Das flüssige Gold Erhalt kleiner und regionaler Brauereien im Fokus

Erhalt kleiner und regionaler Brauereien im Fokus
Klaus-Peter Neef wie er leibt und lebt: Bei Brauereiführungen und Bierproben vermittelt er den Gästen seine Liebe und Leidenschaft für das handwerklich hergestellte flüssige Gold. (Bild: Zwiefalter Brauerei)

Viele kleine Brauereien sind in den letzten Jahrzehnten von der Bildfläche verschwunden. Die Übriggebliebenen kämpfen mit aller Macht nicht nur gegen den Konsum-Rückgang, sie werden auch mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Zu diesen gehören u.a. der deutlich zunehmende Marktanteil von alkoholfreien Biersorten und die Konkurrenz mit den „Fernseh-Bieren“ der Bier-Industrie.

Nun hat der Biersommelier Klaus-Peter Neef eine zündende Idee entwickelt, wie sich die regionalen Brauereien mit ihren handwerklich hergestellten Bieren von der scheinbar übermächtigen Konkurrenz absetzen können. Mit der Aktion „BIERSCHÜTZER“ geht der ausgewiesene Bierkenner für die regionalen Brauereien in die Offensive und gründet Ende März einen eigenen Verein.

Neef hat gute Argumente für diesen Schritt: „Die kleinen Brauerbetriebe fühlen sich, im Gegensatz, zu den Industrie-Bieren immer noch der handwerklichen Kunst und dem Reinheitsgebot verbunden. Da wird noch mit Liebe und Leidenschaft ein gutes Bier gebraut, das nichts mit der Massenware der Industrie zu tun hat.“ Zusätzlich will Neef auch die Gastronomen an Bord holen, die regionale Biere an ihre Gäste ausschenken.

Im Gespräch stellte Neef seine Vision vor: „Wir stellen den Nutzen für die Menschen in den Mittelpunkt.“ Voller Überzeugung vertritt der Biersommelier die Meinung, dass es viele gute kleinere Brauereien gibt, die nicht nur erhaltenswert scheinen, sondern auch ein Stück Heimat und Tradition verkörpern.

„Wichtig sind uns die Braukunst und deren handwerklich hergestellten Biere. Dabei soll der Genuss im Mittelpunkt stehen. Hier geht es nicht nur um ein gutes Bier für die Konsumenten, sondern auch um Gastlichkeit in den Wirtshäusern,“ stellt Neef seine Visionen vor. Mit Veranstaltungen und Events wollen die „BIERSCHÜTZER“ ihren Mitgliedern und den Menschen der Region einen Mehrwert bieten.

Die Ideen für ein reges Vereinsleben und ansprechende Angebote für die Menschen der Region sprudeln nur so aus Neef heraus: „Neben traditionellen Brauereiführungen soll es auch eigene Events der Brauereien geben. Fachvorträge sind ebenso denkbar, wie Fahrten zur Hopfenernte nach Tettnang, Talkrunden und Bierproben, die auch mal lustig sein dürfen.“

Um die Ziele für und mit der Gastronomie zu erreichen, planen „BIERSCHÜTZER“, Wirtshäuser in der Region aufzusuchen und sie mit ihrem Leistungsangebot aus der Küche und dem Bierausschank zu bewerten. Dabei geht es um die Sauberkeit im Lokal, an der Theke und um die Qualität des Ausschanks. Verständlich, dass Wirtshäuser, die regionales Bier ausschenken, die im Mittelpunkt stehen.

In ihrer Freizeit bewerten Köche und Bierbrauer bei ihren Besuchen die angesprochenen Leistungen und vergeben, so ist es zumindest angedacht, Auszeichnungen. Ähnlich der Statussymbole Kochhauben oder Sterne, können die Gastronomen dann mit einem oder bis zu drei Bierkrügen ausgezeichnet werden. Diese Auszeichnungen können dann als „Aushängeschild“ zur Werbung an den Wirtshäusern angebracht werden. Neef fasst zusammen: „Wir gehen bei den Bewertungen nicht auf ‚Sauftouren‘, wir bewerten ausschließlich die gebotenen Leistungen.“

Der Verein soll einen Schub für die regionalen und kleineren Brauereien bringen. Die Vereinsgründung ist schon jetzt gesichert, weil sich teils prominente Menschen für die Ziele der „BIERSCHÜTZER“ stark machen. Zu den Unterstützern und Gründungsmitgliedern zählen u.a. der Bundestagsabgeordnete Michael Donth, die Landtagsabgeordneten Manuel Halfinger und Cindy Holmberg, die Band Willkuer (Hülben) und weitere engagierte „BIERSCHÜTZER“ vom Schwarzwald bis zum Bodensee und Allgäu. Ehrenmitglieder werden die „Kronenkinder“.

Nun sind die kleinen und regionalen Brauereien, aber auch die Gastronomen am Zuge, diese lobenswerte Zielrichtung der „BIERSCHÜTZER“ mit ihrem Beitritt zu unterstützen, stehen sie doch im Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten und haben ebenso einen Nutzen davon, wie die Verbraucher. Die dürfen sich bei einem Erfolg des Vereins darüber freuen, dass die traditionelle und handwerkliche Braukunst vor Ort erhalten bleibt, die Geschmacksvielfalt dieser Biere eingeschlossen.