Frostluft und Schnee im Anmarsch – der Winter zeigt uns noch, was er kann

Frostluft und Schnee im Anmarsch – der Winter zeigt uns noch, was er kann
In den kommenden Wochen wird sich der Winter erneut bemerkbar machen. (Bild: Oksana Panova// iStock / Getty Images Plus)

Auf weiße Weihnachten mussten wir verzichten, dabei sah es wenige Wochen zuvor noch recht vielversprechend aus. Ob und inwieweit das aktuell stürmische Wetter doch noch in den Frostmodus schaltet, weiß Jung-Meteorologe Niklas Kaa.   

Wochenblatt: Nachdem der Dezember mit einem regelrechten Wintereinbruch in der Region gestartet hat, nahm der Monat dann doch ein eher stürmisches Ende. Worauf können wir uns jetzt im Januar einstellen?

Niklas: Der Januar bringt uns aufgrund einer Umstellung der Großwetterlage in absehbarer Zeit immer mehr Kälte von Norden und Nordosten. Westlich von uns blockiert ein Hochdruckkomplex auf dem Atlantik die feucht-milde Luft, die in letzter Zeit recht häufig zu uns gelangt ist.

Kaltlufteinbrüche in den nächsten Wochen sind also nicht nur möglich, sondern sehr wahrscheinlich. Schnee könnte es am kommenden Wochenende geben, da ein Tief über Norditalien die Niederschläge an die Alpen drückt. Da sind dann klassische Stauniederschläge dabei, die bei abfallenden Temperaturen zunehmend als Schnee niedergehen. Der Winter kommt definitiv.

Kurz zusammengefasst für die nächste Woche (ab Montag, 8. Januar): Meist trockene Frostluft wird uns besuchen, eventuell mit kleinen Unterbrechungen für mehr als nur ein paar Tage.

Wochenblatt: Der Winter kommt also nochmals richtig zurück. In welchem Ausmaß, wie viel Schnee ist zu erwarten?

Niklas: Die Polarluft wird uns ab nächster Woche frostige Temperaturen bescheren. Auch tagsüber verharren die Höchstwerte meist bei unter 0 Grad. Nachts sind Tiefstwerte von -5 bis -15 Grad möglich. Das hängt von der möglichen Wolkendecke ab, die die Kaltluft ein wenig „ausbremsen“ kann.

Schnee wird es am Sonntag geben, da sind auch im Rheintal und in den niedrigsten Gebieten unserer Gegend mehrere Zentimeter Neuschnee drin.

Mit Neuschnee kann man in einigen Teilen der Region bereits am Wochenende rechnen.
Mit Neuschnee kann man in einigen Teilen der Region bereits am Wochenende rechnen. (Bild: Marvin Samuel Tolentino Pineda//iStock / Getty Images Plus)

Wochenblatt: Wie sieht es denn in den beliebten Skigebieten aus? Können sich Wintersportler auch weiterhin auf eine frostige Abfahrt freuen?

Niklas: Auf jeden Fall! Die Saison läuft für die Skigebiete und generell für die Alpen bisher äußerst gut. In den Hochlagen erwarten wir weiterhin viel Schnee.

Man muss bedenken: Alles, was in den letzten Wochen als Regen herabkam, fiel in den Alpen oberhalb von 2000 Meter als Schnee. Grüne Pisten sind dort also nicht zu finden, was die vergangenen Jahre durchaus keine Seltenheit war. Damit verbunden ist aber auch die momentane Höchstgefahr der Lawinen.

Wintersportler können die Abfahrt derzeit in vollen Zügen genießen. Dass sich das schnell ändern könnte, ist derzeit eher unerwartet.
Wintersportler können die Abfahrt derzeit in vollen Zügen genießen. Dass sich das schnell ändern könnte, ist derzeit eher unerwartet. (Bild: molchanovdmitry// iStock / Getty Images Plus)

Wochenblatt: Bisher war es zwar plötzlich, dafür allerdings nur kurzfristig richtig kalt. Wie sehen die Temperaturverhältnisse dieses Winters denn im Vergleich aus?

Niklas: Im Vergleich zum langjährigen Klimamittel (aus 30 Jahren) ist der meteorologische Winter 2023/24 zu warm. Wenn man sich den Trend der letzten Jahre und Jahrzehnte ansieht, nicht verwunderlich.

Was dieses Jahr allerdings anders ist: Die Niederschläge stimmen. Im gesamten Winter, also seit dem 1. Dezember 2023 haben wir deutschlandweit gemittelt bereits über 80% der „normalen“ Niederschlage bis Ende Februar erreicht. Das ist besonders der großen Trockenheit in den Tiefen Bodenschichten wichtig. Insbesondere dann, wenn uns womöglich wieder ein trockener Sommer ansteht.

Wochenblatt: Für alle Sonnenliebhaber – Gibt es bereits eine Sommerprognose?

Niklas: Für eine Sommerprognose ist es noch zu früh. Ich gehe davon aus, dass nicht nur der Januar, sondern auch der Februar und März noch spannende, mitunter auch sehr winterliche Phasen bringen können. Auch wenn es ab März natürlich schon wärmere Tage geben wird rechne ich auch in der ersten Frühlingshälfte, in den April hinein, mit Kälte-Rückschlägen aus nördlichen Richtungen.

Fazit: In der kommenden Woche warm anziehen – Vielen Dank Niklas für deinen Wetterausblick!