Ab in den Süden: Zugvögel brechen in ihre Winterquartiere auf

Ab in den Süden: Zugvögel brechen in ihre Winterquartiere auf
Stare fliegen am Himmel. (Bild: Sebastian Willnow/dpa)

Deutsche Presse-Agentur

Der Blick auf die Stromleitungen lässt keinen Zweifel: Nebeneinander sitzen zahlreiche Schwalben und Stare. Die Zugvögel bereiten sich auf ihre Reise in den Süden vor.

Zugvögel im Südwesten brechen langsam in ihre Winterquartiere auf. Laut Stefan Bosch, dem Vogelexperten beim Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg, sammeln sich derzeit vor allem Schwalben und Stare auf Stromleitungen. «In den nächsten Wochen werden sie losfliegen», sagt Bosch.

Der Experte empfiehlt, am späten Nachmittag und Abend den Blick zum Himmel zu richten. «Da sind eigentlich immer Schwalben unterwegs.» Demnach kann man sie bei der Jagd nach Insekten beobachten. So füllen die Tiere ihre Energiereserven vor der Reise. Ganz nach der Bauernregel «Mariä Geburt fliegen die Schwalben furt» sei der 8. September ein Stichtag für die Tiere. Dann brechen sie dem Experten zufolge nach und nach auf.

Beim Star sei es ähnlich, sagt Bosch. Auch diese Vögel bilden derzeit Trupps von etwa zwei bis drei Dutzend, bevor es losgeht. «Das darf man sich aber nicht wie einen Familienurlaub vorstellen», betont er. Jeder Vogel sei für sich verantwortlich.

Die Mauersegler aus dem Südwesten haben sich Bosch zufolge schon auf den Weg gemacht. Damit sind sie nicht die einzigen. Auch Waldrappe vom Bodensee sind unterwegs in den Süden. Eine junge Generation sei in der vergangenen Woche aufgebrochen, erzählt Anne-Gabriela Schmalstieg vom Waldrapp-Team in Überlegen (Bodenseekreis).

Die jungen Waldrappe aus menschlicher Aufzucht müssen die Migration erst noch lernen. Sie fliegen demnach ihren menschlichen Ziehmüttern in Maschinen hinterher. Das Ziel sei dabei erstmals Spanien, weil sich die Alpenüberquerung für die Reise nach Italien immer schwieriger gestaltet habe. Die ältere Population in Überlingen fliege eigenständig los etwa im Oktober los, sagt Schmalstieg. Mehrere Medien hatten berichtet.