Der BUND informiert Gift in bienenfreundlichen Pflanzen

Gift in bienenfreundlichen Pflanzen
Wer bienenfreundliche Zierpflanzen kauft, kann das Gegenteil bewirken und Insekten schaden. (Bild: BUND/Presse/SanyaSM / via canva.com)

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Viele Naturliebhaber und Gartenfreunde greifen zu bienenfreundlichen Pflanzen. Was viele nicht wissen: Sie holen sich oft Giftfallen in ihr grünes Freiluftparadies.

Seit 2021 testet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Lavendel, Salbei und viele weitere Sommer-Stauden. Einige der Proben aus Gartencentern und Baumärkten enthalten sogar Chemikalien, die nicht einmal zugelassen sind. Auch in diesem Jahr sind die meisten der angebotenen Pflanzen für Bienen hoch gefährlich, obwohl sie als insektenfreundlich gekennzeichnet sind.

Pestizide sind überall

Sogar da, wo wir es nicht vermuten. Wer Sommerblüher kaufen möchte, liest oft von „Bienenfutter“ oder „Bienen-Paradies“. Wenn die neue Lieblingspflanze jedoch Rückstände bienengefährlicher Pestizide enthält, können Bestäuber diese Gifte über Nektar und Pollen aufnehmen. Die Bienenrettung wird zur Giftfalle. In unserem neuesten Test enthalten fast alle Proben giftige Rückstände. Eine Staude war sogar mit 22 verschiedenen Pestiziden belastet.

Gefahr für Biene und Mensch

Und nicht nur Insekten sind betroffen. In 16 Proben (73 Prozent) wurden für den Menschen besonders gefährliche Pestizide gefunden. Sieben Wirkstoffe haben keine Zulassung für Zierpflanzen in Deutschland. Fünf der 22 Pflanzen sind schlichtweg illegal und dürfen gar nicht gehandelt werden. Für zugelassene Pestizide gibt es weder Kennzeichnungspflichten noch Grenzwerte.

Bio-Pflanzen aus regionalen Gärtnereien kaufen

Der Großteil der Jungpflanzen stammt aus dem globalen Süden, zum Beispiel aus Afrika oder Lateinamerika. Der Zierpflanzenbau hat dort katastrophale Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. Besonders die Arbeiter auf den Plantagen sind der Pestizid-Gefahr ausgesetzt. Viele der bei uns verbotenen Stoffe werden in der EU produziert und in den Süden exportiert – und kommen auf Umwegen wieder zu uns.

Verbraucher können dieses Treiben nur umgehen, indem sie Bio-Pflanzen oder Zierpflanzen aus regionalen Gärtnereien, die vollständig dort gezogen werden, kaufen.

(Pressemitteilung: BUND)