Die Junkers F13 war das weltweit erste Ganzmetall-Passagierflugzeug und setzte 1919 neue Maßstäbe in der Luftfahrt. Heute gibt es nur noch wenige Originale in Museen, doch ein originalgetreuer Nachbau dieses Luftfahrtklassikers hebt nun wieder ab.
Am 25. Mai 2025 haben Flugbegeisterte die seltene Gelegenheit, mit der historischen Rekonstruktion der F13 vom Flugplatz Tannheim aus zu einem exklusiven Rundflug über Oberschwaben und das Allgäu zu starten. Organisiert wird das Erlebnis vom Verein Junkers Luftverkehr (VJL).
Einblick ins Cockpit und Ausblick aus der Kabine
Die Passagiere können sich auf ein einmaliges Erlebnis freuen: Durch ein kleines Frontfenster bietet sich ein direkter Blick auf den Piloten im halboffenen Cockpit – ein faszinierendes Detail, das bereits die Reisenden der 1920er Jahre begeisterte. Die großen Seitenfenster garantieren zudem eine spektakuläre Sicht auf die Landschaft unterhalb der Flugroute.
Während früher vier Personen in der Kabine Platz fanden, sind es heute aus Komfortgründen maximal drei.
Originalgetreu, aber mit modernster Technik
„Unser Ziel war es, die F13 so originalgetreu wie möglich nachzubauen, dabei aber die heutigen Sicherheitsstandards einzuhalten“, erklärt Bernd Huckenbeck (64), Vorsitzender des Vereins Junkers Luftverkehr.
In Zusammenarbeit mit Dieter Morszeck (72) und einem Expertenteam aus Ingenieuren, Mechanikern und Piloten entstand ein Flugzeug, das optisch und konstruktiv seinem historischen Vorbild gleicht, jedoch mit modernen Cockpit-Instrumenten ausgestattet ist.
Die Geburt der zivilen Luftfahrt
Nach dem Ersten Weltkrieg legte die Junkers F13 den Grundstein für den zivilen Luftverkehr. Vor allem Industrielle, Politiker und wohlhabende Reisende nutzten das innovative Metallflugzeug. Es fand zudem Verwendung für Posttransporte, Geschäftsreisen und Ambulanzflüge.
Die luxuriöse Kabine mit Polstersitzen oder Lederausstattung machte die F13 zur „Limousine der Lüfte“. Für die breite Bevölkerung war das Fliegen jedoch noch ein exklusives und kostspieliges Vergnügen.
Ein Luftfahrtklassiker mit weltweiter Bedeutung
Zwischen 1919 und 1933 wurden mehr als 330 Junkers F13 gebaut und in rund 40 Länder exportiert. Viele Maschinen prägten den Luftverkehr in Deutschland und bildeten die Grundlage für die erste Flotte der heutigen Lufthansa.
Besonders praktisch: Das Fahrwerk der F13 konnte flexibel umgerüstet werden. Durch den schnellen Austausch der Räder gegen Schwimmer oder Kufen waren auch Wasser- und Schneelandungen problemlos möglich.
Die Renaissance der F13: Aufwendiger Nachbau
Heute existieren nur noch fünf nicht flugfähige Originale in Museen. Die einzige vollständig erhaltene F13 in Deutschland ist im Deutschen Museum in München ausgestellt.
Seit 2013 arbeitet die Junkers Flugzeugwerke AG an detailgetreuen Nachbauten. Bisher wurden drei Exemplare fertiggestellt, wobei jedes rund 8.000 Arbeitsstunden in Anspruch nahm. Die Herstellungskosten liegen bei etwa zwei Millionen Euro pro Flugzeug.
Exklusiver Rundflug über das Allgäu
Wer die faszinierende Geschichte dieses einzigartigen Flugzeugs nicht nur aus dem Museum, sondern aus erster Hand erleben möchte, kann einen Rundflug mit der Junkers F13 buchen.
- Start: Flugplatz Tannheim
- Dauer: Mindestens 20 Minuten
- Passagiere: Maximal 3 Personen
- Buchung: Erforderlich mindestens 30 Tage im Voraus
- Mitgliedschaft im VJL notwendig (aus luftfahrtrechtlichen Gründen)
Ein Flug wie in den Pionierzeiten
Die Junkers F13 wird von erfahrenen Piloten gesteuert, die nicht nur über umfangreiche Erfahrung im Verkehrsluftverkehr verfügen, sondern auch speziell für Oldtimer- und Spornradflugzeuge geschult wurden.
„Es ist ein unglaubliches Gefühl, sich im offenen Cockpit den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen – genau wie in den Pionierzeiten der Luftfahrt“, schwärmt Huckenbeck.
Mehr Informationen & Buchung
Wer sich dieses einmalige Erlebnis nicht entgehen lassen möchte, findet weitere Informationen zur Junkers F13, ihrer Geschichte und den Rundflügen auf der offiziellen Website des Vereins Junkers Luftverkehr: www.junkers-luftverkehr.com.
(Quelle: Andreas Dunker/ad medien GmbH)