Vorsicht: Kriminelle verschicken Phishing-Mails im Namen verschiedener Behörden

Vorsicht: Kriminelle verschicken Phishing-Mails im Namen verschiedener Behörden
Betrug: Phishing-Mails und falsche SMS von Ministerien und Behörden machen aktuell die Runde. (Bild: Chainarong Prasertthai / iStock / Getty Images Plus)

Gauner machen sich die aktuelle Entwicklung bei Inflation, Energiekrise und nationale Sicherheit zu Nutze. Der Betrug kommt per SMS, Phishing-Mails oder auf falschen Internetseiten. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg warnt vor verschiedenen Betrugsmaschen.

Wenn eine E-Mail mit dem Bundesadler und dem offiziellen Titel „Bundesministerium des Innern und für Heimat“ ins Postfach trudelt, erschrecken die meisten Menschen. Der erste Gedanke: „Habe ich was falsch gemacht“. Wenn dann noch in der Mail steht, dass das Ministerium die Identität prüfen will, wird man unruhig.

Personalausweis und Video zur Identifizierung beim Innenministerium

In der Mail steht, dass man auf einen Link, der beschriftet ist mit den Worten „Bestätige meine Identität“, klicken soll. Er führt auf eine ausländische Internetseite, die nicht vom Ministerium stammt und von diesem auch nicht betrieben wird.

In der E-Mail wird erklärt, was man machen soll: Fotos der Vorder- und Rückseite des Personalausweises hochladen sowie ein kurzes Video von sich selbst, auf dem das Gesicht zu erkennen ist. Das alles sei nötig „im Rahmen unserer dauerhaften Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit der Bürger“.

Die Verbraucherzentrale warnt:

Klicken Sie nicht auf den Link und laden Sie erst recht keine sensiblen Daten wie Ausweiskopien oder Ausweisfotos und Videos von sich auf unseriösen Seiten hoch. Auch wenn es in der E-Mail scheinheilig heißt, dass „alle Informationen mit größter Vertraulichkeit behandelt und nur zu Überprüfungszwecken verwendet werden“, ist davon auszugehen, dass die Nachricht nur einen Zweck verfolgt: Ihre Identität zu stehlen und mit Ihren Daten weitere Straftaten zu begehen.

Kriminelle verschicken E-Mails im Namen verschiedener Ministerien, Behörden und anderer bekannter Einrichtungen. Dabei versuchen sie nicht nur Geld zu erbeuten, sondern auch Identitäten zu stehlen. Fragen Sie im Zweifel bei der tatsächlichen Behörde, Einrichtung oder Firma nach.

Mithilfe erwünscht

An die Adresse phishing@verbraucherzentrale.nrw des Phishing-Radars können Sie E-Mails weiterleiten, bei denen Sie von Betrugsversuchen ausgehen. Durch die Zusendungen erkennt die Verbraucherzentrale aktuelle Betrugsmaschen und kann davor warnen.

Personalausweis für Guthaben-Auszahlung des Gesundheitsministeriums

Der Betrug per E-Mail kann auch so aussehen:

Beim Bundesministerium für Gesundheit stehe angeblich eine Erstattung von mehreren hundert Euro bereit. Um sie zu erhalten, soll man den eigenen Personalausweis kopieren und unverschlüsselt per E-Mail versenden. Dass die E-Mail nicht vom Ministerium stammen kann, ist schon an der Absenderadresse zu erkennen. Außerdem würde kein Ministerium und keine Behörde dazu auffordern, Kopien wichtiger Dokumente unverschlüsselt per E-Mail zu schicken. Reagieren Sie nicht auf E-Mails wie diese!

Die E-Mail-Adresse, an die man die Ausweiskopie schicken soll, soll durch „bundesministerium-erstattung“ Vertrauen erwecken. Doch entscheidend ist, was hinter dem @ steht. In diesem Fall „faedo“, was nichts mit einem Bundesministerium zu tun hat.

Mit Ausweis-Kopien sind zahlreiche Straftaten durch Identitätsdiebstahl möglich. Deshalb sollten Sie niemals derart wichtige Dokumente leichtsinnig per E-Mail versenden!

Auf der Seite der Verbraucherzentralen stehen weitere Betrugsversuche und viele Tipps. Mehr unter www.verbraucherzentrale.de.

(Quelle: Verbraucherzentrale Bawü)