Welche Hilfe gibt es wo? Stadt Tuttlingen richtet Beratung für Geflüchtete in der Mühlau-Halle ein

Welche Hilfe gibt es wo? Stadt Tuttlingen richtet Beratung für Geflüchtete in der Mühlau-Halle ein
Berät Geflüchtete in der Mühlau-Halle: Florian Rieß. (Bild: Stadt Tuttlingen)

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Tuttlingen – Ein Begegnungszentrum mit Beratungsstelle für Geflüchtete aus der Ukraine hat die Stadt Tuttlingen in der Mühlau-Halle eingerichtet. Geflüchtete erhalten dort praktische Infos über das Leben in Deutschland – und haben die Möglichkeit, sich zu treffen und untereinander besser zu vernetzen.

Die Fragen, mit denen Florian Rieß konfrontiert wird, sind vielfältig: Wie geht das genau mit der Schulanmeldung? Wo kann man günstige Möbel kaufen? Kann man einen Zuschuss für Hausrat beantragen? Und wenn ja: wo? Wer bietet Sprachkurse an? Und gibt es die auch mit Kinderbetreuung? Wo erhält man günstige Lebensmittel? Und was hat es mit dem Berechtigungsschein für den Tafelladen auf sich? „Bei diesen Gesprächen merkt man mal wieder, wie komplex das Leben bei uns für Menschen ist, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind“, sagt der Jugendsozialarbeiter.

In der Mühlau-Halle helfen Florian Rieß und mehrere seiner Kolleg*innen der Abteilung Jugend seit letzter Woche den Geflüchteten, etwas Überblick zu gewinnen „Es gibt zahlreiche Hilfsangebote, Sozialleistungen und andere Unterstützungen“, so Rieß, „allerdings muss man auch wissen, wo und wie man sie bekommt.“ Denn für manche Aufgaben ist das Landratsamt zuständig, für andere die Stadt oder auch die Arbeitsagentur, dazu kommen die Angebote von Kirchen, Sozialverbänden und Bildungseinrichtungen. „Das muss man erst einmal überblicken.“

Eingerichtet hat Rieß sein Büro in der Mühlau-Halle. Diese wurde schon vor längerer Zeit als Unterkunft für Geflüchtete hergerichtet. Benötigt wurde sie dafür bisher noch nicht, da weiterhin nahezu alle der nach Tuttlingen geflüchteten Ukrainer*innen in Privatunterkünften oder regulären Wohnungen untergebracht sind. Aus diesem Grund wird in den nächsten Tagen auch ein Teil der Halle wieder für den Sport freigegeben.

Dennoch bleibt auch weiter genug Platz, damit die Halle – ergänzend zu den Beratungen – auch als Begegnungszentrum für Geflüchtete dienen kann. Eine Sitz- und eine Spielecke stehen bereit, auch Kaffee gibt es. „Die Leute sollen hier die Möglichkeit haben, sich zu treffen, auszutauschen und Erfahrungen weiter zu geben“, so Florian Rieß. Im Idealfall, so Rieß, gelingt es dann, dass die Geflüchteten sich mit Rat und Tat gegenseitig beistehen: „Wir hoffen, dass dies eine gewisse Eigendynamik entwickelt.“

(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)