Am 12. November wird es in Bad Saulgau spannend, die Bürger der Stadt und der Teilorte sind zur Bürgermeisterwahl aufgerufen. Mit Raphael Osmakowski-Miller und Roland Schmidt haben sich zwei Männer um die Nachfolge von Doris Schröter beworben, die nach 16 Jahren nicht mehr antritt.
Wir wollten von den Kandidaten wissen, woher ihre Motivation zur Bewerbung kommt, welche Ziele sie haben. Wir räumten auch die Möglichkeit ein, sich bei unseren Lesern vorzustellen.
Was Sie zur Kandidatur bewogen hat
Raphael Osmakowski-Miller bereits als ehrenamtlicher Bürgermeister Erfahrung
Ich habe mich beworben, weil ich diese Stadt und Ihre Menschen mag und liebe. Darum gab es für mich auch kein Zögern, bei dieser Wahl zu kandidieren. Meine Begeisterung für kommunale Themen hat mich schon früh gepackt. In verschiedenen Ehrenämtern und als Stadtrat habe ich über Jahrzehnte an der Entwicklung der Stadt mitwirken dürfen. Als ehrenamtlicher Bürgermeister von Beuron konnte ich in den letzten 12 Jahren weitere Erfahrungen sammeln und gestalterisch tätig sein. Ich konnte wertvolle Netzwerke aufbauen und über das Rathaus hinaus Verantwortung übernehmen. Ich bin waschechter Saulgauer, über meine Ehrenämter bin ich in dieser Stadt tief verwurzelt. Für mich ist das Amt des Bürgermeisters kein Karriereschritt, sondern echte Leidenschaft und Begeisterung für unsere Heimat. Ich möchte dieser Stadt etwas von dem zurückgeben, was sie mir gegeben hat und mit den Menschen dieser Stadt und ihrer Ortsteile zusammen unsere Zukunft in die Hand nehmen. Weil ich der Meinung bin, dass diese Stadt mehr kann. Weil da so viel Potential ist, dass es zu heben gilt.
Roland Schmidt seit drei Jahren Stadtbaumeister in Bad Saulgau
Seit 3 Jahren bin ich als Stadtbaumeister in den entscheidenden Themen der Stadt drin. Zudem seit 3 Jahren in die Stadt Bad Saulgau vernarrt…inzwischen verliebt. Verliebt in
- ihre Menschen und ihre Menschlichkeit
- ihren Fleiß und Innovationskraft
- in ihre Streitbarkeit und auch Fähigkeit zur Einheit, wenn es darauf ankommt
UND auch elektrisiert! Von den Potentialen und Chancen, die diese Stadt bietet.
Die Chancen und Wege, die von der Bürgermeisterin und dem Gemeinderat bereits eröffnet wurden, müssen nun mit Mut und großem KÖNNEN! weitergegangen und weiterentwickelt werden. ICH KANN DAS.
Die wichtigsten Themen für den Fall ihrer Wahl
Roland Schmidt: „Wichtig ist mir die Förderung und Unterstützung von Pflegekonzepten“
Die Stadt muss Akteur werden in der medizinischen Versorgung. Ich strebe die Schaffung eines eigenen MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) mit Arztsitzen an! UND! Ziel muss es sein, ein Grundversorgerkrankenhaus in Bad Saulgau zu etablieren! Wir haben die Liegenschaft. Wir haben die Planbetten. Nach meiner Überzeugung ist ein Level 1 Haus möglich.
Wichtig ist mir die Förderung und Unterstützung von Pflegekonzepten. Das bedeutet ein selbstbestimmtes Leben bis ins höchste Alter! Wenn stationäre Pflege notwendig wird, dann mit Ethos und Anspruch auch an den Beitrag der Stadt.
Bildung und Schulen
Wir können als Leuchtturm den begonnenen Campus vorweisen. Hier werden momentan schon ca. 80 Millionen von Stadt und Land bewegt. Zudem muss bis 2025 der Start für die Grundschule zur Entlastung der Berta Hummel Schule erfolgen. Unerlässlich ist die mittelfristige Konzentration des Walter Knoll Schulverbunds an einem Standort. Mit dem Oberschwabenstadion haben wir ein echtes Schmuckstück, das ich aus seinem Dornröschenschlaf holen möchte.
