„Heißheilige“ statt Eisheilige! In den vergangenen Tagen zeigte sich der Mai – ausgerechnet im Zeitraum der Eisheiligen – von der wärmsten und schönsten Seite. Vielerorts wurden sommerliche Temperaturen gemessen. Der „Maisommer“ kam , um zu bleiben: In der nächsten Woche dreht das Wetter mit hochsommerlichen Temperaturen Sonnenschein weiter auf.
Stürzt der Mai überhaupt noch ab? Wann gibt‘s endlich Regen?
Bis einschließlich dem 12. Mai war der Monat bisher zu warm. Landesweit gemittelt hatten wir in dieser Zeit eine Temperaturabweichung von +2,7 Grad im Vergleich zum offiziellen Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Dass solch eine hohe Abweichung zustande kam, lag besonders an den letzten Tagen, wo wir an zahlreichen Wetterstationen die ersten Sommer- und Hitzetage registrierten (Sommertag ab 25,0 Grad, Hitzetag ab 30,0 Grad).

In den Bodenseeregionen messen wir bis jetzt eine deutliche Abweichung von +3,3 Grad. Entsprechend gab es bislang auch zu wenig Regen. In einigen Landesteilen wurde die Trockenheit des bald endenden meteorologischen Frühjahrs verschärft. Deutschlandweit fielen im Flächenmittel 10,3 Liter auf den Quadratmeter. Die Unterschiede sind allerdings immens: Meist kamen nur wenige Liter zusammen – punktuell gab es durch Schauer und Gewitter vereinzelt mehr.

Die meisten Niederschlagssummen hatten wir eindeutig im südlichen Bayern und Baden-Württemberg. Dort fielen an den Alpen rund 20 bis 80 Liter. In Prozent umgewandelt wurde das Soll zu 12,6 % erfüllt. Am Bodensee liegen wir zwischen 15 und 30 % – also liegen wir immer noch in einem Defizit.
Wettervorhersage Samstag, den 14. Mai bis Mittwoch, 18. Mai
Durch zurückkommenden Hochdruckeinfluss bringt uns eine Südwestlage die Sonne und Wärme zurück in unsere Breitengrade. Einzelne Schauer und Gewitter bilden vorerst die Ausnahme.
Am Samstag scheint nach Auflösung letzter Tiefdruckreste (Wolken) häufig die Sonne vom Himmel. Komplett makellos zeigt sich der Himmel allerdings nicht, wie es die Wetterkarte der Gesamtbewölkung abbildet: Im Laufe der zweiten Tages ziehen immer wieder ein paar dünne hohe Wolkenfelder durch, die den Sonnenschein vorübergehend etwas einschränken. Je nach Sonnenscheindauer erreichen die Höchstwerte 21 bis 24 Grad.

Ähnlich präsentiert sich das Wetter am Sonntag. Mit Sonnenschein macht der Tag besonders am Nachmittag seinem Namen alle Ehre und lädt zum Aufhalten im Freien ein. Am Vormittag sind noch kompaktere Wolken unterwegs. Die Höchsttemperaturen klettern bis zum späten Nachmittag verbreitet auf 24 bis 28 Grad. In der prallen Sonne und ohne Wind fühlen sich die Temperaturen nochmals wärmer und heißer an (wie um 30 Grad).
Zum Start in die neue Woche ändert sich an der trockenen Witterung (noch) wenig. Untertags stellt sich weitgehend ein Wettermix aus Sonnenschein und Wolkenfeldern ein. Das Schauer- und Gewitterrisiko nimmt ab den Nachmittagsstunden zu. Diese können mit Starkregen, Wind und kleinkörnigen Hagel kräftiger ausfallen.

Da diese sind allerdings nur lokal entladen, wird es in einigen Gebieten wahrscheinlich (fast) komplett trocken bleiben. Als Höchstwerte messen wir dazu meist 24 bis 27 Grad, die sich in der schwül-warmen Luft wärmer und „drückend“ anfühlen.
Der Dienstag startet mit einem dicken „Wolkenklotz“, der sich im Süden im Laufe des Tages langsam auflöst. Ob sich daraus ein kleinräumiges Regengebiet entwickelt, ist noch unklar. Es ist ebenfalls gut möglich, dass es abgesehen von vereinzelten Schauern trocken bleibt. Besonders in der zweiten Tageshälfte zeigt sich die Sonne öfter.

Die Temperaturspanne liegt bei 24 bis 27, in einem Schauer bei knapp über 20 Grad.
Nach den „Schönheitsfehlern“ in Form von Wolken und ein paar Schauern scheint am Mittwoch wieder oft die Sonne von einem blauen Himmel herab. Es herrschen beste Bedingungen für Unternehmungen und Aufenthalte im Freien. Die Temperaturen passen sich dem Wetter an und klettern auf hochsommerliche 27 bis 30 Grad. Ein Sommertag (ab 25,0 Grad) wird daher überall verzeichnet. Örtlich ist sogar ein Hitzetag (ab 30,0 Grad) möglich und wahrscheinlich.
Ensemble-Prognose: Der Regen kommt – aber wann?
Um uns einen groben Überblick über die kommenden zwei Wochen zu verschaffen, blicken wir auf die sogenannte „Ensemble-Prognose“ des GFS-Modells für den Ort Lindau (Bodensee). In diesem Trend prognostizieren über 30 Einzelberechnungen eines Wettermodells Temperatur und Niederschlag für die kommenden 15 Tage.
Anfangs steigen die Temperaturen deutlich an. Wir begeben uns auf einen „Wärme-Berg“ mit Temperaturen von 25 Grad und mehr. Um den 19./20. Mai wird teilweise die 30-Grad-Hitzemarke tangiert. Im Anschluss zeigt der Temperaturtrend sichtlich nach unten: Im Mittel liegen die Werte dann oft bei unter 20 Grad.

Interessant sind die Niederschlagssignale im unteren Bereich der Grafik. Bis um den 19. Mai herum sind relativ wenige Niederschläge zu erwarten. Da kommen – wenn überhaupt – nur Niederschläge durch Konvergenz und Schwüle (Schauer/Gewitter) zustande. Ab dem 20. März ca. nehmen die Niederschlagssignale stark zu und bleiben bis zum Ende des Vorhersagezeitraums am 27. Mai auf höherem Niveau vorhanden.
Fazit: Es deutet einiges darauf hin, dass die trocken-warme Zeit ab übernächster Woche ein Ende findet. Abgelöst wird die Wärme und Hitze von kühleren Temperaturen und deutlich mehr Wechselhaftigkeit. Für die Landwirtschaft, alle Hobbygärtner und die Natur ein wäre dies ein wahrhafter Segen. Bis dahin heißt es, die warmen und sonnigen Tage des Wonnemonats zu genießen.