Jungvögel-Rekord bei seltener Wiesenweihe

Jungvögel-Rekord bei seltener Wiesenweihe
Eine Wiesenweihe (Circus pygargus) hat eine Eidechse in einer Wiese erbeutet. (Bild: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Deutsche Presse-Agentur

So viele Jungvögel der seltenen Wiesenweihe wie seit langem nicht mehr sind in diesem Jahr in Bayern flügge geworden. Der Naturschutzverband LBV erfasste 2023 nach bisherigem Stand 740 Jungvögel von 270 Brutpaaren – ein neuer Rekordwert in den vergangenen 23 Jahren.

Dafür verantwortlich seien vor allem die guten Feldmausbestände, so dass die Greifvögel genug Nahrung für ihren Nachwuchs finden konnten, teilte LVB-Expertin Julia Ott am Montag mit. Dank der milden Temperaturen im Mai konnten die Vögel außerdem frühzeitig ihre Nester in Feldern bauen, so dass die Jungvögel teilweise bereits vor der Ernte flügge gewesen seien.

Die Wiesenweihe galt nach Angaben des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) in den 1990er Jahren als fast ausgestorben, weil ihr Lebensraum – breite Flusstäler und Flachmoore – schwindet. Für die Brut wichen die wendigen Jäger auf Getreidefelder aus. Doch dort fallen die Jungvögel oft den Erntemaschinen zum Opfer, weil sie bei Gefahr nicht auffliegen. Mit einem Artenhilfsprogramm haben sich die Bestandszahlen dem LBV zufolge stabilisiert. Ehrenamtliche spüren dabei jedes Jahr Wiesenweihen-Nester in Feldern auf und schützen diese in Absprache mit Landwirten und Naturschutzbehörden.