Ettenkirch (dab) – Etwa 21 Kilometer Glasfaserkabel werden in den nächsten zwei Jahren in und um Friedrichshafen verlegt, um allen Menschen in den Häfler Ortsteilen Zugang zu schnellem Internet zu ermöglichen. Am Montag fiel der offizielle Startschuss für das 4,5 Millionen Euro-Projekt, das 353 Haushalte und Gewerbebetriebe sowie Schulen und das Klinikum Friedrichshafen ans Highspeed-Netz anschließen soll.
Bislang gibt es immer noch viele Bürgerinnen und Bürger im Raum Friedrichshafen, die sowohl beruflich als auch privat mit einer schlechten Anbindung ans Internet – also weniger als 30 Mbit/s – zurechtkommen müssen. „Schnelles Internet ist ein sehr wichtiges Thema, auch bei uns im Gemeinderat. In Zeiten von Home-Office und Homeschooling wird es noch relevanter“, so Achim Baumeister, Ortsvorsteher von Friedrichshafens nördlichstem Ortsteil Ettenkirch. „Durch dieses Projekt werden viele Menschen, die bislang datentechnisch hinten dran waren, nun ganz vorne mit dabei sein.“
Das Stadtwerk am See und TeleData treiben den Breitbandausbau im Auftrag der Stadt Friedrichshafen nun weiter voran, gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Bundesförderprogramms Breitband und das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg. Möglich gemacht wird dieses Großprojekt durch das umfangreiche Bundesförderprogramm Breitband mit einem Förderanteil von 50 Prozent an den Kosten, ergänzt durch eine Landesförderung in Höhe von 40 Prozent.
Für Oberbürgermeister Andreas Brand passt das Projekt perfekt in die Zeit: „In weiten Teilen des Stadtgebietes sind schnelle Netzanschlüsse bereits Standard, aktuell wird zudem in der Innenstadt Glasfaser verlegt. Wir haben aber für unsere Stadt den Anspruch, flächendeckend ein schnelles Netz zu bieten und auch die kleineren Orte anzuschließen.“ Corona habe deutlich gezeigt, dass die Breitband-Anbindung im digitalen Zeitalter kein Luxus, sondern Teil der Grundversorgung ist.
„Damit investieren wir in die Zukunft und schließen in Friedrichshafen jetzt Haushalte, Unternehmen, Schulen und Krankenhäuser an die Datenautobahn an. Wir unterstützen damit, dass Friedrichshafen wettbewerbsfähig und als Standort attraktiv bleibt. Und daran arbeiten wir als Land gemeinsam, zusammen mit den Kreisen und Kommunen“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl anlässlich des Projektstarts.
Laura Kirchner vom beliehenen Projektträger des Bundes Atene KOM GmbH ergänzt: „Schnelles Internet ist wichtig für gleichwertige Lebensverhältnisse in städtischen und ländlichen Gebieten. So wie die Digitalisierung im Privatleben, ist sie auch im Beruf nicht wegzudenken. Ob im Handwerk, im Dienstleistungsbereich oder in der Industrie: Wenn ein Standort nicht über eine leistungsstarke digitale Infrastruktur verfügt, wird dort nicht investiert.“
Stadtwerk am See-Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle: „Alle reden von Digitalisierung – wir setzen sie um, bereits seit Jahren. Und zwar auch im ländlichen Raum und eben nicht nur in den Innenstädten.“ Auch Armin Walter, TeleData-Geschäftsführer, sieht den großen Vorteil für die Region: „Wir sind eben auch da, wo die großen Anbieter nicht hinkommen. Gemeinsam mit dem Stadtwerk schließen wir Haushalte an, die sonst in der digitalen Steinzeit verharren müssten.“ Allerdings böten erst die Förderprogramme die wirtschaftliche Voraussetzung für den Ausbau, so Bürkle und Walter.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.teledata.de/friedrichshafen