Immer mehr Jugendliche entscheiden sich für Klimaberufe im Handwerk

Immer mehr Jugendliche entscheiden sich für Klimaberufe im Handwerk
Das Interesse an klimarelevanten Gewerken steigt – die Ausbildungszahlen im Gebiet der Handwerkskammer Ulm liegen über dem Vorjahresniveau. (Bild: Paul Bradbury // iStock / Getty Images Plus)

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Zu Beginn des Ausbildungsjahres starten über 2.600 Jugendliche im Gebiet der Handwerkskammer Ulm in eine Lehre. Das sind gut 2,2 Prozent mehr junge Menschen als vor einem Jahr.

Die neuen Azubis helfen in den Handwerksbetrieben der Region dabei Kunden mit wichtigen Handwerkerleistungen zu versorgen. Sie bringen zum Beispiel effiziente Energien auf die Dächer und in die Keller, sie installieren Smart Homes oder stellen Lebensmittel her.

Besonders in den klimarelevanten Handwerksberufen ist das Interesse groß: Elektroniker (+24 Prozent), Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (+9 Prozent), Kfz-Mechatroniker (+8 Prozent) und Stuckateure (+6 Prozent) verzeichnen einen deutlichen Zuwachs.

Auch in den Gesundheitshandwerken, den kaufmännischen Berufen und im Lebensmittelhandwerk starten wieder mehr junge Menschen eine Ausbildung. Bei den Bäckern im Kammergebiet gibt es beispielsweise einen Zuwachs von mehr als 30 Prozent, bei den Fachverkäufern im Lebensmittelhandwerk sind es rund 12 Prozent.

Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, sagt: „Wer mit seinen Händen etwas Sinnvolles tun, hauptberuflich Klimaschutz betreiben und zur alltäglichen Versorgung mit Handwerksprodukten und -dienstleistungen beitragen will: der ist im Handwerk genau richtig.“

Die Jugendlichen starten ihre Ausbildung in den unterschiedlichsten Gewerken und kommen von allen Schularten. Von den neuen Azubis im Kammergebiet haben mehr als 450 Abitur, knapp 1.100 einen Realschulabschluss und 850 einen Hauptschulabschluss. Fast 13 Prozent der neuen Handwerks-Azubis sind außerdem 24 Jahre alt oder älter.

„Handwerk bietet Platz für Absolventen aller Schularten: Wir brauchen die Besten, um unsere Betriebe und die Kundenwünsche bedienen zu können. Aber gleichzeitig geben wir auch jedem anderen Schulabgänger eine Chance, der im Handwerk arbeiten und lernen will. Es ist egal, wo jemand herkommt, entscheidend ist, dass er ins Handwerk will“, so Mehlich.

Eine Ausbildung muss nicht automatisch zum 1. September beginnen. Junge Menschen können auch zu einem späteren Zeitpunkt starten. Wer sich für eine Lehrstelle interessiert, kann sich an die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Ulm wenden. Sie helfen dabei, den zu den eigenen Fähigkeiten passenden Ausbildungsberuf zu entdecken. Von der Ostalb bis zum Bodensee sind derzeit noch rund 570 Lehrstellen frei. Mehr dazu auf der Webseite der Ausbildungsbörse.

Ausbildungszahlen im Alb-Donau-Kreis und Stadtkreis Ulm

Im Alb-Donau-Kreis haben sich 330 junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk entschieden. Im Stadtkreis Ulm waren es 243 neue Azubis. 85 Lehrstellen sind im Alb-Donau-Kreis unbesetzt, 39 im Stadtkreis Ulm.

„Die Handwerksbetriebe im Landkreis wollen ausbilden und jungen Menschen eine Chance geben. Wer sich traut und aktiv auf einen der insgesamt rund 4.200 Handwerksbetriebe im Alb-Donau-Kreis und Stadtkreis Ulm zugeht, kann auch jetzt noch eine passende Lehrstelle entdecken“, sagt Thomas Jung, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ulm.

(Pressemitteilung: Handwerkskammer Ulm)