Dumm gelaufen ist für eine Betrügerin ein Schockanruf. Sie drückte bei einer 77-jährigen Frau aus Röfingen (Bayern) kräftig auf die Tränendrüse und wollte damit rund 70.000 Euro erbeuten. Leider vergaß die Betrügerin ein wichtiges Detail.
Die Serie der Telefonbetrügereien bei Senioren in Bayern reißt nicht ab und es passiert fast täglich. An Allerheiligen ging es bei einer 77-jährigen Frau um ein kleines Vermögen, genauer gesagt um 67.000 Euro. Der Umstand eines Feiertages schützte sie wahrscheinlich vor einer großen Dummheit.
Zwei Kinder kamen angeblich ums Leben
Die Seniorin erhielt am Freitag einen Anruf, bei dem zunächst ein Kind heftig weinte. Dann meldete sich eine angebliche Polizistin. Diese teilte mit, dass die Tochter der Angerufenen einen Unfall verursacht hätte. Dabei seien zwei Kinder zu Tode gekommen.
Die Betrügerin hatte offensichtlich übersehen, dass in Bayern Feiertag (Allerheiligen) war, so die Polizei. Ihr anvisiertes Opfer konnte somit gar nicht zur Bank gehen und Geld abheben. Als die Betrügerin das merkte, schwenkte sie schnell um und forderte Gold oder Schmuck. Das kam der Seniorin komisch vor, sie erkannte den Betrug und sagte dies auch der Betrügerin.
Daraufhin wurde das Gespräch beendet und der 77-Jährigen entstand kein Schaden.
Legen Sie sofort auf
Bei den sogenannten „Schockanruf“ geben sich Betrüger am Telefon als Verwandte (meist Tochter/Sohn oder Enkel) oder als ein mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor. Sie wollen die Angerufenen dazu bringen, Geld oder Wertsachen, wie teuren Schmuck, an sie zu übergeben.
Die Betrüger setzen bewusst auf einen Schockmoment und setzen ihre Opfer zeitlich unter Druck.
Tipps der Polizei: So können Sie sich vor Telefonbetrügern schützen
Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Nutzen Sie nicht die Rückruftaste, um die Identität des Anrufers zu prüfen.
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Rufen Sie den Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen!
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!
Bedenken Sie: Niemals ist die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig, so die Polizei.
(Quelle: Polizeipräsidium Schwaben Süd/West)