Neue Bürgerinitative fordert zur Rettung des Reicher Moos auf

Neue Bürgerinitative fordert zur Rettung des Reicher Moos auf
Torfabbau für den Badebetrieb. (Bild: Privat)

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Im Reicher Moos zwischen Waldburg und Vogt, soll gemäß Regionalplan noch über das Jahr 2030 hinaus für den Kurbetrieb Moor abgebaut werden. Die neugegründete Bürgerinitiative „Rettet das Reicher Moos“ fordert das Land Baden-Württemberg und das Landratsamt Ravensburg auf, sich für den Erhalt dieses Moores einzusetzen.

Die Bürgerinitiative „Rettet das Reicher Moos“ fordert den sofortigen Abbaustopp von Torf, die Aufnahme des Reicher Moos in das Moorschutzprogramm des Landes sowie die Renaturierung mit Vernässung des gesamten Moorgebietes.

Im Regionalplan wurde beschlossen, den Torfabbau weitere 20-40 Jahre über 2030 hinaus zu genehmigen, obwohl die Naturschutzverbände (BUND, LNV, NABU) in ihrer Stellungnahme diesen verlängerten Zeitraum für Torfabbau im Reicher Moos abgelehnt hatten. Die Genehmigung durch das Land steht noch aus.

Die Initiative appelliert an das Land Baden-Württemberg, als Grundstückseigentümer, den Regionalplan in seiner jetzigen Form nicht zu bewilligen.

Auch die Gemeinde Waldburg setzt sich für die Renaturierung ein.

Manfred Scheurenbrand, ein Sprecher der Bürgerinitiative, sagt dazu: „Normalerweise kämpfen lokale PolitikerInnen für den regionalen Naturerhalt und gegen Landes- oder Bundespolitik. Bei uns in Oberschwaben ist das durch die Regionalversammlung, die nicht paritätisch besetzt oder gewählt ist, anders.“

Bad Wurzach finanziert mit dem Kreis Ravensburg und dem Land Baden-Württemberg das Naturschutzzentrum Wurzacher Ried, das den Moorschutz und die Wichtigkeit von Mooren stets betont und hervorhebt.

Hubert Wegele als Initiator der Bürgerinitiative, meint: „Überall soll – wie in Bad Wurzach – Moor geschützt werden, doch bei uns baggert man Badetorf mit Duldung ab. Unser Biotop mit den Trinkwasserquellen wird dadurch unwiederbringlich zerstört.“

Natur- und Klimazerstörung ist weder notwendig noch verhältnismäßig! Alternative Behandlungsmethoden für die Kurgäste existieren. Es wird oft betont, dass das Reicher Moos tot sei. Das ist genauso falsch, als dass das Überleben der Moorbäder mit deren Arbeitsplätzen gefährdet wäre. Eine nachhaltige Kur mit Zukunft ist notwendig!

Das Reicher Moos soll mit seinen seltenen Arten, u.a. sehr vielen Libellenarten, wiederbelebt werden! Dauerhaft als Naturschutzgebiet und in der Biotopvernetzung sowie als lokale Attraktion und Naherholungsgebiet, soll es, hoffentlich in einem künftigen Biosphärengebiet, eine wichtige Rolle spielen! Dies wäre auch touristisch für die Region um die geschichtsträchtige Waldburg eine erhebliche Aufwertung.

Die Auftaktveranstaltung der Bürgerinitiative mit Film und Informationen zum Reicher Moos findet am 29.03.2023 ab 19:30 Uhr im Saal des Gasthauses König Wilhelm in Waldburg statt. Alle sind eingeladen!

Kontakt Email: [email protected] Instagram: reichermoosbuergerinitiative.

(Pressemitteilung: Bürgerinitative „Rettet das Reicher Moor“)