Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) lässt im Rahmen der Wohnraumoffensive des Bundes 14 zeitgemäße und bezahlbare Wohnungen in einem denkmalgeschützten historischen Ambiente in der Nähe des Bodensees in Lindau errichten. Jetzt wurde das Richtfest am Buttlerhügel gefeiert.
Wie schafft man es, ein aufgrund seiner historischen und städtebaulichen Bedeutung denkmalgeschütztes Ensemble von vier Wohnhäusern für die ehemaligen königlich-bayerische Zollbeamten aus dem Baujahr 1910/11 nach mehr als 110 Jahren baulich modern und nachhaltig nachzuverdichten?
Vor dieser Herausforderung standen die Planerinnen und Planer der BImA, als sie 2019 die Idee entwickelten, auf dem bundeseigenen Wohngrundstück zusätzliche Wohnungen für die Wohnungsfürsorge des Bundes zu errichten.
Zwei neue Mehrfamilienhäuser errichtet
Sie endschieden sich für den Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern mit jeweils sieben Wohnungen in drei oberirdischen Geschossen und einem ausgebauten Dachgeschoss mit Walmdach. Die Dachform sowie die Fassadengestaltung entsprechen dabei den Vorgaben des Denkmalschutzes.
Trotz des problematischen Baugrunds in Bodenseenähe wurde eine Tiefgarage gebaut, die so dimensioniert ist, dass auch die Fahrzeuge der Mieterinnen und Mieter der bereits vorhandenen Altbauten darin parken können.
In nachhaltiger Holzhybrid- und teilweiser serieller Bauweise gefertigt
Beide Häuser wurden in nachhaltiger Holzhybridbauweise gebaut – einer Mischbauweise aus Holzrahmenelementen und Betontragwänden. Der Erschließungskern, die Holzfassaden, die Zimmer mit Holzrahmenwänden sowie die Wohn- und Badeinheiten wurden zum Teil in serieller Bauweise gefertigt, was die Bauzeit auf der Baustelle verkürzte.
„Aus architektonischer Sicht war es eine große Herausforderung, die Neubauten in die Nachbarbebauung einzufügen und gleichzeitig die Grundstücksfläche optimal auszunutzen, um mit den Kosten im wirtschaftlichen Bereich zu bleiben“, erläutert Christoph Gehr, Projektverantwortlicher der BImA in München. Weiterer Pluspunkt und großer Vorteil im Zuge der derzeitigen Energiekrise: Beheizt wird das Gebäude mit Wärmepumpen, was seine Klimabilanz ebenfalls positiv beeinflusst.
Im Außenbereich setzt sich der schonende Umgang fort. Durch die umsichtige Planung der Gartengestaltung konnten zwei denkmalgeschützte ehemalige Waschhäuser erhalten werden und stehen allen Mieterinnen und Mietern als Fahrradabstellräume weiterhin zur Verfügung.
Neubauten entlasten Lindauer Wohnungsmarkt
Mit dem Neubau entsteht bis Ende 2023 zeitgemäßer Wohnraum für die Wohnungsfürsorge des Bundes auf dem in Lindau sehr angespannten Wohnungsmarkt. Die Wohnungen werden dauerhaft im Bestand der BImA bleiben und in erster Linie an Beschäftigte des Bundes vermietet. Wenn in einzelnen Fällen keine Vermietung an Bundesbedienstete erfolgen kann, werden die Wohnungen zu den gleichen Konditionen auf dem freien Mietmarkt angeboten.
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ist das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes. Es gehört zum Geschäftsbereich des Bundesfinanzministeriums und handelt nach den modernen Standards der Immobilienwirtschaft. Sitz der Zentrale ist Bonn. Aufgabenschwerpunkte sind das einheitliche Immobilienmanagement des Bundes, Immobilienverwaltung und -verkauf sowie die forst- und naturschutzfachliche Betreuung der Geländeliegenschaften.
Die BImA verfügt zudem über ein großes Angebot an bezahlbarem Wohnraum, den sie primär im Rahmen der Wohnungsfürsorge Bundesbediensteten zur Verfügung stellt. Die Wohnraumoffensive des Bundes unterstützt die Bundesanstalt, indem sie nun auch selber baut.
Die BImA deckt den Grundstücks- und Raumbedarf der Bundesressorts durch Flächen und Gebäude im eigenen Bestand, durch Neubau, Kauf oder Anmietung. Im Anschluss stellt sie den Nutzern die Liegenschaften auf der Basis von Mietverträgen zur Verfügung.
Mit rund 4.800 Dienstliegenschaften verwaltet die BImA nahezu alle Dienstliegenschaften des Bundes, darunter beispielsweise die Verwaltungsgebäude der Ministerien und Oberen Bundesbehörden sowie die Bundeswehrliegenschaften im Inland.
(Pressemitteilung: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben)