Werde ich glücklich in der Pflege? – Das FSJ als Testlauf für den Karriereweg

Werde ich glücklich in der Pflege? – Das FSJ als Testlauf für den Karriereweg
Bei einem FSJ in der Krankenpflege erhältst du Einblicke in den abwechslungsreichen Tagesablauf einer Klinik oder Pflegeeinrichtung. (Bild: picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke)

Der Schulabschluss rückt immer näher aber du weißt einfach noch nicht, wie es für dich weiter gehen soll. So viele Berufe. So viele Möglichkeiten! Im FSJ kannst du dir einen Job in Ruhe anschauen, ohne dich auf die nächsten Jahre festlegen zu müssen. Probiere dich doch mal in der Pflege aus!

„Pflege ist krisensicher“, sagt die Oma. „Aber da machst du dir frühzeitig den Rücken kaputt!“, wettert der Papa. Ratschläge und Meinungen von allen Seiten! Wie soll man sich denn da entscheiden?  Am besten wäre es, wenn man einfach mal in den Beruf reinschnuppern könnte. Ein FSJ bietet dir die perfekte Unterstützung, um für dich herauszufinden, ob du in der Pflege vielleicht deine Berufung finden kannst.

Der Impuls kommt oft von allein

Im FSJ finden junge Leute, die Lust auf was Neues haben und gerne anderen Menschen helfen, die nötige Zeit, sich zu orientieren. Vielen wird in diesen spannenden Monaten klarer, in welche Richtung der Berufswunsch gehen soll, zudem können sich neue berufliche Perspektiven eröffnen, die bisher niemand auf dem Schirm hatte. Oft braucht es nur einen wichtigen Impuls. Was zudem wichtig ist: Das FSJ ist ein Mehrwert für dich und deinen Lebenslauf.

Anderen helfen ist das neue „null Bock“

FSJ ist die Abkürzung für Freiwilliges Soziales Jahr. Das FSJ können junge Menschen zwischen 15 und 26 Jahren machen – mit einer Dauer zwischen 6 und 18 Monaten, in Ausnahmen auch 24 Monate. Junge Menschen arbeiten in einer gemeinwohlorientierten Einrichtung mit. Sie tun dort etwas, das gut für das Zusammenleben aller Menschen in der Gesellschaft ist. Wichtig für den Beginn eines FSJ ist das Engagement und die Freude an sozialer Arbeit.

Erfahrungen sammeln

Die Freiwilligen erhalten Einblicke in das Berufsleben, sammeln praktische Erfahrungen und können viel lernen:

  • ausprobieren, welche Aufgaben und Tätigkeiten gut passen
  • eigene Projekte planen und durchführen
  • andere Freiwillige bei den Bildungstagen vom FSJ treffen
  • herausfinden, welche Berufsausbildung man nach dem FSJ machen möchte
  • herausfinden, was für das eigene Leben wichtig ist
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist eine tolle Chance, soziale Kompetenzen zu erweitern und erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln.
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist eine tolle Chance, soziale Kompetenzen zu erweitern und erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln. (Bild: picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke)

Statt Gehalt gibt’s Taschengeld

Im FSJ sind junge Menschen in Vollzeit tätig. Vollzeit heißt an 5 Tagen in der Woche und pro Tag für etwa 8 Stunden. Für das Engagement gibt es kein Gehalt, sondern ein Taschengeld. Außerdem haben die Eltern der Freiwilligen Anspruch auf Kindergeld.

Während des FSJ erhalten die Freiwilligen

  • zum Teil Unterkunft und Verpflegung oder Geld dafür,
  • eine beitragsfreie Versicherung in der gesetzlichen Kranken-, Renten-, Unfall-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung.

Viele Anbieter des FSJ bieten zum Beispiel auch den Bundesfreiwilligendienst (BFD) an. Außerdem gibt es noch das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ), in dem Freiwillige für den Natur- und Umweltschutz tätig sind.

Engagement anrechnen lassen

Mit einem zwölfmonatigen FSJ kannst du den praktischen Teil der Fachhochschulreife erwerben. Wenn du im Rahmen der gymnasialen Oberstufe am Gymnasium (Klasse 11 bei G8; Klasse 12 bei G9), einer Gesamtschule oder einem Berufskolleg den schulischen Teil der Fachhochschulreife erreicht hast, dann kannst du dein FSJ als praktischen Teil anrechnen lassen.

Das FSJ wird bei bestimmten Ausbildungen und Studiengängen als (Vor-)Praktikum oder Anerkennungsjahr angerechnet. Viele Hochschulen und Universitäten erkennen Freiwilligendienste außerdem als Wartezeit an und vergeben dafür Sonderpunkte bei der Bewerbung.

Einen Versuch ist es wert

Es lohnt sich auf alle Fälle herauszufinden, ob der soziale Bereich das richtige für dich ist. Egal, ob du danach eine Ausbildung im sozialen Bereich beginnst oder mit einem anderen Berufsweg liebäugelst, die Zeit eines FSJ ist sicherlich ein Mehrwert für dich und deine sozialen Fähigkeiten und das Miteinander.

Krisensicher, abwechslungsreich und wichtig

Das ohne qualifiziertes Personal im Gesundheitswesen nichts läuft, wurde durch die Corona-Pandemie noch deutlicher. Obendrauf kommt, dass Deutschland immer älter wird und demzufolge die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren ansteigen wird. Das Spektrum der Pflegeberufe ist eine Option mit Zukunft für alle, denen soziale Tätigkeiten liegen. Zur abwechslungsreichen Arbeit muss man sich täglich neuen Herausforderungen im Team stellen, erntet viel Dankbarkeit von den Patienten und die verschiedenen Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten sind ein wichtiger Aspekt, die für einen Pflegeberuf sprechen.

Mit dem Arzt Hand in Hand

Ein weiterer interessanter Berufszweig ist die Ausbildung als medizinische Fachangestellte. Zum Berufsbild gehört viel mehr, als nur am Empfang einer Arztpraxis die Versichertenkarte zum Auslesen entgegenzunehmen. Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Medizinische Fachangestellte assistieren Ärzten bei der Untersuchung, Behandlung, Betreuung und Beratung von Patienten und führen organisatorische und Verwaltungsarbeiten durch.

Typische Branchen sind

  • in Arztpraxen aller Fachgebiete
  • in Krankenhäusern und anderen Institutionen und Organisationen des Gesundheitswesens
  • in medizinischen Laboren
  • in betriebsärztlichen Abteilungen von Unternehmen oder in
  • in Gesundheitsämtern

Im Durchschnitt beträgt das Bruttoausbildungsgehalt einer medizinischen Fachangestellte pro Monat im 1. Lehrjahr 900 EUR, das Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt zwischen 2.100 Euro – 2.800 Euro brutto im Monat.

Aktuelle Ausbildungsplätze in deiner Region

Sportklinik Bodensee
St. Elisabeth
Klinikum Friedrichshafen
OSK Ravensburg

Weitere Ausbildungsberufe in der Region: