Zeitweilig golden, aber auch viele Grautöne Wetterstatistik der Wetterwarte Süd für Oktober 2025

Wetterstatistik der Wetterwarte Süd für Oktober 2025
Goldenes Licht über grauem Nebel – der Oktober zeigte sich zwischen Herbstidylle und trübem Einheitsgrau von seiner wechselhaften Seite. (Bild: picture alliance / CHROMORANGE | Li Bro.photo)

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Gefühlt von den wohl allermeisten als zu kalt empfunden, statistisch gesehen jedoch im Normbereich. Zwar durchaus einige goldene Stunden, aber auch viele Grautöne. Dieser Oktober hielt nicht ganz, was man von ihm verspricht. Besser als von manchen gemacht, war er allemal.

Nach einem wechselhaften Beginn mit einem ersten moderaten Herbststurm („Detlef“) übernahm Hoch „Sieglinde“ das Wetterregiment und hielt lange Zeit alle Tiefausläufer von uns fern. Dass ein Hochdruckgebiet und sei es noch so stark in dieser fortgeschrittenen Jahreszeit kein Garant für strahlenden Sonnenschein ist, zumal wenn wir uns an dessen Ostflanke befinden, hat sich wieder eindrucksvoll gezeigt.

So schön ein Hoch sein kann, im Herbst sorgt es gerade hierzulande für große Wetterungerechtigkeiten, denn kühles Nebelgrau und nachmittags mildes Himmelblau liegen öfters nah beieinander. Dieses Mal allerdings mit einer zeitweise ungewöhnlichen Ausbreitung des Grauschleiers. Während die Höhen von Alb und Allgäu im Dauergrau versanken, herrschte am Bodensee und im Donautal und selbst im berüchtigten Nebeldreieck Riedlingen – Bad Schussenried – Laupheim mitunter strahlender Sonnenschein. Bei dieser Nebellotterie änderte sich die Verteilung von Blau und Grau jedoch beinahe täglich.

Tiefste Temperatur am 03.: + 1,0°C (+ 3,8°C)
Höchste Temperatur am 04.: + 19,7°C (+ 22,6°C)
Durchschnittliche Monatstemperatur: + 8,9°C (+ 11,4°C)
Monatssumme des Niederschlags: 45,8 mm (59,8 mm)
Gesamtsonnenscheindauer: 101,5 Stunden (71,1 Stunden)
 
(Die Messwerte beziehen sich auf die Wetterzentrale in Bad Schussenried,
die Zahlen in Klammern geben die Vorjahreswerte an!)

In der letzten Dekade stellte sich die Wetterkonstellation grundlegend um.  Tiefausläufer machten sich nun an die Aufarbeitung des in den Wochen davor aufgelaufenen Niederschlagsdefizits. Am 23. (Donnerstag) zog mit Windgeschwindigkeiten von 50 bis 80 km/h, auf ausgesetzten Berghöhen sogar schweren Sturmböen bis zu 100 km/h „Joshua“, ein veritabler Herbststurm übers Land. Ihm folgte vier Tage später „Klaus“, der etwas schwächer als sein Vorgänger ausfiel. Im Verbreitungsgebiet der Wetterwarte Süd hielten sich die Schäden generell in Grenzen.

Zum Schluss zeigte sich der Oktober noch von seiner goldenen Seite, sodass das Sonnenscheinsoll geradeso erreicht wurde, aber natürlich vor allem dank Dauerhoch „Sieglinde“. Auch die Durchschnittstemperatur liegt im meteorologischen Mittelmaß. Dabei blieb es, von einigen Ausnahmen abgesehen, weitgehend frostfrei und Schnee war ohnehin kein Thema.

Mittelt man die Regensummen der 300 Wetter- und Niederschlagsstationen im Messnetz der Wetterorganisation ergibt sich ebenfalls ein recht durchschnittlicher Wert. Schaut man genauer hin, dann zeigen sich doch beachtliche Unterschiede. Während in den zeitweilig föhnangehauchten Regionen südlich der Donau und in Richtung Ostalb zumeist unterdurchschnittliche Regenmengen registriert wurden, lagen die Werte im Bereich der Westalb und Baar nahe an der Oktobernorm. Deutlich zu nass war es dagegen am Hochrhein, im Südstau des Schwarzwaldes. So verzeichneten Doris und Martin Koschmieder in Rheinfelden-Herten 122,6 Liter/m², Helmut Kohler in Schwörstadt 124,2 Liter/m² und Otto Wiesmann in Albbruck gar 171,8 Liter/m²!

WWS-roro