Schmidt möchte „Teilorte“ 2024 einführen
Ein wichtiges Anliegen ist mir die Teilorte zu stärken. Es braucht mehr Anerkennung dieser „Charakterköpfe“ durch mehr Selbstverwaltung! Ich will eine Geschäftsstelle „Teilorte“ 2024 einführen! Ferner möchte ich die Teilortkindergärten nicht nur sichern, sondern aktiv weiterentwickeln. Wichtig ist mir, dass zukünftig eigene Ärzte mit mobilen Sprechstunden in den Teilorten Sprechstunden anbieten.
In der Kernstadt soll u.a. durch Dachausbau Platz geschaffen werden
Es muss gelingen Bauland durch Erbpacht anzubieten. Mit Elan werde ich die Baurechtschaffung und Flächengewinnung durch Abrundungssatzungen in den Teilorten angehen. In der Kernstadt will ich durch Nachverdichtung und Brachflächengewinnung Platz schaffen. Dies ist nach meiner Überzeugung durch Dachausbau, Aufstockung usw. möglich.
In der Verwaltung strebe ich eine Organisationsreform von der Spitze her an. Dazu braucht es die Beweglichkeit durch einen mutigen Chef, der Verwaltung führen KANN.
Raphael Osmakowski-Miller erklärt welche Themen ihm wichtig sind
Ich finde es immer sehr schwer, bei der Größe unserer Stadt mit ihren Ortsteilen und bei den vielfältigen Aufgaben einer Kommune einzelne Themen nach vorne zu stellen.
Drei Themenschwerpunkte tauchten bei meinen Ortsrundgängen und Gesprächen mit den Menschen immer wieder auf und stehen auch für mich ganz oben: An erster Stelle die Gesundheitsversorgung. Dicht gefolgt von der Bildung und Schullandschaft in Bad Saulgau und Renhardsweiler und der Wirtschaftsförderung. Denn viele Dingen können wir in unserer Stadt nur deshalb machen, weil wir eine so starke Unternehmerschaft haben, die uns durch ihre Gewerbesteuer in die Lage versetzt, das ein oder andere über unsere Pflichtaufgaben hinaus zu machen.
Ich möchte vermeiden, dass Firmen in Nachbargemeinden abwandern. Jeder Arbeitsplatz in Bad Saulgau ist wichtig und unsere Unterstützung wert. Im Bereich Gesundheit möchte ich die Einrichtung eines Primärversorgungszentrums, verbunden mit einer Gemeinschaftspraxis, welche uns als Notfallambulanz zur Verfügung steht. Gleichzeitig muss dort ein Ärztehaus integriert werden. Und noch etwas: unsere Ortsteile fühlen sich zum Teil nicht zugehörig. Das wurde mir ganz oft berichtet. Das darf nicht sein.
Raphael Osmakowski-Miller stellt sich vor
Mein Name ist Raphael Osmakowski-Miller, ich wurde 1970 in Bad Saulgau geboren. Zusammen mit meiner Familie lebe ich Bad Saulgau. Hier fühlen wir uns „sauwohl“. Von Beruf bin ich zweierlei: Bürgermeister und Polizist. Eine ungewöhnliche Kombination, aber keine schlechte, wie ich finde. Ich habe an der Hochschule der Polizei studiert und diese als Diplom-Verwaltungswirt abgeschlossen. Als ehrenamtlicher Bürgermeister von Beuron konnte ich in den letzten 12 Jahren vielfältige Erfahrungen sammeln.
Ich konnte wertvolle Netzwerke aufbauen und über das Rathaus hinaus Verantwortung übernehmen. Zum Beispiel als Vorsitzender im Abwasserzweckverband, als Vorstandsmitglied im Naturpark Obere Donau, im Stiftungsrat des Naturschutzzentrum oder als Mitglied der IG Donaubahn. In meiner Freizeit bin ich Zunftmeister der Dorauszunft und in der Nikolausgilde. Ich war aber auch aktiv als Kirchenpfleger, Kreisrat oder Vorstand der Volleyballabteilung tätig. Ich habe mich immer gerne eingebracht, um uns alle ein Stück nach vorne zu bringen.
Roland Schmidt stellt sich vor
Ich bin 53 Jahre alt. Aufgewachsen in Illerrieden, mein Abitur habe ich am Kolleg der Schulbrüder Illertissen absolviert. Im anschließenden Zivildienst war ich in der Schwerstbehindertenbetreuung tätig. In Kaiserslautern studierte ich Ingenieur Raum- und Umweltplanung. Verheiratet bin ich seit 25 Jahren mit Dr. Margit Wagner, die als Fachärztin für Allgemeinmedizin praktiziert. Wir haben zwei erwachsene Söhne. Im Falle der Wahl werden wir beide in Bad Saulgau wohnen und beruflich wirken.