Berufe mit besten Perspektiven Noch 548 Lehrstellen im Handwerk

Noch 548 Lehrstellen im Handwerk
Dr. Mehlich muntert Ausbildungswilligen auf, sich einen Ausbildungsplatz im Handwerk zu sichern (Bild: Handwerkskammer Ulm)

Das Handwerk leidet unter Fachkräftemangel. Umso wichtiger ist die Gewinnung von motivierten, jungen Menschen, die eine Ausbildung in einem Innungsbetrieb beginnen. Nun hat das neue Ausbildungsjahr teilweise schon begonnen, doch noch hunderte Lehrstellen sind unbesetzt. Höchste Zeit also für Unentschlossene, sich um eine Ausbildung im Handwerk zu bewerben. Denn das bietet hervorragende Perspektiven.


Zahlen, Daten und Fakten zu den noch offenen Lehrstellen im Handwerk

Wir fragten Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, ob und wie viele offene Lehrstellen es aktuell noch gibt. Der listet auf. Insgesamt sind es derzeit 548. Nach Landkreisen sind es:

  • Alb-Donau-Kreis: 61 offene Lehrstellen
  • Biberach: 122 offene Lehrstellen
  • Bodenseekreis: 43 offene Lehrstellen
  • Heidenheim: 22 offene Lehrstellen
  • Ostalbkreis: 93 offene Lehrstellen
  • Ravensburg: 172 offene Lehrstellen
  • Stadtgebiet Ulm: 35 offene Lehrstellen

In welchen Bereichen gibt es noch ausreichend Plätze? Welche Gewerke sind besonders gefragt?

Wenn Jugendliche aktiv auf die knapp 20.000 Handwerksbetriebe zwischen Ostalb und Bodensee zugehen, können Betriebe nahezu jeden Ausbildungswunsch erfüllen. Gerade die Gewerke, die an der Umsetzung der Energie-, Klima- und Mobilitätswende beteiligt sind, bilden vermehrt aus. Dazu gehören beispielsweise Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik oder Kfz-Mechatroniker für die Mobilitätswende. Auch im Bauhauptgewerk werden Lehrlinge gesucht, etwa als Maurerinnen und Maurer. Sie sind es, die Häuser energieeffizient bauen. Das heißt: das Handwerk ist Umsetzer und Macher von Energiewende, Mobilitätswende und Klimaschutz. Da der Bauboom weiter anhält, warten hier fantastische Karrierechancen auf die Azubis.

Im Dienstleistungsbereich gehören angehende Friseurinnen und Friseure zu den gesuchten Azubis. Über den Traumjob Last-Minute berichteten wir erst vor kurzem ausführlich.

Welche Empfehlungen haben Sie für ausbildungswillige Jugendliche?

Wer neugierig ist, wie man im Handwerk arbeitet, kann das einfach über ein Praktikum herausfinden. Interessierte junge Menschen können unkompliziert auf Betriebe zugehen und nach einer Möglichkeit fragen. Aktuell gibt es auch erstmals die Praktikumswochen in ganz Baden-Württemberg.

Wer sich für ein bestimmtes Handwerk interessiert aber keinen Betrieb kennt, kann über die Plattform www.praktikumwochen-bw.de direkt vor Ort suchen. Jugendliche, die unsicher sind, können sich bei den Ausbildungsberatern der Handwerkskammer Ulm Rat suchen. Sie helfen Interessen herauszufinden, sie unterstützen bei Bewerbungen und auch bei der Suche nach einer passenden Praktikums- und Lehrstelle.

Welche Möglichkeiten haben Arbeitgeber, um sich für Ausbildungswillige attraktiver zu machen?

Die Praktikumswochen sind auch für Handwerksbetriebe eine großartige Gelegenheit, sich bekannt zu machen. Über Schnuppertage können sich junge Menschen und Ausbilder*innen unkompliziert kennenlernen. Das geht auch über Bildungspartnerschaften von Handwerksbetrieben mit Schulen in der Region. Betriebe, die noch keinen passenden Azubi gefunden haben, können auf der Ausbildungsbörse inserieren oder auf die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Ulm zugehen.

Nur wenn Jugendliche Berufe erfahren und spüren, können sie entscheiden, ob eine duale handwerkliche Ausbildung für sie das Richtige ist. Ich hoffe, wir können viele junge Menschen dafür gewinnen in den Sommerferien ein Praktikum zu machen und sich konstruktiv mit ihrer Zukunft zu beschäftigen. Die Karrierechancen im Handwerk sind gut und gefüllte Auftragsbücher zeigen, dass unsere Handwerksbetriebe krisensichere Arbeitgeber mit vielen Möglichkeiten sind.