Auf Liebesmission Brillenbär Hubärt soll in der Wilhelma für Nachwuchs sorgen

Brillenbär Hubärt soll in der Wilhelma für Nachwuchs sorgen
Brillenbär Hubärt ist momentan zu Gast in der Wilhelma. (Bild: Wilhelma Stuttgart)

Brillenbär Hubärt hat eine Mission: Er soll in der Wilhelma in Stuttgart für Nachwuchs sorgen. Das 17-jährige Männchen ist dafür extra aus der österreichischen Tierwelt Herberstein in die Landeshauptstadt gereist.

Eine Hochzeitsreise der besonderen Art unternimmt momentan ein Brillenbär. Seit Ende März 2025 ist der erfahrene Hubärt in der Wilhelma zu Gast und nimmt seine Aufgabe sehr erst. Allerdings ziert sich die Auserwählte noch ziemlich und teilt fleißig Ohrfeigen aus, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Felsenanlage in der Wilhelma ist das Reich der 22 Jahre alten Brillenbärin Cashu und ihrer siebenjährigen Tochter Suyana. Im Rahmen des Ex Situ- Zuchtprogramms des Europäischen Zooverbandes EAZA wurde die Entscheidung getroffen, dem jungen Weibchen einen Geschlechtspartner zu suchen. Fündig wurde man mit dem erfahrenen Hubärt aus der Tierwelt Herberstein.

Das Weibchen Suyana: Wenn alles klappt, soll Hubärt mit ihr für Nachwuchs sorgen.
Das Weibchen Suyana: Wenn alles klappt, soll Hubärt mit ihr für Nachwuchs sorgen. (Bild: Wilhelma Stuttgart)

Kurzzeitbeziehung wäre möglich

Am 4. April waren Hubärt und Suyana erstmals gemeinsam auf ihrer Anlage. Die Annäherungsversuche verliefen so, wie bei Brillenbären üblich: Hubärt bewies ein großes Interesse an seiner Artgenossin. Diese zeigte dem deutlich größeren Männchen allerdings mit lautem Fauchen und sogar den ersten Ohrfeigen seine Grenzen. Hubärt reagierte mit dem notwendigen Respekt – bei Brillenbären eine gute Voraussetzung für die Anbahnung einer harmonischen Kurzzeitbeziehung.

Hubärt reist nach getaner Arbeit wieder ab

Volker Grün, Leiter des Fachbereichs Zoologie in der Wilhelma, erklärt: „Wir hoffen, dass sich Hubärt und Suyana weiter annähern und es zu einer erfolgreichen Paarung kommt. Nach einer Tragzeit von rund sieben Monaten dürften wir dann Nachwuchs begrüßen. Nur während der Paarungszeit treffen männliche und weibliche Brillenbären zusammen. Ansonsten gehen sie getrennte Wege. Hubärt wird daher nicht auf Dauer in der Wilhelma bleiben, sondern im Laufe der nächsten Monate wieder zurück nach Österreich reisen.“

Am 4. April 2025 waren beide Tiere erstmals gemeinsam auf einer Anlage (links Suyana, rechts Hubärt).
Am 4. April 2025 waren beide Tiere erstmals gemeinsam auf einer Anlage (links Suyana, rechts Hubärt). (Bild: Wilhelma Stuttgart)

Brillenbären sind in freier Natur stark gefährdet

Wilhelma-Direktor Dr. Kölpin fügt hinzu: „Wir betreiben diesen hohen organisatorischen Aufwand nicht ohne Grund. Die Bestände des Brillenbärs gehen in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet, den Anden in Südamerika, immer mehr zurück. Die Ursache dafür ist vor allem die Zerstörung seiner Lebensräume, aber auch Mensch-Tier-Konflikte, aufgrund derer viele Brillenbären illegal erlegt werden. Auf der Roten Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur, der IUCN, wird die Art bereits als gefährdet eingestuft. Daher ist es wichtig, dass Zoos eine Verantwortung für den Erhalt der Art übernehmen und eine Reservepopulation aufbauen.

(Quelle: Wilhelma Stuttgart)