Die Stunde der Wintervögel

Die Stunde der Wintervögel
Die Blaumeise war im Frühjahr in weiten Teilen Deutschlands und auch im Südwesten von einer Epidemie erfasst. (Bild: Frank Derer)

WOCHENBLATT

Vom 8. bis zum 10. Januar 2021 zählt ganz Deutschland alle großen und kleinen Vögel vor der Haustür, in Gärten, an Teichen und in Parks. Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Winter der Blaumeise, die im Frühjahr von einer Vogelkrankheit erfasst wurde.

Zur elften „Stunde der Wintervögel“ des NABU und seines bayerischen Partners LBV sind auch die Vogelfreundinnen und -freunde im Südwesten aufgerufen, eine Stunde lang alle Vögel zu erfassen und zu melden. „Alle gemeinsam liefern wir damit eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern in Baden-Württemberg. Dieser Vogel-Schnappschuss hilft uns, die heimische Vogelwelt in ihrer besonderen Vielfalt besser zu verstehen und zu schützen“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle. Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands. 2020 hatten sich bundesweit mehr als 143.000 Menschen beteiligt, davon rund 16.000 aus dem Ländle.

Ornithologinnen und Experten des NABU konnten anhand der langjährigen Zählung nachweisen, dass die winterlichen Vogelzahlen in den Gärten stark von der Witterung abhängen. In kalten und schneereichen Wintern kommen deutlich mehr Vögel in die Siedlungen. Die lange Reihe zunehmend milder Winter führte zuletzt zu sinkenden Wintervogelzahlen.

„Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Winter der Blaumeise, die im Frühjahr in weiten Teilen Deutschlands und auch im Südwesten von einer Epidemie erfasst wurde. Das Bakterium Suttonella ornithocola hatte bei tausenden Meisen eine tödliche Lungenentzündung ausgelöst. Bei der NABU-Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ im Mai wurden entsprechend weniger Blaumeisen beobachtet. Für die Fachleute ist es jetzt spannend herauszufinden, ob dieser Effekt noch spürbar ist.

Mitmachen geht ganz einfach: Jede und jeder kann eine Stunde lang die Vögel am Futterplatz, vom Garten, Balkon oder Fenster aus oder im Park zählen und dem NABU melden. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können ab dem 8. Januar unter www.NABU.de/onlinemeldung bis zum 18. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 9. und 10. Januar, jeweils von 10 bis 18 Uhr, die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet. Auch über die NABU-App „Vogelwelt“ kann gemeldet werden.

BUND Baden-Württemberg