Straßenbeleuchtung länger gedimmt Stadt Biberach will über den Winter Strom sparen

Stadt Biberach will über den Winter Strom sparen
Die Beleuchtungsstärke der Straßenbeleuchtung soll von 22 bis 6 Uhr um 50 Prozent reduziert. (Bild: picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde)

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Die Notwendigkeit Strom zu sparen, veranlasst die Stadt, die bisherige Lichtstärke der Straßenbeleuchtung zwischen 22 und 6 Uhr zu halbieren und die Giebelbeleuchtung am Biberacher Marktplatz bereits um 21 Uhr auszuschalten. Dem hat der Gemeinderat zugestimmt. Dies sind erste Bemühungen, um den Stromverbrauch in der Stadt zu verringern. Sparmaßnahmen beim Gasverbrauch werden bereits umgesetzt.  

Siegfried Kopf-Jasiński, Amtsleiter Hochbau & Gebäudemanagement, erklärte in der Gemeinderatssitzung Ende Oktober, die aktuelle Energiekrise, ausgelöst durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, erfordere in der Gesellschaft, aber auch in der Stadtverwaltung enorme Anstrengungen zur Reduzierung des Gas- und Energieverbrauchs. Im kurzfristig eingerichteten Verwaltungsstab „Gas- und Energiekrise“ würden und werden Maßnahmen identifiziert, entschieden und deren Umsetzung auf den Weg gebracht. Ein großer Teil der Maßnahmen könne verwaltungsintern geregelt werden und basiere auf bundesrechtlichen Vorgaben. Es verblieben aber auch Maßnahmen von öffentlicher Relevanz, wie zum Beispiel die Straßenbeleuchtung.

Die Verwaltung schlage deshalb vor, die Beleuchtungsstärke der Straßenbeleuchtung von 22 bis 6 Uhr um 50 Prozent zu reduzieren, das wären drei Stunden weniger volle Beleuchtung als bisher (aktuell wird von 23.30 bis 4.30 Uhr weniger stark beleuchtet). Damit würden rund 18 Prozent des gesamten Stromverbrauchs eingespart. Außerdem schlug die Verwaltung vor, die Giebelbeleuchtung in der Weihnachtszeit bereits um 21 Uhr abzuschalten. Das bedeutet eine tägliche Reduzierung um zwei Stunden. Die Giebelbeleuchtung solle ferner baldmöglichst auf LED umgestellt werden.

„Diese Maßnahmen sind erste Schritte der Einsparung“, sagte Siegfried Kopf-Jasiński. „Wir sind laufend dabei, weitere Energiesparmaßnahmen zu identifizieren und umzusetzen.“ Ein wichtiger Baustein seien dabei auch die Fotovoltaikanlagen, die die Stadt gebaut hat und noch bauen werde. „Mit unseren PV-Anlagen, die bis Ende 2022 gebaut sind, produzieren wir etwa 650 000 kWh Strom und mit denen, die wir nächstes Jahr bauen wollen, nochmals knapp 300 000 kWh.“

In der Diskussion im Gemeinderat gab es weitgehend Zustimmung für die vorgeschlagenen Maßnahmen, was die Straßenbeleuchtung betrifft. Es dürfe jedoch nur so weit reduziert werden, dass die Sicherheit der Bürger nicht gefährdet sei. Eine komplett dunkle Stadt wolle man nicht, hieß es. Bei der Giebelbeleuchtung am Marktplatz gingen die Meinungen auseinander.

Darüber hinaus will die Stadt Maßnahmen für den Fall vorbereiten, dass Räume nicht mehr beheizt werden können, weil die notwendige Energie nicht mehr zur Verfügung steht. In einem Notfallplan werden entsprechende Szenarien geprüft und Maßnahmen vorbereitet. Ziel ist es, im Dezember diesen Notfallplan abgestimmt zu haben. Im August wurde bei der Stadt ein Verwaltungsstab „Gas- und Energiekrise“ unter Federführung des Baudezernates eingerichtet, in dem alle relevanten Ämter gemeinsam mit Vertretern der e.wa riss, der Feuerwehr, des DRK und weiteren Akteuren Einsparoptionen aufzeigen, Notfallpläne entwickeln, notwendige Entscheidungen und Maßnahmen vorbereiten und umsetzen.

(Pressemitteilung: Stadt Biberach)