Motten, Käfer, Milben Vorsicht vor Vorratsschädlingen in der Weihnachtsbäckerei

Vorsicht vor Vorratsschädlingen in der Weihnachtsbäckerei
Motten und ihre Larven können ein Gesundheitsrisiko darstellen. (Bild: Tomasz Klejdysz)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Weihnachtszeit ist Plätzchenzeit. Ein Blech nach dem anderen wird in den Ofen geschoben und wenn Zutaten fehlen, geht man einfach an den Vorratsschrank. Aber Achtung: Ältere Packungen Mehl und Nüsse sind der ideale Ort für so manche Schädlinge. Hier ein paar Tipps.

Besonders betroffen sind Backzutaten wie Mehl, zuckerhaltige Produkte wie Schokolade oder Nüsse. Aber auch andere Getreideprodukte wie Müsli sowie Teig- und Backwaren sind schnell befallen. Hier fühlt sich beispielsweise die Lebensmittelmotte besonders wohl.

Sophie Scharrer ist Schädlingsexpertin bei der Plattform SchädlingsHero. Sie weiß Rat, wie wir unliebsame Schädlinge vermeiden oder wieder loswerden können. “Gerade weil viele Menschen Backzutaten nicht aufbrauchen und sie im Schrank liegen lassen, können sich Vorratsschädlinge verbreiten”, so die Fachfrau in einer Mitteilung.

Dies sind die häufigsten Vorratsschädlinge

Es gibt verschiedene Lebensmittelmotten, etwa die Dörrobstmotte oder die Mehlmotte, die sich in ihrem Aussehen etwas unterscheiden. Der Körper der Dörrobstmotte bildet ein schmales Dreieck. Die Larven sind gelblich-weiß, rötlich oder grünlich und werden 15-17 mm lang. Die Mehlmotte ist ein kleiner silbrig grauer Falter. Ausgewachsene Exemplare werden 11-14 mm groß und besitzen eine Flügelspannweite von 20-25 mm. 

Befallene Produkte erkennt man leicht an einem dichten Kokon an der Oberfläche oder auch an dünnen Fäden, die sich am Produkt bilden. Motten und ihre Larven können ein Gesundheitsrisiko darstellen. Sie können Pilze oder Milben übertragen. Der Verzehr befallener Produkte kann zudem zu Allergien oder Magen-Darm-Erkrankungen führen.

Käfer

Auch bei den Käfern gibt es verschiedene Exemplare, etwa der Kornkäfer, der Mehlkäfer, der Brot– sowie der Getreideplattkäfer. Der Brotkäfer ist ca. 2 bis 4 mm groß, oval geformt und rotbräunlich gefärbt. Der Getreideplattkäfer wird bis zu 3 mm groß. Auf seiner Brust sind drei Längsrippen zu sehen. Der Panzer ist braun. Der Kornkäfer ist 2 bis 3 mm groß, hat ovale Grübchen im Halsschild und eine schwarzbraune Färbung. Er besitzt einen Rüssel. Der Mehlkäfer wird etwa 20 mm groß und hat eine dunkelbraune oder schwarz glänzende Färbung. Sie alle kommen häufig in Getreide- und Teigwaren vor, aber auch in Schokolade.

Mehl riecht muffig

Befallene Produkte sind gut zu erkennen. Mehl etwa wird feucht, klumpt, nimmt einen muffigen Geruch an und beginnt schließlich zu schimmeln. Manchmal sind auch stecknadelgroße Fraßlöcher zu erkennen. Auch Käfer können ein Risiko für die Gesundheit darstellen. Etwa kann der Mehlkäfer parasitäre Würmer übertragen.

Milben 

Neben Käfern und Motten gibt es auch noch Milben. Sie leben gern in Getreide, Müsli oder Mehl. Einige Milbenarten bevorzugen hingegen zuckerhaltige Produkte wie Marmelade oder Trockenobst. Generell mögen es Milben warm und feucht. 

Zu erkennen sind befallene Produkte daran, dass sie einen unangenehm süßlichen Geruch annehmen oder einen bitteren Geschmack haben. Ist der Befall bereits weit fortgeschritten, so ist eine weiße Staubschicht auf den befallenen Stellen zu erkennen und das Mehl erscheint leicht gräulich. 

Nutzt man kontaminierte Lebensmittel, kann dies nicht nur die Backfähigkeit von zum Beispiel Mehl beeinträchtigen, es können auch gesundheitliche Risiken mit dem Verzehr der Produkte einhergehen: Hautausschlag, Kopfschmerzen und Darmerkrankungen können die Folge sein.

Vier Tipps von der Expertin

  • Backzutaten fest verschließen: Am besten sollten Lebensmittel in verschließbaren Glas-, Keramik-, Metall- oder Plastikbehältern aufbewahrt werden. Im Idealfall nutzt man durchsichtige Behälter, darin lässt sich auch von außen ein möglicher Befall feststellen, ohne dass der Behälter geöffnet werden muss.
  • An kühlen Orten lagern: Die beste Umgebungstemperatur liegt bei etwa 12 Grad. Diese Temperatur sorgt dafür, dass die Schädlinge sich nicht so schnell vermehren.
  • Vorräte regelmäßig kontrollieren: Wenn die Backzutaten länger nicht genutzt werden, ermöglicht es eine regelmäßige Kontrolle, einen eventuellen Befall frühzeitig zu entdecken.
  • Lebensmittel zügig verbrauchen: Wer seine Produkte nicht zu lange liegen lässt, gibt Vorratsschädlingen keine Chance. Backzutaten aus dem vergangenen Jahr sollten vor dem Gebrauch unbedingt geprüft werden.

Ist es bereits zu einem Befall gekommen, sollten die Schädlinge richtig entsorgt werden. Hierzu ist es sinnvoll, die kontaminierten Produkte entweder einzufrieren oder bei 80 Grad zu erhitzen und direkt danach zu entsorgen. Außerdem sollten umliegende Lebensmittel genau kontrolliert werden. Schränke, in denen die kontaminierten Lebensmittel gelagert wurden, können mit Essigwasser ausgewischt werden. Dabei sollten vor allem auch Ritzen und Spalten auf mögliche Larven kontrolliert werden.

(Quelle: SchädlingsHero)