Viele Menschen zieht es im Sommer in die Ferne. Das machen sich Diebe und Betrüger zu Nutze, um Urlauber um ihr Geld und andere Wertsachen zu bringen. Besondere Vorsicht gilt vor gefälschten Verkaufsportalen, Einbrüchen oder Diebstählen. Wir warnen vor den gängigsten Tricks.
Gauner werden immer dreister und undurchschaubarer. Die Gefahr lauert aber oft schon bei den Vorbereitungen für den Urlaub: Betrüger bieten auf Fake Shops Produkte gegen Vorkasse an, die es in Wahrheit gar nicht gibt. Das können laut Polizei auch Flugreisen sein.
Besondere Vorsicht gilt bei vermeintlichen Schnäppchen. Recherchen über Suchmaschinen oder die Portale der Verbraucherzentralen können helfen. Wichtig: Niemals per Vorkasse bezahlen – nutzen Sie lieber sichere Zahlungswege: Bezahlen Sie per Rechnung.
Keine Hinweise auf dem AB
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Zuhause während der Zeit Ihrer Abwesenheit nicht den Anschein erweckt, unbewohnt zu sein. Bitten Sie Nachbarn, Verwandte oder Freunde darum, regelmäßig den Briefkasten zu leeren. Hinterlassen Sie auf dem Anrufbeantworter oder in den sozialen Netzwerken keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit.
Kopien sind wichtig
Machen Sie vor der Abreise Kopien der wichtigsten Ausweisdokumente (Pass, Führerschein, Impfausweis etc.), ihrer Zahlungskarten und Tickets und bewahren Sie diese an separater Stelle in Ihrem Gepäck auf. Notieren Sie sich den Sperr-Notruf 116 116 oder speichern Sie diesen in Ihrem Mobiltelefon, damit Sie Ihre Zahlungskarte bei Diebstahl unverzüglich sperren lassen können.
Wenn Sie unterwegs sind, schließen Sie Ihren PKW, Wohnwagen oder das Zweirad auch bei kurzer Abwesenheit immer ab. Wenn Fremde Sie ansprechen: Seien Sie wachsam, denn manchmal versuchen Kriminelle, Urlauber unter Vorwänden von ihrem Fahrzeug wegzulocken.
Wertsachen in den Safe
Am Urlaubsort angekommen, ist es am besten, wenn Sie Ihre Wertsachen in einen Safe oder zur sicheren Verwahrung bei der Hotel- oder Campingverwaltung abgeben und unterwegs nur so viel Bargeld und Zahlungskarten dabeihaben, wie nötig.
Ein beliebter Trick in manchen Urlaubsländern ist der Tankstellentrick. Das Auto der Urlauber wird während des Tankvorgangs beschädigt. Merkt man das Problem während der Fahrt und legt einen Stopp ein, um den Schaden näher zu begutachten, dauert es nicht lange und freundliche Helfer sind zur Stelle. Meist steigt die ganze Familie aus – das Auto ist natürlich nicht verschlossen – und die Wertgegenstände fehlen bei der Weiterfahrt.
Vorsicht vor Menschenansammlungen
Behalten Sie deshalb insbesondere an Bahn- und Busbahnhöfen sowie Flughäfen Ihre Wertsachen im Blick. Am besten tragen Sie Ihre Zahlungsmittel, Ausweise und Tickets in verschiedenen verschlossenen Innentaschen Ihrer Kleidung möglichst nah am Körper und achten Sie außerdem auf Ihr Gepäck. Das Gleiche gilt auch für den Aufenthalt am Urlausort, insbesondere dort, wo sich viele Menschen aufhalten.
Hier die beliebtesten Tricks der Gauner im Urlaub
Kleingeldwechsel-Trick: Jemand bittet freundlich darum, Geld zu wechseln. Während der Dieb sein Geld in die Geldbörse des Opfers wirft, greift er wie mit Zauberhand ein paar Scheine ab – oder nimmt gleich den ganzen Geldbeutel und verschwindet in der Masse von Touristen.
Supermarkt-Trick: Die Gauner fragen ganz unschuldig, wo bestimmte Lebensmittel zu finden sind. Während das Opfer bereitwillig erklärt, wo die gewünschten Sachen im Regal sind, passt der Dieb diesen einen Moment ab und weg ist die Tasche oder andere Wertgegenstände.
Flower-Trick: Ein Fremder mit smartem Lächeln nähert sich aus dem Nichts und will eine Blume verschenken oder einen Urlauber herzlich umarmen. Jetzt ist Vorsicht geboten und es gilt, schnell auf Distanz zu gehen. Diebe nutzen diesen Körperkontakt aus, um den Geldbeutel zu klauen.
Bettel-Trick mit Einlulleffekt: Wenn sich bettelnde oder bittende Kinder nähern ist besondere Vorsicht geboten. Die Kleinen werden meist als Ablenkungsmanöver eingesetzt. Während das Opfer von den Kids umringt wird, klaut der Dieb unbemerkt die Geldbörse.
Helfer-Trick: Ein liebenswerter Passant bietet Ihnen vor einem Bank- oder Fahrscheinautomaten selbstlos Hilfe an. Die vielen Tasten sind ja auch so verwirrend. Die vermeintlichen Helfer merken sich wie nebenbei mal gleich den PIN-Code der Kreditkarte – die Karte wird dann später geklaut. Oft warten die netten Helfer auch, bis das Geld aus dem Automaten kommt und verschwinden damit in der Menschenmenge.
Kamera kaputt
Eine zusammengewürfelte Gruppe von Freunden bittet einen Urlauber, einen Schnappschuss zu machen. Will der hilfsbereite Tourist jedoch die angebotene Kamera greifen, fällt diese urplötzlich auf den Boden. Alle aus der Gruppe sind jetzt so gar nicht mehr freundlich und verlangen Geld für eine Reparatur. Im schlechtesten Fall wird der Urlauber in dem ganzen Tohuwabohu auch noch beklaut.
Mehr Informationen bietet auch das Faltblatt „Sicherheit rund um Ihren Urlaub“ (Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle) – kostenlos bestellen oder herunterladen.
(Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention)