Baby-Erstausstattung trotz finanzieller Not – diese Möglichkeiten gibt es

Baby-Erstausstattung trotz finanzieller Not – diese Möglichkeiten gibt es
Für Paare, die zum ersten Mal Eltern werden, ist die Anschaffung der Baby-Erstausstattung besonders emotional. Das Angebot an Kleidung, Babyausstattung und Zubehör ist riesig. (Bild: Ksenia Sandulyak/iStock / Getty Images Plus)

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Kinderwagen, Autoschale, Kleidung: Die Erstausstattung für Babys reißt in die Haushaltskasse der Eltern ein tiefes Loch. Vor allem diejenigen, die finanziell nicht so gut aufgestellt sind, geraten hier rasch ins Straucheln. Doch welche Möglichkeiten gibt es, wenn die eigenen finanziellen Mittel nicht reichen, um die Baby-Erstausstattung zu finanzieren? In diesem Artikel kannst du dich über wertvolle Hilfen und Angebote informieren!

Was braucht ein Kind an Erstausstattung?

Für Paare, die zum ersten Mal Eltern werden, ist die Anschaffung der Baby-Erstausstattung besonders emotional. Das Angebot an Kleidung, Babyausstattung und Zubehör ist riesig. Doch nur ein Bruchteil davon ist wirklich empfehlenswert, denn gerade in den ersten Lebensmonaten braucht ein Baby gar nicht so viel. Die Basics der Baby-Erstausstattung sind:

  • weiche und hautfreundliche Kleidung: je etwa 6 Bodys, Strampler, Schlafanzüge, Socken sowie je 2 Jacken, Mützen, Pullover
  • weitere Textilien: Spucktücher oder alternativ Mullwindeln, Babydecken
  • Kinderwagen mit Babywanne oder Trage
  • Babyschale fürs Auto
  • Schlafsack
  • Stubenbett oder Babywiege
  • Beistellbett
  • atmungsaktive Matratze
  • Babyfon
  • Babypflegeartikel: Windeln, Waschlappen, parfümfreie Feuchttücher, Wundschutzcremes, Babyöl, Babypuder, weiche Bürste, Baby-Nagelschere
  • Badeeimer oder Babybadewanne

Ein eigenes Babyzimmer braucht der Nachwuchs im ersten Jahr nicht. Im Beistellbett  neben dem Elternbett kann dein Baby sicher schlafen und ist trotzdem nah bei dir.

Selbst wenn sich Eltern bei der Baby-Erstausstattung auf das Mindeste konzentrieren, entstehen rasch Kosten im vierstelligen Bereich. Auch deswegen lohnt es sich, sowohl die Ausstattung als auch die Kleidung aufzuheben, wenn du dir vielleicht nach dem ersten noch ein zweites Kind wünschst.

Finanzielle Unterstützung bei der Baby-Erstausstattung: Wenn das eigene Geld nicht reicht

Kannst du die Erstausstattung für dein Baby aus finanzieller Kraft nicht selbst stemmen, darfst du von verschiedenen Stellen auf Hilfe hoffen. Zunächst ist es immer ratsam, eine Schwangerschaftsberatungsstelle in der Nähe aufzusuchen. Sie kann dich insbesondere über regionale Angebote auf dem Laufenden halten und verrät dir vielleicht auch in dem einen oder anderen Tipp, woher du Kleidung, Ausstattung und Co besonders günstig erhältst. Zudem helfen dir die Beratungsstellen auch beim Ausfüllen nötiger Anträge. Solche Beratungsstellen werden beispielsweise von der Caritas betrieben. Du kannst hier mittlerweile auch auf Online-Angebote ausweichen. 

