Alb-Donau-Kreis setzt auf selbst produzierten Wasserstoff

Alb-Donau-Kreis setzt auf selbst produzierten Wasserstoff
In Ehningen sollen LKWs und Busse bald Wasserstoff tanken können. (Bild: Scharfsinn86 // iStock / Getty Images Plus)

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„Eine funktionierende Wasserstoff-Infrastruktur wird zukünftig ein wichtiger Baustein sein, mit dem wir unsere Energieversorgung sichern können – und das klimafreundlich und CO₂-neutral mit regenerativen Energien.“, ist sich Landrat Heiner Scheffold sicher.

Der Landrat weiter: „Daher haben wir ein Projekt angestoßen, das dazu beitragen soll, diese Zukunftstechnologie in die Fläche zu bringen. Durch eine Kooperation mit der EnBW und lokalen Unternehmen möchten wir die gesamte Wertschöpfungskette abdecken: Ein Elektrolyseur soll bei uns im Alb-Donau-Kreis den Wasserstoff produzieren. Dieser kann dann an einer extra dafür eingerichteten Tankstelle an der B311 in Ehingen an Lastwagen und Busse abgegeben werden.“

Gemeinschaftsprojekt soll zum Erfolg werden

Das erste Treffen der beteiligten Akteure fand am 31. Oktober 2023 statt. Neben dem Energieversorger EnBW, der die Bereitstellung von grünem Wasserstoff aus regionalen erneuerbaren Energien beabsichtigt, sind der Tankstellenbetrieb Daniel Späth und die Firmen Bayer, Bottenschein, Denkinger und Stöhr involviert, die wasserstoffbetriebene Busse und Lastwagen anschaffen wollen.

Darüber hinaus bringt die Stadt Ehingen, die bereits seit über zehn Jahren als „Nachhaltige Stadt“ die Energiewende vorantreibt, ihre Kompetenzen und Erfahrungen in das Projekt ein.

Planung dauert mehrere Jahre

Beim Auftaktgespräch wurde die grundsätzliche Planung nun konkretisiert. Die Realisierung dürfte voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Für Anfang 2024 ist die Unterzeichnung einer Absichtserklärung vorgesehen. Weitere interessierte Unternehmen oder Institutionen sind herzlich eingeladen, zu dem Projekt dazu zustoßen.

Blaupause für die Wasserstoff-Versorgung

„Insbesondere der Logistik- und Transportbereich eignet sich gut als Blaupause für eine Wasserstoff-Versorgung in unserer Region. Es ist an uns, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen und neuen Technologien gegenüber offen zu sein.

Positive Veränderungen entstehen, wenn jeder seinen Teil leistet. Wir möchten mit dem Projekt zum Klimaschutz und zur Energieversorgungssicherheit in unserer Region beitragen und darüber gleichzeitig die Wirtschaftskraft unserer Region erhalten“, sagte Landrat Heiner Scheffold.

Das Pilotprojekt in Ehingen entsteht im Rahmen der Modellregion Mittlere Alb-Donau-Ostwürttemberg „H2-WANDEL“, in der der Alb-Donau-Kreis beteiligt ist.

Wasserstoff-Ausbau in der Region vorantreiben

„Im Alb-Donau-Kreis gilt es, die Wasserstoff-Technologie in die ländlich geprägte Fläche zu bringen. Ein geeigneter Standort ist dafür die große Kreisstadt Ehingen, direkt an der Verkehrsachse B311 gelegen. Ehingen und die direkte Umgebung sind zudem Sitz mehrerer Bus- und Transportlogistik-Unternehmen“, so Scheffold.

„Es wird zwar noch viele Jahre dauern, bis die Wasserstoff-Fernleitungen fertiggestellt werden. Vor Ort haben wir dann über die Netze Südwest bereits eine ideale Leitungsinfrastruktur in die Fläche. Es gilt, unsere Wasserstoffinfrastruktur frühzeitig aufzubauen und daraufhin auszurichten und die innovative Dynamik unserer Region zu nutzen“, bekräftigt der Landrat.

(Quelle: Landratsamt Ulm)