug nimmt zu
- Warnung vor Betrugs-SMS
Daran können Sie Betrug-E-Mails erkennen
Die Bundespolizei betont deutlich, sie diese E-Mails nicht verschickt und weist nochmals darauf hin, dass Zahlungsaufforderungen der Polizei nie per E-Mail zugestellt werden!
Diese typischen Merkmale helfen Ihnen, betrügerische E-Mails besser zu erkennen:
- Es fehlt die persönliche Anrede.
- Der Text enthält Rechtschreibfehler, hat einen seltsamen Satzbau und schlechten Schreibstil.
- Es sind Drohungen und enge Fristen enthalten, oft mit dringenden Aufforderungen.
- Die Mails sind in Englisch verfasst.
- Es werden persönliche Daten von Ihnen gefordert.
- Sie sollen Links anklicken oder Anhänge öffnen.
- Absender ist ein unbekanntes Unternehmen oder ein bekanntes Unternehmen, das bisher nie Kontakt mit Ihnen aufgenommen hat.
Aber Vorsicht: Betrüger gehen immer professioneller vor, um an persönliche Daten zu gelangen. Gefälschte E-Mails sind oft kaum von echten zu unterscheiden und enthalten oft sogar persönliche Anreden oder vertrauenerweckende Logos.
Generell gilt daher: Seien Sie lieber einmal zu oft misstrauisch, als einmal zu wenig.
Unbekannte E-Mail bekommen – was tun?
Wer Sie möglicherweise eine betrügerische E-Mail erhalten haben, soll Sie nicht darauf antworten und auf keinen Fall geforderte Zahlungen leisten!
Außerdem helfen diese Tipps:
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und reagieren Sie nicht auf gesetzte Fristen.
- Klicken Sie nicht auf Links oder Anhänge von unbekannten Absendern.
- Geben Sie keine persönlichen Daten Adressen oder Bankverbindungen an.
- Denken Sie daran, dass staatliche Institutionen, Banken, Fluglinien oder Online-Shops ihre Kunden nie per Mail dazu auffordern, Zugangsdaten oder Kontoverbindungen anzugeben oder zu ändern.
- Rufen Sie das Unternehmen an, von dem die E-Mail angeblich kommt, wenn Sie sich unsicher sind.
Wenn Sie bereits betroffen sind, Ihre Daten weitergegeben oder Zahlungen geleistet haben, gehen Sie zur Polizei. Strafanzeige kann bei jeder Polizeidienststelle in Ihrer Nähe erstattet werden.
(Quelle: Bundespolizeiinspektion Kempten, NDR)