Jobcenter als erste Anlaufstelle

Werdende Mütter, die sich gerade nicht in einem Beschäftigungsverhältnis befinden oder auch nur über ein geringes Einkommen verfügen, können in erster Linie auf das Jobcenter zählen. Alternativ kann diese Hilfe auch beim Sozialamt beantragt werden. Sobald die 12. Schwangerschaftswoche abgeschlossen ist, erkennen die Behörden einen Mehrbedarf bei der werdenden Mutter. Dieser soll den finanziellen Bedarf für Schwangerschaft und Baby abdecken.

Bewahre die Quittungen und Belege, die du beim Kauf der Babysachen erhältst, gut auf, damit du diese bei der Behörde vorlegen kannst. Du kannst einen Teil des Mehrbedarfs auch nutzen, um dir bequeme Schwangerschaftskleidung anzuschaffen.

Ergänzende Hilfen von regionalen und bundesweiten Stiftungen

Reicht der Mehrbedarf, der vonseiten des Jobcenters gezahlt wird, nicht aus, sind Stiftungen immer eine gute Möglichkeit, um zusätzliche Hilfe zu erhalten. Es gibt sowohl regionale als auch überregionale Stiftungen, die werdenden Eltern unter die Arme greifen.

Eine wichtige Anlaufstelle ist hier die “Bundesstiftung Mutter und Kind”. Sie steht Schwangeren mit ergänzenden Hilfen zur Seite. Teilweise werden auch die Kosten der Babyerstausstattung durch die Stiftung übernommen. Hier gilt es aber einige Kriterien zu erfüllen. Generell müssen diese Hilfen separat beantragt werden. Der damit verbundene Aufwand lohnt sich aber.

Neben der Bundesstiftung gibt es auch Landesstiftungen, die werdenden Eltern finanziell unter die Arme greifen. Des Weiteren kann bei der Kirche nach finanzieller Unterstützung gefragt werden. Insbesondere die katholischen Beratungsstellen geben hier einen guten Überblick. Die finanziellen Mittel, die von ihnen an werdende Eltern ausgezahlt werden, stammen aus kirchlichen Fonds.

Welche Hilfen gibt es für Bürgergeldempfänger?

Auch Empfänger von Bürgergeld haben natürlich Anspruch auf finanzielle Unterstützung. Sie erhalten ebenso einen Mehrbedarf aufgrund der Anschaffung der Babyerstausstattung. Aus juristischer Sicht schafft der § 24 Abs. 3 SGB II die hierfür nötigen Grundlagen. Der finanzielle Mehrbedarf wird generell neben den wiederkehrenden Leistungen gezahlt. Es gibt hier aber eine wichtige Besonderheit: Das ausgezahlte Geld solltest du tatsächlich nur für die Erstausstattung nutzen. Dein Kind benötigt zu Beginn weder einen Buggy noch einen Hochstuhl. Bürgergeldempfänger haben mehrfach Anspruch auf einen Mehrbedarf neben dem Regelbedarf für das Kind. Dieser wird aber generell nur ausgezahlt, wenn das Kind diesen auch tatsächlich benötigt.

Wie hoch der Mehrbedarf ausfällt, lässt sich jedoch nicht pauschalisieren. Generell obliegt diese Entscheidung den jeweiligen Kommunen. Demnach können hier erhebliche regionale Unterschiede entstehen. Dazu kommt, dass der Mehrbedarf auch nicht immer als Geld ausgezahlt werden muss. Es ist ebenso möglich, dass die zuständigen Behörden Sachleistungen gewähren.

Fazit: Second-Hand-Artikel minimieren Anschaffungskosten erheblich

Wenn du bei der Erstausstattung deines Babys sparen musst, solltest du immer nach Second-Hand-Artikeln Ausschau halten. Diese werden mit einem deutlichen Preisnachlass angeboten und können auf qualitativer Ebene trotzdem überzeugen. Auf regionaler Ebene gibt es auch immer mehr Flohmärkte, Sozial- oder sogar sogenannte Umsonst-Läden, in denen du Kleidung, aber vielleicht auch Teile der Babyerstausstattung findest. Ein Besuch lohnt sich daher immer.