Am 12. Mai ist Internationaler Tag der Pflege. Hier sollen Menschen für ihre unermüdlichen Anstrengungen ins Rampenlicht gerückt werden. Ob Gesundheitsdienstleiter, Mitarbeiter oder Pflegepersonal – alle ziehen an einem Strang und sind unsere Gesundheitshelden.
Mit der wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen nimmt der Bedarf an Personal im Pflegebereich zu. Dabei spielen ambulante Dienste eine zunehmend wichtige Rolle, um die pflegenden Angehörigen zu entlasten, da immer mehr Pflegebedürftige zu Hause gepflegt werden, heißt es vom Statistischen Bundesamt (Destatis) aus dem Jahr 2023. Die Zahl der ambulanten Pflegedienste ist binnen 20 Jahren um fast die Hälfte gestiegen.
Florence Nightingale hat den Pflegeberuf revolutioniert
Zum Jahresende 2021 waren in Deutschland 442 900 Personen bei ambulanten Pflegeeinrichtungen beschäftigt. Das waren 134 Prozent mehr als Ende 2001 teilt. Auch die Zahl der Beschäftigten in Pflegeheimen nahm innerhalb der letzten 20 Jahren zu, wenn auch nicht so deutlich.
Seit den 70er Jahren ist der 12. Mai der Gedenktag für alle Pflegenden. Er erinnert an den Geburtstag von Florence Nightingale 1820. Sie hat den Pflegeberuf durch ihren großen Einsatz und ihre Gabe der guten Beobachtung nachhaltig verändert und revolutioniert.
Dieser Tag im Mai ist Jahr für Jahr ein guter Anlass, auf die Bedeutung des Pflegeberufs aufmerksam zu machen, Missstände aufzuzeigen und nach Lösungen für Verbesserungen zu suchen. Der 12. Mai ist eine gute Gelegenheit, einfach mal „Danke“ zu sagen. Menschen, die sich um Kranke und Alte kümmern und pflegen, können nicht genug gewürdigt werden.
Übernahmegarantien sollen locken
Infolge der Alterung der Gesellschaft werden in Deutschland bis zum Jahr 2049 voraussichtlich zwischen 280 000 und 690 000 Pflegekräfte fehlen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis einer neuen Vorausberechnung zum Pflegekräftearbeitsmarkt (Pflegekräftevorausberechnung) mitteilt, wird der Bedarf an erwerbstätigen Pflegekräften ausgehend von 1,62 Millionen im Vor-Corona-Jahr 2019 voraussichtlich um ein Drittel (+33 %) auf 2,15 Millionen im Jahr 2049 steigen.
Vier Berufsgruppen sind maßgeblich für die Pflegetätigkeit: Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Krankenpflegehilfe, Altenpflege sowie Altenpflegehilfe. Während es sich bei der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Altenpflege um dreijährige Ausbildungen handelt, können die Hilfsberufe in der Regel innerhalb eines Jahres erlernt werden. Auch in Krankenhäusern fehlen Pflegekräfte auf den Allgemeinstationen. Hier versucht man vielerorts, mit Übernahmegarantien für Auszubildende gegen den Personalmangel vorzugehen.
Pflegen ist für viele Erfüllung
Für viele ist und bleibt ein Beruf in der Pflege ein Traumberuf. Das Gefühl, Menschen in allen Altersstufen zu unterstützen, zu helfen und am Ende des Tages viele kleine gute Werke geleistet zu haben, kann durchaus erfüllend sein. Ein Job in der Pflege fordert körperlich und geistig heraus – jeden Tag aufs Neue.
Wer sich für eine Ausbildung in einem Pflegeberuf entscheidet, hat auf alle Fälle einen krisensicheren Job und durch den meist anfallenden Schichtdienst sind die Arbeitszeiten oft flexibel und man hat frei, wenn andere arbeiten. Privates muss nicht immer zu den Stoßzeiten, wenn alle unterwegs sind, erledigt werden. Aber keine Angst, nicht alle Pflegekräfte arbeiten im Schichtdienst. Bei ambulanten Pflegediensten, in Arztpraxen oder auch in bestimmten Abteilungen im Krankenhaus sind auch ganz normale Arbeitszeiten üblich.
Wo überall arbeiten Pflegekräfte?
Als Pflegekraft gibt es unterschiedliche Einsatzorte. Gearbeitet wird entweder in Krankenhäusern, Altenheimen, Gesundheitszentren, Pflegeeinrichtungen, Facharztpraxen, bei Kurzzeit-Pflegediensten oder in der ambulanten Pflege. Da Pflegekräfte überall händeringend gesucht werden, gibt es eine Vielzahl von Stellengesuchen und Ausbildungsmöglichkeiten.
Mit der passenden Weiterbildung gibt es natürlich auch zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten. Eine Möglichkeit ist beispielsweise auch ein duales Studium in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege sowie Pflege oder Gesundheitsmanagement. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit auf ein Studium in der Pflegewissenschaft, im Pflegemanagement, in der Pflegepädagogik, in der Palliativpflege oder in Advanced Nursing Practice (ANP).
Es gibt verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten
Beim ANP geht es um erweiterte und spezialisierte Pflegeaufgaben, die von speziell ausgebildeten Mitarbeitenden übernommen werden. Eine Stelle als APN kann man bekommen, nachdem man einen Master in Pflegewissenschaft oder ANP erfolgreich abgeschlossen hat.
Durch Fort- und Weiterbildungen gibt es in den Betrieben meist Aufstiegsmöglichkeiten wie etwa die Stations-, Wohn- und Bereichsleitung übernehmen, einen Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen machen und als Pflegegutachter oder Qualitätsmanagement-Beauftragter arbeiten.
Bei aktuellen Debatten über die Vergütung von Pflegekräften wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob der Verdienst im Vergleich zur Leistung angemessen ist, da die physischen und psychischen Belastungen in der Pflege überdurchschnittlich hoch sind. Experten sehen eine Ursache für die vergleichsweise niedrigen Löhne mitunter im hohen Frauenanteil in der Pflegebranche
Tag der Wertschätzung
Ab dem 1. Mai sind die Mindestlöhne in der Altenpflege gestiegen: Eine Pflegefachkraft erhält dann mindestens 19,50 Euro pro Stunde brutto, eine Pflegehilfskraft 15,50 Euro. Eine weitere Erhöhung folgt zum 1. Juli 2025, heißt es in einer Pressemitteilung der Bundesregierung. Zudem wurde mit der Verordnung der Urlaubsanspruch für Beschäftigte in der Altenpflege erweitert.
Sagen oder schreiben Sie Pflegekräften, was für einen wertvollen Beitrag sie für die Gesellschaft leisten. Jeder kann mitmachen – als Zeichen der Wertschätzung. „Danke für eure Arbeit und die Geduld, mit der ihr euren Beruf ausübt“.