Lilien sind schöne und herrlich duftende Blumen. Allerdings wissen viele Menschen nicht, dass sie eine große Gefahr für Katzen darstellen. Milkshake, eine Türkisch Angora, hatte von Lilienpollen genascht und wäre beinahe daran gestorben.
Mit dem Beginn der Adventszeit wird das Zuhause meistens festlich geschmückt, alles grünt und manche Blumen sorgen für den nötigen Farbtupfer. Bei Haustieren ist allerdings Vorsicht geboten: Einige Pflanzen können ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko für Hunde und einen tödlichen Ausgang für Katzen darstellen – dazu gehören speziell Lilienarten.
Tier muss wahrscheinlich eingeschläfert werden
Milkshake, eine Türkisch Angora, machte eine gefährliche Begegnung mit Lilienpollen, heißt es in einer Pressemitteilung von Wayfair. Hier die ganze Geschichte: Katzenbesitzerin Danique van Leeuwenstijn erhielt während eines Urlaubs mit ihrem Mann in den Niederlanden einen besorgten Anruf von Freunden, die sich um ihre Katze kümmerten.
„Unsere Freunde hatten einen orangefarbenen Streifen von Lilienpollen auf Milkshakes Gesicht bemerkt und riefen sofort den Tierarzt an“, erklärt Danique. „Der Tierarzt sagte uns, dass Milkshake Pollen verschluckt hatte und an Nierenversagen litt. Obwohl unsere Freunde die Situation schnell in den Griff bekamen, war der Zustand der Katze lebensbedrohlich. Milkshake musste vier Tage beim Tierarzt bleiben, bis der er anrief und sagte, dass die Katze eingeschläfert werden müsse, wenn es ihr nicht innerhalb des nächsten Tages besser ginge. Das hat uns das Herz gebrochen. Zum Glück wurde es besser und wir konnten den Stubentiger mit nach Hause nehmen.“
Vor diesem Vorfall wusste Danique nicht, dass Lilien für Katzen giftig sind. „Es ist verrückt, wie viele Katzenbesitzer sich dieser Gefahr nicht bewusst sind“, sagt sie.
Damit Haustierbesitzer nicht in eine ähnliche Situation geraten, erklären die Experten von Wayfair, welche saisonalen Pflanzen Haustierbesitzer meiden sollten:
Lilien sind für Haustiere am gefährlichsten
Obwohl der Verzehr von Pflanzenmaterial bei Haustieren oft „nur“ zu Erbrechen führen kann, gibt es Pflanzen, die ein viel größeres Risiko darstellen – Lilien gehören zu dieser Sorte:
„Lilien sind hochgiftig für Katzen – schon Pollen auf dem Fell können beim Verschlucken schwere Vergiftungen auslösen. Echte Lilien und Taglilien enthalten Substanzen, die Nierenversagen verursachen können. Calla- und Friedenslilien reizen mit ihren Kalziumoxalatkristallen Mund und Rachen, was Speichelfluss und Erbrechen hervorruft. Flammenlilien können zu Organversagen führen, während Maiglöckchen Cardiotoxine enthalten, die Herzrhythmusstörungen auslösen. Katzenbesitzer sollten daher unbedingt darauf verzichten, Lilien im Haus oder Garten zu halten.“
Stechpalme, Efeu und Weihnachtssterne vermeiden
Mit der Weihnachtszeit steigt auch die Nachfrage nach saisonalen Pflanzen. Im letzten Monat gab es 60.500 Suchanfragen nach „Efeu“ und 90.500 nach „Weihnachtsstern“. Dennoch warnen die Experten davor, diese beliebten Pflanzen im Umfeld von Haustieren zu halten:
„Stechpalmen, Efeu, Weihnachtssterne und Misteln sind zwar beliebte Festtagsdekorationen, können jedoch für Haustiere gefährlich sein. Die Beeren der Stechpalme enthalten Saponine und Methylxanthine, die besonders Katzen gefährden. Efeu verfügt über giftige Triterpenoidsaponine, die Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen auslösen können. Der milchige Saft des Weihnachtssterns reizt den Mund von Katzen, während Misteln Phoratoxine und Lektine enthalten, die Herz und Nervensystem schädigen können.“ Eine Alternative sind künstliche Pflanzen.
Wasser aus der Vase kann schon gefährlich sein
Es ist jeder Teil der Pflanze giftig. Bei Katzen kann bereits weniger als ein Blatt oder Blütenblatt oder sogar nur das Wasser aus der Vase ausreichen, um eine schwere Vergiftung zu erwirken. Selbst ihr Blütenstaub bzw. ihre Pollen können Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Innerhalb der ersten 1-3 Stunden nach der Aufnahme der Pflanzenteile treten bei betroffenen Katzen zunächst gastrointestinale Symptome auf, wie:
- Erbrechen
- starkes Speicheln
- Appetitlosigkeit oder Futterverweigerung
- Apathie
Diese Symptome lassen bereits nach zwei bis sechs Stunden wieder nach, was viele Haltende zu der fehlerhaften Vermutung einer Verbesserung verleitet. Ungefähr nach zwölf bis 30 Stunden lässt die Katze dann außerordentlich viel Urin ab, sodass sie dehydriert. Ein bis zwei Tage nach Einnahme lässt dann der Harndrang nach, sodass die Katze kaum noch Urin absetzt (Anurie). Nach 30 bis 72 Stunden kommt es normalerweise zu erneutem Erbrechen. Bei besonders schweren Vergiftungen können außerdem Krampfanfälle und eine Pankreatitis auftreten. Der Tod erfolgt letztlich nach einigen Tagen bis hin zu einer Woche an akuten Nierenversagen.
Tier-Giftnotruf immer parat haben
Auch Hunde sollten nicht mit Lilien in Berührung kommen, denn der Verzehr kann zu Symptomen im Magen-Darm-Bereich führen. Weihnachtliche Pflanzen wir Christstern, Christrose oder Mistel sind giftig für Hunde. Bei diesen Pflanzen wird bei Verzehr die Wolfsmilch der Blätter die Schleimhäute reizen. Übelkeit und Bauchschmerzen können auftreten. Experten raten, sofort zum Tierarzt zu gehen, so die AGILIA Haustierversicherung. Bei einem akuten Vergiftungsverdacht hilft der Giftnotruf: +49 551 19240.
(Quelle: Wayfair/AGILA-Haustierversicherung)