Schnee rieselt vom Himmel, alles glitzert weiß und die Luft ist kalt – eiskalt. Jetzt beginnt wieder das große Frieren. Vor allem Babys und Kinder können dann draußen schnell unterkühlen. Mit unseren Tipps bleiben deine Kleinen auch im Winter schön warm.
Draußen hat es Minusgrade und dich friert es schon allein beim Gedanken daran, einen Fuß vor die Tür zu setzen. Doch die Kälte ist keine Ausrede dafür, faul auf dem Sofa liegen zu bleiben. Denn Hebammen und Kinderärzte predigen es schon seit Generationen: Babys und Kinder sollen täglich an die frische Luft.
Der Grund dafür: Spaziergänge stärken das Immunsystem und beugen Infekte vor. Sonnenstrahlung ist außerdem Voraussetzung dafür, dass unser Körper Vitamin D produziert, das vor allem die Kleinen für einen starken Knochenaufbau brauchen. Aber auch wir Erwachsenen profitieren von dem Vitamin. Vitamin D-MANGEL kann zu Verstimmungen und Antriebslosigkeit führen. Brauchen wir beides nicht. Und obendrein sorgt die frische Luft für einen erholsameren Schlaf in der Nacht.
Angst vor Unterkühlung
Viele Eltern scheuen sich jedoch im Winter davor, mit ihren Kindern raus in die Eiseskälte zu gehen. Oftmals ist die Sorge zu groß, dass sich die Zwerge im Freien schnell unterkühlen. Ganz unberechtigt ist diese Sorge nicht. Tatsächlich frieren Kinder besonders schnell, da sie eine dünnere Haut als Erwachsene und somit einen geringeren Schutz vor der Kälte haben. Neugeborene haben zudem oft noch Schwierigkeiten ihre Körpertemperatur zu regulieren.
Open-Air-Schlafen im Winter
Wirft man einen Blick in die nordischen Länder wie Schweden, Dänemark und Finnland, scheuen sich dort Eltern nicht davor, ihre Kinder auch bei Minusgraden draußen im Kinderwagen schlafen zu lassen – und das bei -20 Grad. Aber nur bei trockener Kälte! Außerdem achten sie dabei auf die wichtigen Voraussetzungen dafür:
- Die richtige Kleidung macht’s:
Kinder, und insbesondere Neugeborene, verlieren die meiste Wärme über den Kopf. Auch die Hände kühlen aufgrund der schlechteren Durchblutung schnell aus und müssen warmgehalten werden. Mütze, Schal, Handschuhe, dicke Socken und gefütterte Schuhe sollten deshalb bei einem Winterspaziergang auf keinen Fall fehlen. Als Faustregel gilt, dass du deinem Kind immer eine Schicht mehr anziehst als dir selbst. Und Wechselhandschuhe nicht vergessen! Nach der ersten Schneeballschlacht sind die meisten Handschuhe schon pitschnass.
Sichere Anzeichen für eine Unterkühlung
Trotz aller Vorkehrungen und einer winterfesten Ausrüstung solltest du dennoch regelmäßig die Körpertemperatur deines Kindes durch einen tiefen Griff in den Nacken kontrollieren. Um später einen Vergleich zu haben, wie sich dein Kind optimalerweise anfühlen sollte, kannst du schon vor dem Verlassen der Wohnung seine Körpertemperatur auf diese Weise testen. Hat sich dein Kind draußen doch unterkühlt, können folgende Anzeichen darauf hinweisen:
- Dein Kind zittert stark und hat blaue Lippen.
- Es spricht undeutlich.
- Die Körpertemperatur sinkt auf unter 35 Grad.
- Bei Neugeborenen und Babys äußert sich das Unwohlsein häufig zusätzlich durch Weinen.
- Ist die Unterkühlung fortgeschritten, wird das Kind teilnahmslos und schläfrig, die Haut färbt sich blass.
To-dos im Falle einer Unterkühlung
Hat sich dein Kind unterkühlt, ist schnelle Hilfe gefragt. Doch Achtung: Ein heißes Bad ist hier kontraproduktiv und könnte durch den starken Temperaturwechsel das Herz-Kreislaufsystem zu stark belasten. Diese Maßnahmen helfen im Fall einer Unterkühlung:
- Wärme dein Kind mit deiner eigenen Körperwärme. Am besten klemmst du dafür Hände oder Füße sanft unter deine Achselhöhle oder tauchst sie in lauwarmes Wasser.
- Nimm dein Kind mit unter deine Jacke oder deinen Pullover, damit du es mit deiner Körperwärme wärmen kannst. Oder bringe es in einen zimmerwarmen Raum.
- Rege dein Kind zur Bewegung an, das bringt den Kreislauf in Schwung.
- Gib deinem Kind etwas Warmes zu Trinken. Gut geeignet ist Kakao. Der enthaltene Zucker liefert Energie und stabilisiert den Kreislauf. Das ist doch mal ein gutes Argument für heiße Schokolade!