Neues Jahr, neue Projekte: In Biberach dürfte sich im kommenden Jahr einiges tun. Die Biberacher müssen sich unter anderem auf höhere Parkkosten einstellen, dürfen sich aber auch über etwaige Neugestaltungen freuen.
Der Biberacher Kreistag hat am 13. Dezember 2023 den Haushalt für das Jahr 2024 einstimmig verabschiedet, dabei handelt es sich um Erträge von insgesamt rund 364 Millionen Euro. Davon sollen 229 Millionen in den Sozialbereich fließen, weitere 54 Millionen Euro werden investiert. Der Großteil soll der Infrastruktur und Bildung zugutekommen.
Parken wird teurer
In Biberach muss man zukünftig mehr für das Parken zahlen. In den Parkgaragen der Stadtwerke wird es zum 1. Januar teurer. Das hat der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen. Der 30-Minuten-Takt kostet zukünftig 80 Cent, bislang sind es 50 Cent gewesen.
Durch die Erhöhung der Gebühren wird mit einer Mehreinnahme von knapp 180.000 Euro im Jahr gerechnet. Keine Änderungen gibt es bei den ersten 60 Minuten, die bleiben weiterhin kostenlos.
Außerdem verabschiedet die Stadt das erst 2019 eingeführte Bürgerticket für den Öffentlichen Nahverkehr. Die Zuschüsse für Einzel- und Tagestickets im Stadtbusverkehr fallen bereits zum 1. Januar 2024 weg, die Bezuschussung der Jahreskarte wird in drei Stufen bis 2026 auf null gekürzt. Auch die Subventionierung des Tickets 65plus wird gestrichen. Lediglich die Ticketzuschüsse für Stadtpassinhaber bleiben erhalten.
Bauantrag für Wohnbauprojekt auf dem Kundrath-Gelände eingereicht
Zu Veränderungen könnte es außerdem auf dem ehemaligen Kundrath-Gelände in der Saulgauer Straße kommen. Die Planungen für das Gelände des früheren Ausstellungsgebäudes des Autohauses Kundrath sind in vollem Gange. Investor Jan Leis, von der JL-Group, plant 17 Ein-Zimmer-, 21 Zwei-Zimmer- und drei Drei-Zimmer-Wohnungen. Die Gesamtwohnfläche beträgt rund 2.300 Quadratmeter. Zum Großteil soll es sich um Sozialwohnungen handeln. Wann genau das von der Stadt begleitete Projekt offiziell startet, ist noch unklar.
Neugestaltung der Spielplätze
Insgesamt vier Spielplätze will die Stadt Biberach im kommenden Jahr neu bauen oder sanieren lassen. Das größte und teuerste Projekt ist der Spielplatz Nickeleshalde auf dem Mittelberg. Die Neugestaltung soll rund 185.000 Euro kosten. Im Bauauschuss wurde nun ein erster Entwurf für den Spielplatz gebilligt.
Der Platz am Rand des Wohngebiets in der Nickeleshalde ist laut Stadt derzeit wenig genutzt. Auf der Fläche befinden sich aktuell eine Sandbaustelle, ein Turm mit Rutsche, eine Doppelschaukel und eine Doppelfederwippe. Das soll nach der Sanierung anders aussehen.
Sanierung des Pestalozzi-Gymnasiums
Nachdem das Wieland-Gymnasium 2020 fertig saniert wurde, ist 2024 das Pestalozzi-Gymnasium an der Reihe. Im Frühjahr 2022 hat sich der Gemeinderat einstimmig für eine Sanierung und gegen einen Neubau entschieden. Bereits jetzt laufen die Planungen auf Hochtouren. Das Besondere daran – auch die Schüler dürfen sich in die Neugestaltung einbringen.
Geplant sind Sitzgelegenheiten, Teich und Grünflächen – auch auf dem Dach und an den Wänden. Melanie Higel unterrichtet am PG Naturwissenschaft und Technik und hat mit einem Teil der Gruppe bereits vor zwei Jahren im Unterricht die Begrünung des Schulhausdachs geplant. Nun sind die Jugendlichen eigentlich nicht mehr in ihrer Klasse, beteiligen sich aber freiwillig weiterhin am Projekt. Die Stadt Biberach plant diese und weitere Sanierungsmaßnahmen in 2024 zu starten.

Neue Kindertagesstätte im Baugebiet Hirschberg
Im neuen Wohngebiet Hirschberg auf dem alten Klinikareal entsteht ein neuer Kindergarten. Mit dem Spatenstich im April 2023 startete ein weiteres, wichtiges Projekt, mit dem das Betreuungsangebot in 2024 für Familien mit Kindern deutlich ausgeweitet wird.
Im Juli soll das Projekt fertiggestellt werden. Auf drei Ebenen und knapp 2000 Quadratmeter können bereits ab Herbst die ersten Kinder toben. In Richtung Dunantstraße entsteht zudem auch ein großzügiger Außenspielbereich.
„Netzwerk Grün“ führt zu Aufwertung der Parkanlagen
Im Zuge des Programms „Netzwerk Grün“ werden die Parkanlagen Gigelberg und Lindele aufgewertet. 2021 hatte sich Biberach erfolgreich auf die erste Phase des Förderprogramms im Zeichen des Klimaschutzes beworben und Ende 2022 eine Projektzuwendung in Höhe von 2,556 Millionen Euro erhalten. Im kommenden Jahr möchte die Stadt damit die innerstädtischen Grünanlagen umgestalten und so einen klimatischen Ausgleichsraum schaffen. Die Parkanlage auf dem Gigelberg und am Lindele stehen dabei im Fokus.
Geplant ist zudem das Errichten eines sogenannten „Friedwalds“. Dabei handelt es sich um eine natürliche Bestattung, bei der die Asche von Verstorbenen mitten im Wald in einer biologisch abbaubaren Urne ruht. Menschen können so die letzte Ruhe unter einem selbst gewählten Baum finden. Sollte alles rund laufen, kann die Stadt den alternativen Friedhof zum Ende des Jahres 2024 in Betrieb nehmen.
Über diese und weitere Veränderung in Biberach halten wir Sie auf dem Laufenden.
(Quelle: Stadt Biberach, www.pg-biberach.de, friedwald.de)