Mit Tastsinn gegen Tumore Klinikum Friedrichshafen kann Taktilografie nun allen anbieten

Klinikum Friedrichshafen kann Taktilografie nun allen anbieten
Tina Gessert, Medizinisch-taktile Untersucherin im Brustzentrum am Klinikum Friedrichshafen. (Bild: MCB)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Nach dem geglückten Start des Projekts „Medizinisch-taktile Untersuchung im Klinikum Friedrichshafen“ in Kooperation mit dem Sozialunternehmen discovering hands, nimmt dieses ergänzende Angebot zur Brustkrebsvorsorge jetzt Fahrt auf.

Seit dem Bekanntwerden des neuen Angebots, das in den vergangenen Monaten vor allem Mitarbeitende von Rolls-Royce Power Systems (RRPS) im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements nutzen konnten, meldeten sich auf allen Kanälen viele an dieser Untersuchung Interessierte im Brustzentrum Friedrichshafen. Sie alle mussten auf den Frühsommer vertröstet werden, denn Tina Gessert musste erst die abschließende Prüfung zur medizinisch-taktilen Untersucherin bestehen.

Die 63-jährige Tina Gessert leidet unter einer Seheinschränkung, ihr Tunnelblick hat sich mit zunehmenden Alter verstärkt und führte dazu, dass die gelernte Zahntechnikerin ihren Beruf nicht mehr ausüben konnte.  Dazu kam eine Verlangsamung bei vielen anderen beruflichen Tätigkeiten, so dass sie schließlich eine Ausbildung zur MTU von der Agentur für Arbeit finanziert bekam. „Ich habe meinen eigenen Weg gefunden, trotz meines Handicaps“, sagt sie selbstbewusst.

In ihrer neunmonatigen Ausbildung hat Sie gelernt, ihren Tastsinn zu schärfen und zu verfeinern. Sie kann wesentlich besser als Sehende kleinste oder auch größere Knoten in der Brust finden. Ganz wichtig ist ihr und auch Dr. Hans-Walter Vollert, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Leiter des zertifizierten Brustzentrums, zu unterstreichen, dass die diese Untersuchungsmethode zur Früherkennung kein Alternative, sondern eine Ergänzung zu den Untersuchungen durch Ärzte oder eine Mammografie ist.

„Es geht darum, das Gewebe kennenzulernen und je besser man es kennt, egal ob als MTU oder als Frau, umso schneller fällt auf wenn da etwas ist, was da nicht hingehört“, sagt Tina Gessert. In den vergangenen Monaten hat sie im Klinikum Friedrichshafen schon einige Knoten ertastet, bisher waren alle ohne weiteren Befund.

Alle an einer solchen taktilen Untersuchung interessierten Frauen können sich ab sofort per Mail direkt an Tina Gessert wenden, um einen Termin zu vereinbaren:  [email protected].

Die Untersuchung ist eine IGeL-Leistung. Die Kosten dafür den einstündigen taktilen Check liegen bei 65 Euro. Sehr viele Krankenkassen übernehmen diese Kosten, aber auch Betriebe im Rahmen der Gesundheitsmanagements.

(Pressemitteilung: Medizin Campus Bodensee)