Zwei bedeutende Nachlässe aus Privatbesitz kommen im Auktionshaus Michael Zeller vom 12. bis zum 14. April unter den Hammer
Lindau – Michael Zeller lädt zum 152. Mal zu einer Kulturreise aus der ganzen Welt ein. 2.044 Exponate warten im Auktionshaus auf der Lindauer Insel in der Bindergasse 7 auf neue Liebhaber und Kunstfreunde. Zuvor darf von 2. bis 10. April täglich durchgehend von 10.00 – 18.00 Uhr besichtigt werden.
Auktionator Michael Zeller: „Wir haben das Glück, eine Münchner Privatsammlung versteigern zu dürfen, deren Schwerpunkt auf der asiatischen Kunst liegt. Buddhas und Altarfiguren, Keramiken, Farbholzschnitte, Tsubas und Schwerter präsentieren die einzigartige Vielfalt dieses Kulturraums“. Darunter befindet sich ein seltener Buddha-Schrein, der aus der Edo-Zeit (um 1800) in Japan gefertigt wurde.
Eine weitere Sammlung aus Dresden beinhaltet eine beeindruckende Vielfalt von Kunstwerken der unterschiedlichen Stämme des afrikanischen Kontinents. Michael Zeller dazu: „Die afrikanische Kunst hat auch die europäische Kunst stark beeinflusst, so z.B. auch Pablo Picasso“.
Die Kunst der Völker Afrikas ist fest mit Mythologien, Festen und Ritualen verbunden: Die Welt der Ahnen und Götter lebt in dieser Kunst weiter. Die meisten Masken und Figuren gelten als Schutz gegen böse Kräfte und Krankheiten. Sie werden bei Erntedankfesten oder anderen zeremoniellen Feierlichkeiten (Beschneidungsritual, Feste zu Ehren einzelner Götter, Ahnengedenken etc.) getragen. Einige Figuren sind auch Symbole der Fruchtbarkeit.
Unter den Hammer kommt auch der zweite Teil des Nachlasses des Deutschen Malers Hans von Faber du Faur (1863 – 1940).
Faber du Faur pflegte Kontakte zu zahlreichen Malern wie Arnold Böcklin, Ferdinand Hodler, Henri Matisse, Henri Rousseau oder Pablo Picasso und hielt diese Erlebnisse in kurzen Niederschriften unter dem Titel „Meine Begegnungen mit Malern“ fest.
103 Werke des deutschen Wegbereiters des Impressionismus finden sich in Zellers Auktionskatalog wieder. Nach der erfolgreichen Versteigerung des ersten Teiles dieses Nachlasses bei der 151. Internationalen Bodensee-Kunstauktion im November 2021 darf man auf die Ergebnisse im April gespannt sein.
Bei den Werken der Bildhauerkunst besticht eine thronende Muttergottes. Die aus Lindenholz geschnitzte Skulptur stammt vom Oberrhein und wurde vermutlich um 1360 geschaffen. Michael Zeller: „Damals hat man auf das Holz noch Leinwand aufgebracht, die dann bemalt wurde. Reste dieser Originalbemalung sind noch vorhanden. Diese Figur hat viele Kriege überstanden und ist ein Sinnbild der Hoffnung für uns alle“.
Ein seltener und gesuchter Kupferstich von Albrecht Dürer (Maria, das Kind säugend) ist 1519 datiert. Es handelt sich um einen farbfrischen und kontrastreichen Abzug.
Ansonsten findet man bei Michael Zeller, wie gewohnt, ein riesiges Spektrum der Kunst, das von Porzellan, über Glas, Miniaturen, Waffen, Uhren, Alte Graphik, Gemälde und Aquarelle , Silber, Textilien, Bronzen, Schmuck und Juwelen bis zu Möbeln reicht.
Auktionator Michael Zeller lässt natürlich auch die aktuelle Krise in der Ukraine nicht unberührt: „ In Europa sind über Jahrhunderte außergewöhnliche Kunstwerke entstanden. Gerade jetzt und vor dem Hintergrund menschlichen Leides und Zerstörung sollen wir daran denken, dass wir durch das Erwerben und Bewahren von Kunst und Antiquitäten, unsere Kultur und Authentizität erhalten“. Und weiter: „Zeitwenden sind auch Wendezeiten. Wenn wir mit Kunst leben, sie lieben und uns an ihr erfreuen, wenden wir uns Wesentlichem zu“.
Alle Objekte kann man von Samstag, 2. bis Sonntag, 10. April täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr durchgehend im Aktionshaus in der Bindergasse 7 auf der Lindauer Insel besichtigen. Die Aktion findet dann von 12. bis 14. April ausschließlich online statt. |