Das launische Herbstwetter geht am Feiertagswochenende in die Verlängerung: Zu den Regenfällen wird es windig bis stürmisch. Doch dann deutet sich vorübergehend eine Wetterbesserung an. Wir blicken auf spannende Berechnungen für Oktober: Gibt`s bereits die ersten Schneeflocken?
Derzeit erleben wir eine Witterung, die wir (gefühlt) seit einer Ewigkeit nicht mehr hatten: Regen, Regen und nochmals Regen! Dazu messen wir empfindlich kühle Temperaturen von kaum mehr als 10 Grad am Tage. Verantwortlich dafür ist ein sogenannter „Trog“.
Die Wetterkarte für Donnerstagabend, 29. September, zeigt ein Tiefdruck-Vorstoß von Nordeuropa bis nach Mitteleuropa. Das bedeutet rundum wechselhaftes, nasses und relativ kühles Wetter. Mit -25 Grad in 5,5 Kilometer Höhe haben wir zugleich hochreichende Kaltluft. Der hohe Boden- und Luftdruck liegt außerhalb von uns mit einem Zentrum bei den Azoren und über dem östlichen Kontinent.
In 1.500 m Höhe (850 hPa) kommen die kühleren Luftmassen ebenfalls bis in den Süden und Südwesten Mitteleuropas voran. Die 0-Grad-Isotherme liegt über Skandinavien und die richtige Kaltluft noch weiter im Norden. Die warmen und heißen Luftmassen ziehen sich immer mehr zurück.
Wetteraussichten bis Mittwoch, 5. Oktober
Bis einschließlich dem Wochenende und dem Feiertag am Montag bleibt es eher wechselhaft, nass und teilweise sogar richtig windig. Danach geht es (endlich) aufwärts!
Freitag, 30. September: | 11 bis 14 Grad | Insgesamt viele Wolken, ab nachmittags/abends freundlicher mit Sonnenschein |
Samstag, 1. Oktober: | 10 bis 13 Grad | auf- und einziehendes Regengebiet ab vormittags, abends wieder trockener mit letzten Schauern |
Sonntag, 2. Oktober: | 15 bis 18 Grad | Zahlreiche hochnebelartige Wolkenfelder, etwas Sonne und erhöhtes Schauerrisiko in späteren Abendstunden |
Montag, 3. Oktober: | 15 bis 18 Grad | Wettermix aus Sonne und Wolken, Wolkenauflösung im Tagesverlauf. Achtung: Nebelgefahr! |
Dienstag, 4. Oktober: | 15 bis 18 Grad | Wechsel aus Sonnen und Bewölkung, später viel Sonnenschein. Achtung: Nebelgefahr! |
Mittwoch, 5. Oktober: | 16 bis 19 Grad | große Sonnenanteile, wenig Bedeckung durch Wolkenfelder. Achtung: Nebelgefahr! |
Sonne-Nebel-Lotterie
Durch die vergangenen Regentage sind die Böden oben aufgeweicht und gesättigt. Im Herbst, wenn die Nächte länger sind als die Tage und die Sonne nicht mehr so hoch steht, bildet sich oft Nebel. Die Feuchtigkeit wird kondensiert. Dieser Nebel und Hochnebel kann „schlimmstenfalls“ den ganzen Tag über anhalten und dem angesagten Wetter deutlich abweichen.
35-Tage-Trend: (Fast) durchweg unbeständig, wenig Hochdruck
Zu guter Vorletzt blicken wir auf die Ensemble mit dem sogenannten 35-Tage-Trend für Lindau (Bodensee). In dieser Grafik berechnen über 30 verschiedene Einzelberechnungen des Wettermodells “GFS” Temperatur und Niederschlag bis Ende Oktober.
Anfangs erkennen wir das „kühle Tal“, aus dem wir in den kommenden Tagen allmählich herauskommen. Dann sehen wir im Mittel eine grobe Seitwärtsbewegung mit Temperaturen von 5 bis 20 Grad. Tagsüber kann es also nochmals wärmer werden, wobei die Nächte oft recht kühl bleiben. „Hinten raus“ stürzen die Temperaturen ab.
Auffällig ist, dass die Niederschlagssignale unten fast durchgehend aktiv sind. Nur um den 4. bis 7. Oktober deutet sich eine trockenere, vielleicht sogar “goldene” Herbstphase an – aber eben nur kurz.
… Doch fallen die Niederschläge alle nur als Regen? Nein, nicht nur. Das prognostizieren zumindest einige Modellberechnungen des Wettermodells. Bis zur Monatshälfte sind unten keine Schneesignale zu erkennen, ehe diese dann doch sichtbar zunehmen. Ein paar Einzelberechnungen, die wir noch als Ausreißer bewerten können, brächten sogar ein paar Zentimeter Schnee. Der Oktober wird auf jeden Fall noch spannend.