Wetterachterbahn mit Berg- und Talfahrt der Temperaturen Wetterstatistik der Wetterwarte Süd für März 2023

Ein Auf und Ab der Temperaturen im März, auch mit Frost.
Ein Auf und Ab der Temperaturen im März, auch mit Frost. (Symbolbild: Pixabay)

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Unserem Kreislauf wurde im vergangenen Monat einiges abverlangt. Auf warme Phasen folgten empfindliche Kälterückfälle mit Nachtfrösten. Das stete Auf und Ab der Temperaturen und die Wechselhaftigkeit des Wettergeschehens waren Programm.

Im März und April vollzieht sich der Übergang vom Winter- ins Sommerhalbjahr. Diesen Prozess übernehmen Tiefdruckgebiete, auf deren Vorderseite zeitweilig Mittelmeerluft nach Süddeutschland gelangt, während auf der Rückseite in einzelnen Schüben nochmals kalte Polarluft bis zu den Alpen strömt. Dementsprechend die muntere Berg- und Talfahrt der Temperaturen.

Unterm Strich fiel aber auch der dritte Monat des Jahres eineinhalb bis zwei Grad zu warm aus. In der aus Spanien einfließenden Luft und mit Föhnunterstützung ging es am 13. (Montag) erstmals über die 20-Grad-Marke (Friedrichshafen: 21,5°C) und damit wurden dann endlich auch die bisherigen Höchstwerte des Jahres vom Neujahrstag (!) überboten. An zehn bis fünfzehn Tagen sank das Quecksilber unter den Gefrierpunkt, was in etwa dem 30-jährigen Mittel entspricht. Eistage mit Dauerfrost wurden allerdings nicht mehr registriert.

Tiefste Temperatur am 04.: – 5,0°C (- 6,3°C)
Höchste Temperatur am 18.: + 19,8°C (+ 20,7°C)
Durchschnittliche Monatstemperatur: + 6,1°C (+ 5,6°C)
Monatssumme des Niederschlags: 77,5 mm (27,5 mm)
Gesamtsonnenscheindauer: 112,7 Stunden (250,1 Stunden)  

(Die Messwerte beziehen sich auf die Wetterzentrale in Bad Schussenried, die Zahlen in Klammern geben die Vorjahreswerte an!)

Nach dem niederschlagsarmen Winter meldeten die 272 Stationen im Messnetz der Wetterwarte Süd allesamt überdurchschnittlich hohe Werte, jedoch wieder einmal mit beachtliche Unterschieden. Während in Schwarzwald- und Alpennähe teils deutlich über 100 Liter/m² verbucht wurden, waren es an der Donau, im Windschatten der Schwäbischen Alb, kaum mehr als 50 Liter. Dabei konnte man örtlich an vier Tagen Blitz und Donner beobachten, für einen März ganz ungewöhnlich und ein Beleg für die öfters sehr labile Luft. An zwei Tagen bildete sich eine dünne Schneeauflage. Der Wasserstand des Bodensees lag Ende des Monats im langjährigen Soll.

Was die Sonnenscheindauer anbelangt war es eine recht trübe Angelegenheit. Zum ersten Mal seit vielen Jahren wurde in einem März zwar an keinem einzigen Tag Nebel verzeichnet, doch kompakte und zähe Wolken versperrten häufig den Blick zum Himmel. An der Wetterzentrale in Bad Schussenried schien die Sonne lediglich 112,7 Stunden, 24 Stunden weniger als im statistischen Durchschnitt. Ähnlich die Defizite andernorts, wobei es ausnahmsweise keine großen Unterschiede zwischen den Berg- und Tallagen gab.

Mit kräftigen Schauern, kurzen Gewittern, sonnigen Phasen, einem stürmischen Westwind und Föhn am Alpenrand verabschiedete sich dieser ausgesprochen wechselhafte März. Vorgezogenes Aprilwetter in Reinkultur.

Man sollte den Frühling nicht vor den Eisheiligen Mitte Mai loben und es dürfte auch noch den einen oder anderen Kälterückfall geben, doch im April werden endgültig die Weichen in die wärmere Jahreszeit gestellt. Der Frühling ist nun nicht mehr aufzuhalten.

WWS-roro