Sturm sorgt für Ausnahmezustand: Aulendorfer Feuerwehr und Betriebshof im Dauereinsatz

Sturm sorgt für Ausnahmezustand: Aulendorfer Feuerwehr und Betriebshof im Dauereinsatz
Das Unwetter brachte viele Bäume zum einstürzten. (Bild: Privat)

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Ein heftiger Sturm, der am Dienstag 11.07. über die Region fegte und erhebliche Schäden hinterließ, hielt Aulendorfer Feuerwehr und Betriebshof in Atem.

In jener Nacht waren die Feuerwehr-Einsatzkräfte intensiv damit beschäftigt, die Folgen des Sturms zu bewältigen. Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und gemeldete Verkehrsunfälle hielten die Helfer auf Trab. Besonders gefährliche Bereiche im Wald zwischen Haslach und Lippertsweiler wurden in Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauhof gesperrt, um Unfälle durch absturzgefährdete Äste zu verhindern.

Das aufgrund des Sturmes hohe Einsatzaufkommen im gesamten Landkreis blockierte zeitweise sämtliche Leitungen der Feuerwehrleitstelle, wodurch nicht alle Notrufe rechtzeitig entgegengenommen werden konnten. Ein Heckenbrand in Tannhausen konnte nur dank der engen Vernetzung innerhalb der Ortschaft rechtzeitig gemeldet und gelöscht werden.

Zwischen Schlupfen und Tannhausen ergab sich ein herausfordernder Einsatz durch einen Güterzug, der durch umgestürzte Bäume gestoppt und beschädigt wurde. Aufgrund der blockierten Zufahrtswege erarbeiteten sich der Notfallmanager der Bahn und zwei Führungskräfte der Feuerwehr einen direkten Zugang durch den Wald, um den genauen Standort des Zuges zu ermitteln und dem Lokführer zu helfen. Letztendlich musste der Zug über Nacht stehen bleiben und wurde am nächsten Tag nach der aufwändigen Beseitigung der umgestürzten Bäume nach Aulendorf rangiert.

Die Aufräumarbeiten wurden am darauffolgenden Mittwoch fortgeführt. Viele Straßen waren von umgestürzten Bäumen blockiert und zahlreiche Häuser hatten keine Stromversorgung, weshalb die Feuerwehr auch in Kontakt mit den Fachberatern Stromversorgung des Landkreises und THW standen.

Viele Straßen waren von umgestürzten Bäumen blockiert.
Viele Straßen waren von umgestürzten Bäumen blockiert. (Bild: Privat)

Auch die Feuerwehr selbst blieb von Schäden nicht verschont. Zwei Privat-PKWs von Einsatzkräften wurden beschädigt, ebenso wie der Reifen eines Traktors, der zur Bergung eines Baumes bei der Grundschule eingesetzt wurde. Die insgesamt rund 270 Einsatzstunden der Abteilung Stadt, ca. 80 Stunden in Tannhausen sowie weitere 160 Stunden durch einen gemischten Trupp von allen Abteilungen zeigen das massive Ausmaß der Herausforderungen, die der Sturm mit sich brachte. Aufräumarbeiten und Reparaturen nahmen zusätzlich noch einige Zeit in Anspruch, doch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr wurde während diesen schwierigen Zeiten aufrechterhalten.

Ebenso stürmisch ging es beim Betriebshof zu. Rund 80 Anrufe und zahlreiche E-Mails gingen allein am Mittwoch bei den Mitarbeitern des Betriebshofs ein. Im gesamten Stadtgebiet wurden Bäume beschädigt oder entwurzelt. Äste, Kleinholz und Blätter, aber auch so mancher Hausrat lagen verstreut. Besonders betroffen waren der Friedhof, der Stadtpark und das Gelände am Steeger See. In den nachfolgenden Tagen waren etwa 8 Mitarbeiter des Betriebshofs nur mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, am Mittwoch unterstützt durch fünf Feuerwehrangehörige.

Die Aufräumarbeiten begannen am Morgen nach dem Sturm mit der Kontrolle der Kindergärten und Schulen, um sicherzustellen, dass der Betrieb dieser Einrichtungen wieder normal laufen konnte. Danach konzentrierte sich der Betriebshof auf die Räumung der Radwege und die Aufräumarbeiten am Friedhof. Dort hatte das Unwetter das Dach der Aussegnungshalle stark beschädigt. Zudem wurde ein Auto, das auf dem Friedhofsparkplatz geparkt war, unter einem entwurzelten Baum begraben. Das Fahrzeug blieb glücklicherweise größtenteils unbeschädigt und nachdem die Mitarbeiter des Betriebshofs den Baum entfernt hatten, konnte der Besitzer sein Fahrzeug bergen.

Am Steeger See traf das Unwetter eine Umkleidekabine mit voller Wucht und zerstörte sie durch einen umgestürzten Baum. Auch hier wurden einige Bäume entwurzelt und die Stromzuleitung gekappt. Dank der zügigen Aufräumarbeiten und Sicherungsmaßnahmen des Bauhofs ist das Bad inzwischen wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Stadtpark hingegen blieb aufgrund der Sturmschäden bis auf Weiteres gesperrt und der Mammutspielplatz konnte nur über alternative Wege, wie die Mozartstraße oder das Baugebiet Safranmoos, erreicht und genutzt werden.

Der enorme zeitliche und kräftezehrende Einsatz der Beschäftigten des Betriebshofs, Hausmeister und vor allem der ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden und -kameradinnen hat dazu beigetragen, dass die Aufräumarbeiten zügig voranschreiten konnten. Die Stadt Aulendorf bedankt sich herzlich für die tatkräftige Unterstützung der Feuerwehr und des Betriebshofs in dieser Sturmnacht und den Tagen danach.

Die Erwartungshaltung der Bürger erwies sich während des Sturmes als hoch, wohingegen die Bereitschaft, selbst den eigenen Schaden sofern irgendwie möglich zu beseitigen, nicht überall gleich vorhanden war. Oftmals wurden Einsätze bei der Feuerwehr gemeldet, die sich entweder als bereits erledigt herausstellten oder bei denen für den Einsatz der Feuerwehr keine unmittelbare Notwendigkeit bestand. Die Bevölkerung wird daher aufgerufen, bei weiteren (Wetter-)Extremen verantwortungsvoll zu handeln und nur in wirklichen Notfällen die Leitstelle über den Notruf zu kontaktieren.

Bei kleineren Schäden ist es möglich, selbst aktiv zu werden, um die Einsatzkräfte zu entlasten. Bei Aufräumarbeiten darf mit angepackt werden. Einlaufschächte und Flächen vor dem eigenen Grundstück dürfen gereinigt werden, Äste, Blätter von öffentlichem Grün gesammelt und auf einem Haufen gelagert werden, um einen zügigen Abtransport durch den Betriebshof zu ermöglichen. Solidarität und Selbsthilfe leisten einen wichtigen Beitrag dazu, die Gemeinde in solchen Situationen zu unterstützen und die Belastung für die Feuerwehr und den Betriebshof zu reduzieren.

Vielen Dank an alle Bürger, die hier verantwortungsvoll handeln und auch mal einen auf Gehweg oder auf der Straße liegende Blätter und kleine Äste zur Seite räumen.

(Quelle: Stadt Aulendorf)