83-Jähriger Allgäuer fällt auf falsche Liebesschwüre rein und wird abgezockt

83-Jähriger Allgäuer fällt auf falsche Liebesschwüre rein und wird abgezockt
Senior (83) fällt auf falsche Liebesschwüre rein und wird um viel Geld erleichtert. (Bild: Jacob Wackerhausen // iStock / Getty Images Plus)

Auf eine mutmaßliche Liebesbetrügerin ist ein 83-jähriger Mann aus Pfronten reingefallen. Über zwei Monate wurde ihm eine Lügengeschichte nach der anderen aufgetischt. Der finanzielle Schaden: 25.000 Euro. Was war passiert?

Die vermeintliche Frau gab an, eine Boutiquebesitzerin aus der Schweiz zu sein. Sie trat mit dem Geschädigten mittels E-Mail in Kontakt. Im weiteren Verlauf spiegelte die Betrügerin neben Gefühlen vor, einen schwer kranken Sohn zu haben, welcher dringend ärztliche Hilfe benötigte.

Senior zahlte Geld auf ausländische Konten

Aufgrund dieser angeblichen Notsituation bewegte die Frau den 83-Jährigen laut Polizei zu einer Zahlung eines zunächst niedrigen vierstelligen Betrags. Aufgrund der getätigten Überweisung gab die Betrügerin weitere Vorwände für Zahlungen an, sodass der Mann letztlich insgesamt etwa 25.000 Euro auf ausländische Konten überwies.

Die Polizei: Auf der Suche nach der großen Liebe versuchen viele über das Internet andere kennenzulernen. Das machen sich auch Betrüger zu Nutze. Sie sprechen über soziale Netzwerke, Dating-Portale, aber auch immer mehr über Messenger Personen an und täuschen ihnen eine Beziehung vor. Diese Betrugsform ist unter Romance‑Scamming oder Love‑Scamming bekannt.

Die Täter operieren meistens aus dem Ausland

Das Ziel: Sie wollen von ihren Opfern Geld und andere finanzielle Gegenleistungen erbetteln. Oft haben sie vorher über viele Wochen hinweg ernsthaftes Interesse an ihrer Online-Bekanntschaft vorgetäuscht – deswegen fällt es Betroffenen oft nicht schwer, einer ersten Geldforderung nachzukommen. In vielen Fällen operieren die Täter aus dem Ausland.

Im Jahr 2022 wurden im Polizeipräsidium Schwaben Süd/West 43 erfolgreiche Fälle der Betrugsmasche „Love-Scamming“ bekannt. Die Betrüger erzielten dabei eine Summe von fast einer Million Euro. In diesem Jahr wurden bereits 45 Fälle mit einer Gesamtschadenssumme von über zwei Millionen Euro.

Seien Sie misstrauisch beim Online-Dating

  • Schützen Sie private Daten: Seien Sie zurückhaltend bei der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Ihrer Anschrift oder dem Geburtsdatum und mit Auskünften über Ihren Arbeitgeber. Romance‑Scammer suchen beispielsweise in sozialen Netzwerken nach ihren Opfern. Mit jeder Information haben sie dadurch ein Mittel mehr, um ihre Opfer zu täuschen und anschließen um Geld zu bitten.
  • Geben Sie möglichst wenig von sich preis: Bevor Sie etwas veröffentlichen, fragen Sie sich immer, ob andere das über Sie wirklich wissen sollten. Je mehr andere über Sie wissen, desto eher können Sie mit besonders sensiblen Informationen unter Druck gesetzt werden. Das machen sich auch Erpresser beispielsweise beim sogenannten Sextortion zu Nutze.
  • Verwenden Sie Sicherheitseinstellungen: Nutzen Sie Privatsphäre-Einstellungen der Netzwerke und Messengerdienste für Ihren Schutz. Wer sein Profil nur für Freunde einsehbar macht, schützt sich auch vor unbekannten Cyber-Mobbern oder Cyber‑Stalkern.

(Quelle: Polizeipräsidium Schwaben Süd/West)