Aktuelle Juni-Prognose! 30-Grad-Hitze und Sonnenschein: „Mittelmeer-Flair“ am Wochenende – wie geht der Juni weiter?

30-Grad-Hitze und Sonnenschein: „Mittelmeer-Flair“ am Wochenende – wie geht der Juni weiter?
Am Wochenende haben wir bestes Sommerwetter mit „Mittelmeer-Flair“. (Bild: Pixabay)

Ein Sonnen-Hoch legt sich am Wochenende über Mitteleuropa und bringt uns neben hochsommerlichen Temperaturen auch wieder strahlenden Sonnenschein. Zudem blicken wir in die erweiterte Mittelfrist und stellen uns die Frage: „Wie geht der Juni weiter – eher mit Dauer-Hochdruck oder unterm Strich unbeständig?“

Von den Temperaturen gesehen war der Juni im Verlauf bisher überdurchschnittlich warm. 

Im Mittel geht der Juni eher überdurchschnittlich warm weiter.
Im Mittel geht der Juni eher überdurchschnittlich warm weiter. (Grafik: Mtwetter.de)

Nach einem kühleren Monatswechsel (vergleichsweise) stiegen die Tagesmitteltemperaturen kontinuierlich an. Aktuell geht es wieder bergab, wobei wir im Mittel wohl weiter über dem Klimamittel tanzen. Das GFS-Modell stürzt am 20./21. Juni, also pünktlich zum kalendarischen/astronomischen Sommeranfang mächtig ab. Andere Berechnungen sehen das allerdings nicht so (rote Linie). 

Am Ende kämen wir demnach bei einer Abweichung zum Klimamittel von +0,9 bis knapp +1,5 Grad heraus.

Wetterlage am Samstag, den 11. Juni

Sonnig und warm: Das können wir allein von der Großwetterlage für Samstagmittag herauslesen- und interpretieren. Kurze Einstandserklärung: Entlang eines Hochs ziehen die Luftmassen und Winde mit dem Uhrzeigersinn, bei einem Tief gegen den Uhrzeigersinn. 

Warme bis heiße Luftmassen strömen mit dem Hochdruckeinfluss zu uns.
Warme bis heiße Luftmassen strömen mit dem Hochdruckeinfluss zu uns. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Ein mächtiger Hochdruckkeil erstreckt sich von Südwesteuropa bis nach Deutschland und bildet bis ins östliche Europa eine “Hochdruck-Brücke”. Zudem liegt einerseits ein schwächeres Tiefdruckgebiet zwischen Griechenland und der Türkei sowie ein Tief nördlich von Großbritannien. Beide Tiefs sind zumindest etwas wetterwirksam, weil um das Tief über Südosteuropa die Warmluft von Osten her zu uns gelangt. Um das andere Tief herum wird kühlere Meeresluft in Richtung Deutschland transportiert. Dadurch ist das Risiko einzelner Schauer und Gewitter am Wochenende im Nordwesten beispielsweise höher als im Süden. 

In der Höhe erreicht uns die Heißluft von Südwesten her allmählich, im Norden bleibt es tendenziell noch kühler.
In der Höhe erreicht uns die Heißluft von Südwesten her allmählich, im Norden bleibt es tendenziell noch kühler. (Grafik: Wetterzentrale.de)

In 1.500 m Höhe (850 hPa) liegt die 10-Grad-Isotherme über der nördlichen Landesmitte. Im Norden sind wir noch näher an der kühleren Luft, im Süden näher an der Heißluft. Rund um den Alpenraum nistet sich bereits die 15- er (Luftmassentemperatur) ein, die uns am Sonntag komplett erreichen soll. 

Bei der Bewertung der Luftmassentemperaturen merken wir uns, dass wir auf diese Werte in 1.500 m Höhe (850 hPa) rund 15 bis 18 Grad für die Temperaturen bei uns am Erdboden dazu rechnen können.

Wettervorhersage bis Montag, den 13. Juni

Von Sonnenschein und hochsommerlicher Wärme sind wir am Donnerstag allerdings noch weit entfernt. Tagsüber tauchen immer wieder Regenschauer auf und begleiten uns im Vorhersagegebiet durch den Tag. Dabei handelt es sich um keine mehrstündigen Regenfälle, sondern um kleinere Regen- bzw. Schauergebiete, die kurzzeitig für Nässe sorgen. 

Am Donnerstag ziehen immer wieder Regenschauer durch.
Am Donnerstag ziehen immer wieder Regenschauer durch. (Grafik: https://www2.wetter3.de)

Der Gesamteindruck wirkt bedeckt und teilweise nass. Die Sonne kann sich gegen die Wolken kaum durchsetzen. Je nach Schaueraktivität erreichen die Höchstwerte ziemlich kühle 16 bis 19 Grad. In einem kräftigen Schauer ist es noch kühler. 

