„Draußen umgeschaut“: Die Schwanzmeise im Fokus

„Draußen umgeschaut“: Die Schwanzmeise im Fokus
Die Schwanzmeise ist ein rastlos wirkender Vogel. Die Tiere sind sozial, leben zumeist in Gruppen und Schlafen in Gemeinschaften. (Bild: Michaela Berghofe)

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Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e. V. stellt unter dem Motto „Draußen umgeschaut“ alle zwei Monate eine Tier- oder Pflanzenart vor. Diesmal im Fokus die Schwanzmeise.

Jetzt im Winter kann man verschiedene Vogelarten an Futterhäusern in unseren Gärten entdecken. Die zierliche Schwanzmeise (Aegithalos caudatus) kann auch immer wieder in kleinen Trupps auf die Schnelle vorbeischauen. Sie ist eine unserer kleinsten heimischen Vogelarten.

Ihr Schwanz ist länger als ihr kugelig-runder Körper. Im Flug sieht sie aus wie ein Federbällchen, das einen Stiel hat. Sie wird auch „Pfannenstielchen“ genannt. Ihr Kopf kann unterschiedlich gefärbt sein. Die Schwanzmeisen Mitteleuropas haben einen breiten dunklen Seitenstreifen am Kopf. Solche, die aus Nordeuropa stammen und immer wieder auch bei uns zu sehen sind, haben einen weißen Kopf. Die Geschlechter unterscheiden sich in ihrem Aussehen nicht.

Die Schwanzmeise ist ein rastlos wirkender Vogel. Die Tiere sind sozial, leben zumeist in Gruppen und Schlafen in Gemeinschaften. Dank ihres geringen Gewichts und dem langen Schwanz können sie akrobatisch an den äußersten feinen Ästen in Gehölzen klettern. Diese Vogelart macht Jagd auf Insekten und Spinnen und lebt zumeist ganzjährig bei uns.

Sie brütet in naturnahen Laub- und Mischwäldern, Auwäldern, Parks und Gehölzbeständen mit viel Unterwuchs und reich strukturierten Rändern. Zur Brut werden kunstvolle Nester aus Moos und Spinnweben hoch oben an Astgabeln gebaut, die mit Flechten oder Rinde getarnt sind.

Das Innere wird es weich mit Federn ausgekleidet. Im Gelege finden sich 8-12 Eier, die 14 Tage vom Weibchen bebrütet werden. Das Männchen füttert in dieser Zeit das Weibchen. Gebrütet wird von Ende März bis Ende Juni, wobei nur eine Brut pro Jahr aufgezogen wird. Die Nestlinge brauchen 15 Tage bis sie flügge werden.

Die Schwanzmeise kommt nicht überall in Bayern vor, aber sie ist seit vielen Jahren in ihrem Bestand stabil und steht nicht auf der Roten Liste der Brutvögel. Doch sollte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch diese kleine Vogelart durch die fortschreitende Zerstörung von strukturreichen und vielfältigen Lebensräumen langfristig gefährdet wird.

Der Landschafspflegeverband Lindau-Westallgäu ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Erhaltung und Pflege unserer heimischen Kulturlandschaft und dem Artenschutz widmet. Der Vorstand setzt sich in „Drittelparität“ aus Vertretern der Kommunen, der Naturschutzverbände und der Landwirtschaft zusammen. So können gemeinsam und im Konsens Arbeiten i. S. des Naturschutzes mit den Landnutzern vor Ort durchgeführt werden. Sie finden die Geschäftsstelle des Landschaftspflegeverbandes im Landratsamt oder erreichen den Verein unter 08382-8893400.

(Pressemitteilung: Michaela Berghofer / Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu)