Erste Hoffnungszeichen für die Wetterwarte Süd

Erste Hoffnungszeichen für die Wetterwarte Süd
Roland Roth, Oberschwabens Wetterexperte Nr. 1, hofft auf eine starke Unterstützung durch Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen. (Bild: privat)

Die Nachricht, dass die Wetterwarte Süd (Bad Schussenried) finanziell am Abgrund steht, hat unglaublich viele Reaktionen ausgelöst. Wir konnten nach einer Mitarbeiterbesprechung mit Roland Roth, dem Gründer und Chef der Wetterwarte, ein kurzes Gespräch führen.

Roth freut sich über die Resonanz aus der Bevölkerung und möglicher Sponsoren. Auch wenn sich erste Silberstreifen am Horizont abzeichnen, der ganz große Durchbruch bei der dauerhaften Finanzierung, der so wichtigen Einrichtung, ist noch nicht gelungen.

Spenden-Button für die Homepage

Um das Überleben der Wetterwarte zu sichern, musste Roth mittlerweile einen großen Meinungsumschwung auf Drängen vieler Ratgeber einlegen. Die zunächst von ihm abgelehnte finanzielle Unterstützung von Privatpersonen ist, so eines, der Ergebnisse der letzten Tage, ist Geschichte. „Ich wurde überzeugt, dass ich meine Meinung ändern muss. Wir wollen unterstützungswillige Privatpersonen nicht vor den Kopf stoßen, auch wenn wir keine Spendenquittung ausstellen können. Ein Spenden-Button, soll dazu auf unserer Homepage integriert werden. Vorher werden wir aber noch Details aus rechtlicher Sicht klären,“ beschreibt Roth einen ersten Ansatz zur finanziellen Konsolidierung der Wetterwarte.   

Erste Zusagen von Sponsoren

Auch beim Sponsoring durch Firmen gibt es erste Hoffnungszeichen. „Es haben sich erste Interessenten gemeldet, aber wir brauchen eine noch deutlich stärkere Unterstützung für einen dauerhaft gesicherten Betrieb unserer Einrichtung“, gibt Roth offen zu. In einer der wirtschaftlich stärksten Regionen der gesamten Republik, so die Hoffnung von Roth, müsse es doch möglich sein, finanzstarke Sponsoren zu gewinnen, um dieser herausragenden und wichtigen Einrichtung eine gesicherte Zukunft zu garantieren. Mit einer monatlichen Frequenz von rund 600.000 Aufrufen, bietet die Homepage der Wetterwarte ideale Bedingungen, um Werbebanner zu platzieren. 

Roth sorgte bisher selbst für erhebliche Einnahmen  

Vor wenigen Tagen schlug die Meldung, dass die Wetterwarte Süd vorläufig keine kostenlosen Wetterberichte und Warnmeldungen auf der Homepage mehr veröffentlicht, ein wie eine Bombe. Roth verwies darauf, dass die Kosten von der Wetterwarte nicht mehr selbst gestemmt werden könne. Roth der in wenigen Monaten seinen 70. Geburtstag feiert, hatte in den letzten Jahren bei bis zu 100 Vorträgen pro Jahr das Honorar komplett in die Finanzierung der Wetterwarte Süd einfließen lassen.

Es ist nachvollziehbar, dass Roth diese Belastung auf Dauer nicht mehr tragen kann. Das hat allerdings erhebliche Auswirkungen auf die Einnahmen. Mit dem Wegfall von der Hälfte der Vorträge entsteht ein Finanzloch in Höhe eines fünfstelligen Betrages.

„Ich habe bin immer sehr gerne zu den Vorträgen gefahren, sie waren ein Gewinn für die Veranstalter, die Besucher und auch mich,“ bekräftigt Roth rückblickend.    

Bitterkeit wegen wegfallender Unterstützung

Mit einer Entscheidung des Bauernverbandes, die finanzielle Unterstützung der Wetterwarte zu beenden, haben dessen Entscheider Roth tiefer getroffen, als es von ihnen wohl beabsichtigt war. Unbestritten ist aber, dass sie sich damit nach über zwei Jahrzehnten seiner Dienste entledigten und damit ein nicht unwichtiger Teil der Finanzierung der Wetterwarte ohne Ersatz wegbrach, zumal ein ins Spiel gebrachter Ersatz, dass ggf. ein Hersteller von landwirtschaftlichen Geräten diese Rolle übernehmen könne, nie eintrat. 

Präzise Vorhersagen, hohe Bedeutung für Versicherte

Hunderttausende Bewohner des Messgebietes der Wetterwarte Süd (von der französischen Grenze, Stuttgart, Oberschwaben, Allgäu, Schweiz und Vorarlberg) schätzen die genauen Wettervorhersagen der Wetterwarte Süd. Auch betroffene Versicherten sind für die Dienste der Wetterwarte dankbar, wenn sie einen Nachweis für einen Elementarschaden benötigen.

Das könne Sie auch interessieren: Kommentar: Die Wetterwarte Süd darf nicht vor die Hunde gehen