Aktuell haben wir es beim Wetter mit einer ausgeprägten Blockadelage zu tun. Dadurch dominiert der Hochdruck über Mitteleuropa mit vielen Sonnenanteilen und Trockenheit. Doch das ändert sich ab dem Wochenende: Ein sogenannter “Kaltlufttropfen” bringt uns mehr Unbeständigkeit und vorübergehend kühleres Wetter. Wir blicken außerdem auf die neuesten Prognosen bis über den Monatswechsel hinaus.
Zunächst blicken wir auf das bisherige Frühjahr zurück und nach vorn. Die grüne Linie bildet den Verlauf der Tagesmitteltemperaturen seit dem 01. März zurück: Zuerst begann der Frühling eher kalt, aber sonnig, bevor ab der zweiten Monatsdekade durchweg überdurchschnittlich milde Tagesmittel gemessen wurden.
Zum März-April-Wechsel folgte dann der Absturz mit Schneeflocken und Frösten bis weit herunter, dann wurde es schlagartig wärmer, dann wieder kälter und dann erneut wärmer – klassisch April eben!
Im bisherigen Frühjahr (01.03. – 19.04.) hatten wir eine positive Temperaturabweichung von 0,9 Grad. Nach den aktuellen Modellberechnungen landen wir am Ende der Jahreszeit (31.05.) bei einer überdurchschnittlichen Gesamtanomalie von um oder knapp über 1,0 Grad.
Aktuelle Wetterlage: HOCH blockiert den Tiefdruck
Ein eigenständiges Hochdruckgebiet über Skandinavien blockiert momentan unsere Wetterlage. Grundsätzlich ist es üblich, dass der Hochdruck über dem südlichen Europa liegt und die Tiefs über den nördlichen Breitengraden.
Die Tiefdruckgebiete flankieren Deutschland derzeit von Westen und Osten. Da das aktuelle System der Wetterlage über Europa aber ziemlich verschoben ist, tobt sich der Tiefdruck mit unbeständigem Wetter über weiten Teilen Südeuropas aus, aber (noch) nicht bei uns.
Wettervorhersage bis Sonntag, den 24. April
Am Donnerstag erleben wir wieder einen sonnigen und warmen Frühlingstag. Vielfach scheint die Sonne tagsüber neben dekorativen Wolkenfeldern vom Himmel.
Die Sonneneinstrahlung könnte allerdings eingeschränkt werden: Von Süden her strömen mit den warmen Luftmassen erneut Staub- und Sandpartikel aus der Sahara zu uns. Der Sonnenschein kann dadurch etwas milchig getrübt werden. Mit ein paar Schleierwolken am Himmel verdichtet sich die Bewölkung vorübergehend. Je nach Sonnenscheindauer erreichen die Höchstwerte 17 bis 20 Grad.
Aufkommende Wolken wechseln sich am Freitag mit Sonnenschein ab. Auf regionaler Ebene dominieren mal die Wolkenfelder, mancherorts hingegen die Sonne. Lokale und kurze Regenschauer sind im Laufe des nachmittags besonders in alpennähe möglich.
Je nach örtlicher Wettersituation klettern die Höchsttemperaturen ebenfalls auf 17 bis 20 Grad, mit längerem Sonnenschein und entlang des Rheins auch bis auf 21 Grad.
Am Wochenende nimmt die Wechselhaftigkeit zu. Das Hoch über Skandinavien zieht weiter nach Norden ab und die Tiefdruckgebiete verbinden sich Südwest nach Nordost. Der tiefe Luftdruck reicht dann bis nach Spanien und Portugal. Durch die Vereinigung der beiden Tiefs liegen wir unter einer “Kaltluftschüssel” oder “Kaltlufttropfen” mit kurzzeitig kühlerer Luft samt Regenschauern und einzelnen Gewittern.
Die Höchsttemperaturen erreichen am Samstag 20 bis 23, am Sonntag mit der Höhenkaltluft nur noch 14 bis 17 Grad.
Die genaue Entwicklung für das Wochenende untersuchen wir noch zuvor und erstellen daraus eine Wettervorhersage. Ob kurzfristig eine Wetterwarnung aufgrund von größeren Gewitterclustern nötig ist, entscheiden wir dann und informieren Sie und Euch rechtzeitig.
Ensemble-Prognose: Kaum Temperaturveränderungen & (viele!) Niederschläge
Um einen ungefähren Über- und Ausblick auf die kommenden 15-16 Tage zu bekommen, analysieren wir die sogenannte “Ensemble-Prognose” genauer. Dieser Trend besteht aus über 30 Einzelberechnungen eines Wettermodells (GFS-Modell), die Temperatur und Niederschlag berechnen.
Beim Temperaturverlauf erkennen wir im Grunde genommen eine Seitwärtsbewegung: Über den ganzen Vorhersagezeitraum gesehen pendeln die Temperaturen meist zwischen 10 und 20 Grad. Am Ende des Monats wird teilweise die 25-Grad-Sommermarke tangiert, während andere Berechnungen einen “kühleren Tanz” in den Mai – vielleicht sogar nochmal mit Nachtfrostgefahr – bringen würden.
Nach dem Mittel aller Modellberechnungen sähe die Wettervorhersage für den 01. Mai nach jetzigem Stand der Dinge so aus: 13 bis 18 Grad, Sonne-Wolken-Mix mit erhöhtem Schauer- und Gewiterrisiko. Diese mögliche Vorhersage ist aber noch längst nicht in Stein gemeißelt.
Im unteren Abteil der Prognose sehen wir die Niederschlagssignale, die ab dem 24./25. April deutlich zu nehmen. Ausgelöst werden die Niederschläge mutmaßlich von Schauern und Gewittern, die flächendeckend seltener Landregen erzeugen. Für ergiebigen Landregen bräuchten wir ein Tiefdruckgebiet zentral über Mitteleuropa, damit die Niederschläge durch die passende Endpositionierung allesamt an den Alpen gestaut werden können.
Wie sich die Wetterlage mit den Niederschlägen innerhalb der Wettermodelle entwickelt, analysieren und interpretieren wir demnächst genauer.