Schlachthof-Skandal: Hauk bringt Mindestpreis ins Gespräch

Schlachthof-Skandal: Hauk bringt Mindestpreis ins Gespräch
Peter Hauk (CDU) bei einem Gespräch. (Bernd Weissbrod/dpa/Archivbild)

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Stuttgart (dpa/lsw) – Nach mehreren Schlachthof-Skandalen in den vergangenen Jahren und scharfer Kritik an den Missständen in den Betrieben zeigt sich CDU-Agrarminister Peter Hauk offen für einen Mindestpreis beim Fleisch. «Die derzeitigen Schweinefleischpreise von 1,19 Euro pro Kilo sind für alle Beteiligten ruinös», sagte er der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Samstag). So seien Nutztierhaltung und das Schlachten nicht mehr darstellbar. «Man muss deshalb sogar darüber nachdenken, Mindestpreise für Fleisch einzufordern», sagte der Landesminister weiter. Der Markt dürfe in einer sozialen Marktwirtschaft nicht ungebändigt bleiben.

Auch schärfere Gesetze bei der Werbung mit Dumpingpreisen seien nicht ausgeschlossen. «Fleisch darf nicht als Ramschware über die Ladentheke gehen», sagte der CDU-Politiker.

Nach mehreren Tierschutzverstößen in Schlachthöfen im Land steht der Minister seit einigen Tagen in der Kritik. Zuletzt waren Bilder aus dem Schlachthof Biberach aufgetaucht, die zeigen, wie das Töten von Rindern durch fehlerhafte Bolzenschussgeräte qualvoll in die Länge gezogen wurde. Anfang 2018 war bereits ein Schlachthof in Tauberbischofsheim geschlossen worden, im Sommer traf es einen Betrieb in Gärtringen im Kreis Böblingen. Am Donnerstag kündigte Hauk mehrere Maßnahmen an, um die Kontrollen in der Branche zu verschärfen und regionale Schlachthöfe zu fördern.