Vielfältige Unterstützungsangebote für ukrainische Familien in Weingarten

Vielfältige Unterstützungsangebote für ukrainische Familien in Weingarten
Dania Kasou mit Kindern im Spielezimmer der Unterkunft. (Bild: Ute-Marie Reichert)

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Seit Mai betreut die Caritas Bodensee-Oberschwaben Geflüchtete aus der Ukraine im „14 Nothelfer“. Bis zu 120 Personen können hier im ehemaligen Krankenhaus untergebracht werden. Die Zahl der Bewohner und die Aufenthaltsdauer schwanken stark. Stabil bleibt aber eine hohe Zahl an Kindern und Jugendlichen.

Es gibt viele Angebote

Zurzeit sind etwa 30 bis 40 Kinder untergebracht. „Es ist uns wichtig, auf die alltäglichen Bedürfnisse, Sorgen und Nöte der Bewohner einzugehen, sie umfassend zu unterstützen und vor allem für den großen Anteil der Kinder einen Ort der Zuversicht zu schaffen“, sagt Angelika Hipp-Streicher, Fachleiterin für Soziale Hilfen. So wurden nach und nach vielfältige Angebote geschaffen, die teilweise auch Geflüchteten außerhalb der Unterkunft offenstehen und in enger Kooperation mit dem Integrationszentrum in Weingarten stattfinden.

Tägliches Betreuungsangebot

Da beispielsweise eine vorübergehende Unterbringung in den umliegenden Kindergärten aus Kapazitätsgründen nicht möglich ist, haben wir für die Drei- bis Sechsjährigen ein tägliches Betreuungsangebot ermöglicht. Im obersten Stockwerk des „14 Nothelfer“ ist für die Kinder ein Spielezimmer liebevoll eingerichtet worden. Hier werden sie von Olha Litinova betreut, die im Frühjahr selbst nach Deutschland fliehen musste. In der Ukraine arbeitete sie als pädagogische Fachkraft. Jetzt hat sie die Kinderbetreuung hauptamtlich übernommen.

Gute Vorbereitung für die Grundschule

Ehrenamtliche Unterstützung erhält sie von Rebecca Rentmeister und der Praktikantin Dania Kasou. Falls ältere Kinder Hilfe bei den Hausaufgaben benötigen, auch dafür steht Olha Litinova zur Verfügung. Damit werden Kinder im Grundschulalter gut für den Start in einer der Grundschulen in Weingarten vorbereitet. Die Abstimmung mit dem Rektor und Lehrern funktioniert dabei sehr gut.

Die Erzieherin Olha Litinova (links), Praktikantin Dania Kasou (hinten links) und die Zeitspenderin Rebecca Rentmeister (vorne rechts) kümmern sich um die Kinder im "14 Nothelfer". (Bild: Ute-Marie Reichert)
Die Erzieherin Olha Litinova (links), Praktikantin Dania Kasou (hinten links) und die Zeitspenderin Rebecca Rentmeister (vorne rechts) kümmern sich um die Kinder im „14 Nothelfer“. (Bild: Ute-Marie Reichert)

Psychologische Beratung möglich

Viele der Ankommenden leiden unter den Folgen des Krieges und der Fluchterfahrung. Um hier qualifizierte Unterstützung zu leisten, haben Eltern und auch ihre Kinder die Möglichkeit, eine psychologische Beratung und Begleitung in Anspruch zu nehmen. Seit Juni können die Familien in Einzel- oder Gruppengesprächen mit Traumaberaterin Nina Poelchau über Erlebtes sprechen.

Ehrenamtliche sind mit im Boot

Die Integrationsmanager und Migrationsberater der Caritas Bodensee-Oberschwaben haben zusammen mit Ehrenamtlichen einige weitere Angebote ausgebaut oder geschaffen, an denen die Familien teilnehmen können. So findet wöchentlich ein Sprach-, Mal- und Kunstkurs statt, der von den Familien dankbar angenommen wird.

Fußballtraining wird sogar angeboten

Bei einem Besuch in der Kleiderkammer​​ im „14 Nothelfer“ können sich die Familien mit gespendeten Kleidern ausstatten. Die Kinder brauchen auch Möglichkeiten, ihrem Bewegungsdrang nachzugeben. Hierfür setzt sich Fußballtrainer Maykel Redondo ein, der auf ehrenamtlicher Basis wöchentlich ein Fußball-Training anbietet.

Ukrainische Jugendliche können sich einbringen

Stephan Pochert, ehemaliger Besitzer des Fahrradfachhandels BICI, bereitet in einer mobilen Werkstatt Fahrräder auf. Bei dieser Tüftelei können sich ukrainische Jugendliche einbringen.

Auch alle etablierten Angebote des Integrationszentrums Weingarten wie der Frühstückstalk, das Café International oder auch „Nadel und Garn“ stehen allen Geflüchteten aus der Ukraine selbstverständlich offen.

(Pressemitteilung: Caritas Bodensee/Oberschwaben)