Am Freitag spüren wir so langsam die Auswirkungen des Hochs. Nach einem sonnigen Tagesbeginn scheint die Sonne neben ein paar harmlosen Wolken vom Himmel. Im Laufe des nachmittags und abends nehmen die Wolkenfelder zu, wobei das den Sonnenschein eher wenig trübt. Die Höchsttemperaturen klettern dazu je nach Region auf 19 bis 23 Grad. 

Die Auswirkungen des Hochs spüren wir mit viel Sonnenschein am Freitag.
Die Auswirkungen des Hochs spüren wir mit viel Sonnenschein am Freitag. (Bild: Niklas Kaa)

Dank des „Sonnen-Hochs“ zündet der Sommer pünktlich zum Wochenende so richtig. Untertags erwarten uns am Samstag und Sonntag jeweils sehr sonnige und warme Tage. Es herrscht gefühltes Mittelmeer-Flair und kommt einem am Bodensee dann auch so vor. Die Höchsttemperaturen werden durch die intensive Sonne erwärmt und erreichen am Samstag 23 bis 26, am Sonntag hochsommerliche 26 bis 30 Grad. 

Nachdem sich die Luft am Freitag und teilweise noch am Samstag recht angenehm anfühlt, wird die Luft besonders am Sonntag spürbar schwüler. Die eigentlichen Messwerte fühlen sich dadurch mitunter wie über 30 Grad an. 

Mit Sonnenschein und nahe 30 Grad zündet Sommer am Wochenende so richtig auf - „Mittelmeer-Flair“!
Mit Sonnenschein und nahe 30 Grad zündet Sommer am Wochenende so richtig auf – „Mittelmeer-Flair“! (Bild; Niklas Kaa)

Mit der aufkommenden Schwüle nimmt das Schauer- und Gewitterrisiko zu Wochenbeginn zu. Dabei ziehen nach aktuellem Stand bereits in den frühen Morgenstunden erste Schauer und Gewitter auf, die die Schwüle dann nach und nach reduzieren. Für eine detaillierte Vorhersage ist es allerdings noch zu früh. 

Zu Wochenbeginn wird die Schwüle von Schauern und Gewitter abgeschwächt.
Zu Wochenbeginn wird die Schwüle von Schauern und Gewitter abgeschwächt. (Bild: Pixabay)

Die Höchstwerte erreichen nach heutigem Stand der Dinge etwa 20 bis 24 Grad. 

Monatsprognose Juni: Viel zu warm und trocken?!

Das amerikanische „NOAA-Wettermodell“ berechnet die Gesamtabweichungen eines Monats von Temperatur und Niederschlag. Es mittelt etliche Einzelberechnungen und gibt aus den Ergebnissen regelmäßig Monatsprognosen heraus. Das Wettermodell kann maximal prognostizieren, ob ein Monat zu warm, zu kalt, zu trocken oder zu nass ausfallen wird – nicht mehr und nicht weniger. 

Wie das Wetter an einzelnen Tagen in einem Monat wird, kann das Langfristmodell nicht berechnen. 

Die Ausgangslage des bisherigen Junis zeigt folgende Daten: Die Monatsmitteltemperatur beträgt aktuell gerundet 16,1 Grad und ist zu einem Juni-Monat rund 0,8 Grad zu warm. Was die Niederschläge anbelangt, hatten wir im deutschlandweiten Mittel bisher 16,2 Liter pro Quadratmeter, was prozentual aufgerundet 18,3 % entspricht. 

Der Juni soll über Mitteleuropa insgesamt zu warm ausfallen.
Der Juni soll über Mitteleuropa insgesamt zu warm ausfallen. (Grafik: http://flaeming-wetter.bplaced.net/Synoptik/Langfrist-Vorhersage.html)

Der Juni könnte nach Angaben des „NOAA-Modells“ am Ende überdurchschnittlich warm ausfallen. Vor allem ab der Landesmitte südwärts erkennen wir Temperaturabweichungen bis zu +2 Grad. Im Norden liegen die berechneten Anomalien bei +0,5 bis +1,0 Grad. Die höchsten Abweichungen in Europa sehen wir im Mittelmeerraum, Spanien und über Nordafrika. Über Nordeuropa zeigen sich die Abweichungen eher moderat und ausgeglichen. 

Bei den Niederschlägen soll der erste meteorologische Sommermonat besonders über Südeuropa stellenweise erheblich zu trocken enden. Über Deutschland werden übliche Niederschlagsmengen berechnet, also weder zu trocken, noch zu nass. Als Ausnahme gilt hierbei der äußerste Süden: Dort soll der Monat am Alpenrand viel zu trocken ausgehen. Über dem Südwesten werden teilweise leicht zu nasse Verhältnisse berechnet. 

Ein andauernder Dürremonat ist also ebenso wenig wie ein nasser Juni in Sicht. Vieles spricht dafür, dass der Monat unterm Strich zwar zu warm, aber auch relativ unbeständig ausfällt.

Wie sich die Mittelfrist in den nächsten zwei Wochen entwickelt, beleuchten wir an anderer Stelle im Detail genauer. Ebenso machen wir bezüglich der Sommerprognose (Juni, Juli und August) noch ein Update.