Wangen – Anna Trifonowa (31) organisiert Spendentransporte für die Opfer des Krieges in der Ukraine. Was noch dringend gebraucht wird und warum sie selbst in Angst um ihre Familie lebt.
„Jeden Tag, wenn ich eine WhatsApp verschickt habe, hoffe ich darauf, die zwei blauen Häkchen zu sehen.“ Das erzählt Anna aus Wangen im Gespräch mit dem Wochenblatt. Der Grund für ihre Sorge: Die Eltern der gebürtigen Ukrainerin leben in dem Land, dass seit Wochen von Russland angegriffen wird. Wir alle kennen die schrecklichen Bilder zerbombter Wohnhäuser, haben die Meldungen über getötete Zivilisten – darunter Kinder – im Ohr. Und all das passiert nur wenige Hundert Kilometer Luftlinie von uns entfernt. Annas Eltern leben in einer Vorstadt. Sie haben Tiere, darunter Kühe, die sie nicht zurücklassen wollen.
Die 63-Jährigen wohnen nur 30 Kilometer Luftlinie von einem Atomkraftwerk entfernt. Sollte das angegriffen werden… daran will Anna gar nicht denken.
Ukrainischer Fahrer bringt die Sachspenden direkt in die Brennpunkte des Landes
Um Land und Leuten zu helfen, organisiert die 31-jährige Transporte in ihr Heimatland. Anfangs sind sie mit Helfern und Familie noch selbst an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren. Doch das ist inzwischen zu gefährlich. Jetzt kommt ein Vertrauter mit Lastwagen aus der Ukraine nach Wangen. Der LKW wird vor Ort beladen und startet dann direkt wieder in Richtung Krieg. In all die Orte, wo die Sachen eben benötigt werden.
Trinkflaschen, Knieschoner und Lebensmittel – Das wird vor Ort benötigt
Gebraucht werden jetzt vor allem Babynahrung, Hygieneartikel, Lebensmittel, Knieschoner, Batterien, Kerzen, Decken aber auch Sporttrinkflaschen. Über letztere haben sich die Menschen vor Ort bei der letzten Lieferung besonders gefreut, berichtet Anna. Der nächste Transport ist schon in Planung. Sobald wieder 33 Paletten Sachspenden zusammengekommen sind, macht sich der LKW wieder auf den Weg. Bisher stehen allerdings erst zwei Paletten in der großen Lagerhalle. Dafür lohnt die Fahrt noch nicht.
Spendenannahme jeden Freitag und Samstag in Wangen
Wenn Sie also den Opfern des Krieges in der Ukraine helfen wollen, kommen auch Sie vorbei. Ob es sich um ein Paket Windeln, eine Palette Wasser oder eine gut erhaltene Decke handelt, ist egal. Jeder Beitrag hilft. Die Sachspenden können freitags zwischen 13 und 18 Uhr und samstags zwischen 10 und 12 Uhr in der Peter-Dörfler-Straße 35 in Wangen abgegeben werden.