Sana Klinikum Biberach: Ab April Entbindungen im Hebammenkreißsaal möglich

Sana Klinikum Biberach: Ab April Entbindungen im Hebammenkreißsaal möglich
Das Team der Biberacher Geburtshilfe um Chefarzt Dr. Dominic Varga, Stellvertretende Zentrumsleitung Manuela Rode-Grobstieg und Zentrumsleitung Danuta Rothmund (v.l.n.r.) bieten mit dem hebammengeführten Kreißsaal ab April ein neues Angebot, welches durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat, finanziert wurde. (Bild: Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH)

Eine Geburt ist ein tiefgreifendes Ereignis im Leben einer Frau. Die Möglichkeit, diesen Moment auf eine weitestgehend natürliche Art und Weise zu erleben, ist für viele von wachsender Bedeutung. Bald gibt es im Biberacher Geburtszentrum was Neues.

Nur wenige Kliniken in Baden-Württemberg bieten bisher die Möglichkeit der Entbindung in einem hebammengeführten Kreißsaal an. Im Biberacher Geburtszentrum wird ab April das geburtshilfliche Leistungsspektrum vor Ort erweitert.

Ergänzendes Betreuungsangebot

Unter dem Motto „Geboren in Biberach“ erblicken hier jährlich rund 1.000 kleine „Biber“ das Licht der Welt. „Wir möchten, dass sich die werdenden Mamas dabei gut bei uns aufgehoben fühlen und sich voll und ganz auf die Geburt ihres Kindes konzentrieren können. Eine möglichst natürliche, selbstbestimmte Geburt“, so die Leitende Hebamme Danuta Rothmund.

Diese Philosophie soll nun durch ein neues Angebot – dem sogenannten Hebammenkreißsaal – weitergetragen werden. Dabei handelt es sich nicht etwa um neue Räumlichkeiten, sondern um ein ergänzendes Betreuungsangebot zur ärztlich geführten Entbindung.

Rückbesinnung auf den natürlichen Geburtsvorgang

In einem Hebammenkreißsaal werden Gebärende ausschließlich durch Hebammen betreut, begleitet und dabei unterstützt, aus eigener Kraft und möglichst interventionsarm zu gebären. „Sozusagen die Rückbesinnung auf den natürlichen Geburtsvorgang“, erläutert Rothmund weiter.

„Wir möchten werdende Mütter darin bestärken, die Geburt in einem geschützten Raum, in Ruhe und Geborgenheit, ganz bewusst zu erleben und dabei auf sich und ihren Körper zu vertrauen. Gleichzeitig stärken wir mit dem Angebot die Eigenverantwortung der Hebamme und damit die Bedeutung unseres Berufsbildes.“

Forciert und bereits im vergangenen Jahr mit auf den Weg gebracht hat das Projekt der Chefarzt der Biberacher Geburtshilfe, Privatdozent Dr. Dominic Varga: „Das ergänzende Angebot eines Hebammenkreißsaales passt zum Ansatz, den wir bereits seit vielen Jahren im Geburtszentrum verfolgen. Eine fürsorgliche Rundumbetreuung durch unsere Hebammen – im Kreißsaal und auf der Wochenstation.“ Daher hat sich das Biberacher Geburtszentrum auf den Förderaufruf des Sozialministeriums zum Ausbau von Hebammenkreißsälen in Krankenhäusern im Mai vergangenen Jahres beworben.

Es wird mit Hochdruck an der Umsetzung gearbeitet

„Wir freuen uns sehr über den positiven Förderbescheid, den wir Anfang des Jahres erhalten haben, und arbeiten seither mit Hochdruck an der räumlichen Umsetzung, der Schulung der Mitarbeitenden sowie sonstigen vorbereitenden Maßnahmen, um dann im April mit dem neuen Angebot durchzustarten.“

An erster Stelle steht dabei weiterhin die Sicherheit für Mutter und Kind, weshalb die Entbindung im Hebammenkreißsaal ausschließlich bei gesunden Frauen mit komplikationsfreien, unauffälligen Schwangerschaften möglich ist. Bei einem Vorstellungstermin im Klinikum wird daher bereits im Vorfeld anhand eines Kriterienkataloges ermittelt, ob diese Voraussetzungen gegeben sind, oder ob eine ärztliche Geburtsbegleitung sinnvoller ist.

Mit der modernen Medizin im Hintergrund

Zu den Ausschlusskriterien zählen unter anderem ein vorangegangener Kaiserschnitt, Mehrlingsschwangerschaften, Diabetes (Typ 1 oder Schwangerschaftsdiabetes), Blutungs- oder Thromboseneigung, Bluthochdruck oder ein BMI über 35.

„Das Ziel im Biberacher Geburtszentrum ist eine möglichst natürliche Geburt, jedoch immer mit den Leistungen und der Sicherheit der modernen Medizin im Hintergrund“, erläutert Varga das Konzept. Kommt es also zu unvorhergesehenen Komplikationen oder die Gebärende benötigt stärkere Schmerzmittel oder eine PDA, wird ein Arzt zur Unterstützung hinzugezogen. „Und das ohne zeitliche Verzögerung, ohne Wechsel der Räumlichkeiten oder der betreuenden Hebamme.“

Vorgespräche sind immer mittwochs

Bei Interesse an einer Entbindung im neuen Hebammenkreißsaal am Biberacher Geburtszentrum können sich Schwangere zwischen der 34. und der 37. Schwangerschaftswoche für ein Vorgespräch mit einer Hebamme unter der Rufnummer 07351 55-7300 anmelden.

Die Vorgespräche finden ab 1. März immer mittwochs zwischen 14 und 17 Uhr statt. Mehr unter www.geboreninbiberach.de.

(Quelle: Sana Kliniken Landkreis Biberach)