50.000 Euro abgezockt Seniorin (72) wird um ihr Erspartes gebracht: Polizei nimmt Betrüger fest

Seniorin (72) wird um ihr Erspartes gebracht: Polizei nimmt Betrüger fest
Telefonbetrüger: Die Polizei hat einen tatverdächtigen 20-Jährigen aus dem Landkreis Ravensburg ermittelt und festgenommen. (Bild: picture alliance / Ostalb Network | Marius Bulling)

Eine 72-Jährige Frau aus Vogt hat einem „falschen Polizeibeamten“ Bargeld und Wertgegenstände im Wert von rund 50.000 Euro übergeben. Der Schock war groß. Jetzt hat die Kriminalpolizei einen Tatverdächtigen (20) festgenommen.

Die Seniorin wurde von dem Telefonbetrüger durch geschickte Gesprächsführung so eingelullt, dass sie wirklich glaubte, mit der echten Polizei zu telefonieren. Sie übergab ihre Ersparnisse in Höhe von 50.000 Euro im Schubertweg an einen vermeintlichen Polizeibeamten. Erst später wurde ihr klar, dass sie Opfer eines Betrugs geworden war. Sie verständigte die „richtige“ Polizei.

Betrüger sitzt in Justizvollzugsanstalt

Wie es in einer Pressemitteilung heißt, haben Ermittler der Kriminalpolizei Friedrichshafen am vergangenen Dienstag nach mehreren Betrugsdelikten mit Schockanrufen einen 20 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen. Die Kriminalbeamten waren dem Tatverdächtigen nach der Tat auf die 72-Jährige Seniorin in Vogt auf die Spur gekommen.

Ermittlungsgruppe „Call-Center“ ist aktiv

Den dringend Tatverdächtigen konnten die Beamten am Dienstag letzter Woche an seiner Wohnanschrift im Landkreis Ravensburg antreffen und festnehmen. Er wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg einem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaftbefehl wegen gewerbsmäßigen Betrugs erließ.

Der 20-Jährige wurde noch am selben Tag in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Ermittlungen der Ermittlungsgruppe „Call-Center“ laufen auf Hochtouren. Ob der 20-Jährige auch an weiteren Taten beteiligt war und wer die Hintermänner sind, dauern an.

Schockanrufe

Die Polizei warnt immer wieder vor sogenannten „Schockanrufen“. Telefonbetrüger erzählen am Telefon, dass in der Nachbarschaft eingebrochen wurde. Der Angerufene selbst soll auf einer Liste der Täter stehen. Mit dieser Aussage wird enorme Angst bei den Betroffenen aufgebaut. Die „falschen Polizeibeamten“ am Telefon bitten nun darum nachzusehen, ob noch alles Geld und sämtliche Wertsachen da sind und diese zum Schutz vor den vermeintlichen Tätern bei einem Kollegen abzugeben. Dieser käme in Kürze bei ihnen vorbei oder es wird – wie bei der Seniorin in Vogt – ein zuvor vereinbarter Treffpunkt ausgemacht.

Tipps der Polizei:

  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen, Ihnen nahestehenden Personen. Die Polizei fordert niemals Geld von Ihnen.
  • Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!

(Quelle: Polizeipräsidium Ravensburg)