Tag der Kinderhospizarbeit: Wenn die Berliner grün sind

Tag der Kinderhospizarbeit: Wenn die Berliner grün sind
Die ehrenamtlichen Mitglieder vom ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Amalie. (Bild: privat)

Wer am Freitag beim Bäcker seines Vertrauens war, hat sie vielleicht gesehen: Grüne Berliner. Was nach einer kreativen und lustigen Fasnetsversion des gerade zu dieser Jahreszeit sehr beliebten Süßgebäcks aussieht, hat einen mehr als ernsten Hintergrund. Denn seit 2006 jährt sich am 10.02. der Tag der deutschen Kinderhospizarbeit. Und da dieser besondere Tag der Hospizarbeit für Kinder und Jugendliche mit einem „Grünen Band“ beworben wird, sollen auch die grünen Berliner auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen und die Menschen sensibilisieren.

Mitmachen ist Ehrensache

Letztes Jahr hatten ehrenamtliche Mitglieder vom ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Amalie die Idee, mit grünen Berlinern auf die deutsche Kinderhospizarbeit aufmerksam zu machen. Hierzu wurden die regionalen Bäcker eingeladen, an dieser kreativen Aktion teilzunehmen. Nachdem die Rückmeldung der Bäcker und die öffentliche Wahrnehmung deutlich positiver waren als erhofft, wurde diese Aktion in diesem Jahr wiederholt – mit noch mehr Bäckereien. Aber warum ausgerechnet Bäckereien?

Eine Bäckerei ist ein wöchentlich häufig frequentiertes Lebensmittelgeschäft, in welchem Menschen aller Gesellschaftsschichten, Religionen oder Kulturen einkaufen – also jeder. Und genauso willkürlich kann jede Familie unverhofft von einem schweren Schicksalsschlag heimgesucht werden. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, für betroffene Familien da zu sein und allen Familienmitgliedern während dieser unvorstellbar schlimmen Zeit helfend und unterstützend zur Seite zu stehen. Und genau hier setzt die ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit an.

Mit den grünen Berlinern soll auf die deutsche Kinderhospizarbeit aufmerksam gemacht werden.
Mit den grünen Berlinern soll auf die deutsche Kinderhospizarbeit aufmerksam gemacht werden. (Bild: privat)

Amalie – Lebensbegleitung für Familien bei Krankheit, Sterben, Tod und Trauer

Der ambulante Kinderhospizdienst Amalie bietet hier in der Region schnelle und dringend benötigte Hilfe in besonders schweren Zeiten. Als Zusammenschluss der Stiftung Liebenau und der Malteser sind die hauptsächlich ehrenamtlichen Hospizpaten von Amalie immer dann da, wenn ein Kind oder Jugendlicher von einer unheilbaren und lebensverkürzenden Krankheit betroffen ist oder Kinder mit schwersten Beeinträchtigungen nur eine geringe Lebenserwartung haben.

Das Ziel von Institutionen wie Amalie ist es, die Betroffenen, aber vor allem auch die weiteren Familienangehörigen, in ihrem gewohnten Umfeld zu unterstützen und während dem gesamten Krankheitsverlauf zu unterstützen. Denn gerade wenn es um die unschönen Themen Krankheit, Sterben, Tod und Trauer geht, vor allem im Zusammenhang mit Kindern, kann das Angebot an Hilfen nicht groß genug sein. Dabei begleitet Amalie die gesamte Familie vom ersten Tag der Diagnose einer lebensverkürzenden Krankheit bis hin zum Tod und auch darüber hinaus.

Die Paten der Kinderhospizarbeit sind da, um zu stärken und zu entlasten. Ein freiwilliges Angebot für all diejenigen, die in schwierigen Zeiten Halt und Zuspruch benötigen.

Hilfe für die gesamte Familie

Gerade bei schweren Schicksalsschlägen dreht sich in der Regel zunächst einmal alles um die betroffene Person – was auch absolut richtig und nachvollziehbar ist. Doch gibt es in den meisten Familien mit einem betroffenen Kind auch noch Geschwister, die dann oftmals zu kurz kommen. Aber auch die Eltern brauchen in dieser mehr als außergewöhnlichen Situation oftmals eine außenstehende Person, um über ihre Ängste und ihren Kummer zu reden. Denn der Partner steht ja selbst völlig unter Schock und neben sich.

Genau hier liegt der Ansatz der Kinderhospizarbeit – denjenigen Unterstützung geben, für die das Leben trotz furchtbarer Schockdiagnose in der engsten Familie irgendwie weitergehen muss. Denn die direkt Betroffenen bekommen in aller Regel genügend Unterstützung durch medizinisches Personal oder Pflegedienste. Da leider nicht genügend öffentliche Mittel zur Unterstützung der restlichen Familie zur Verfügung stehen, müssen sich ehrenamtlich agierende Organisationen um die betroffenen Familien kümmern. Damit solche Institutionen wie Amalie auch zukünftig weiterhin ihrer ungeheuer wichtigen Arbeit nachgehen können, sind sowohl Spenden als auch ehrenamtliche Paten nötig.

Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte oder die deutsche Kinderhospizarbeit mit einer kleinen Spende unterstützen möchte, kann dies jederzeit unter www.deutscher-kinderhospizverein.de oder unter kinderhospizdienst-amalie.org machen. Hier können Sie sich auch noch weitere Informationen über die deutsche Kinderhospizarbeit einholen.

Sollten Sie also nächstes Jahr beim Bäcker mal wieder zufällig einen grünen Berliner sehen, können Sie mit dem Kauf die Kinderhospizarbeit unterstützen. Und es gibt wohl keinen besseren Grund, die leckeren Kalorien eines Berliners zu sich zu nehmen.