Bad Saulgau: Procast muss Claas Betriebsgelände Ende 2024 verlassen

Bad Saulgau: Procast muss Claas Betriebsgelände Ende 2024 verlassen
Die Claas-Gruppe möchte die Immobilie künftig für eigene unternehmerische Aktivitäten nutzen (Bild: picture alliance / Fotostand | Fotostand / Freitag)

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Der Mietvertrag für die Procast GmbH in Bad Saulgau wurde ein letztes Mal bis Ende 2024 verlängert. Dann muss die Gießerei das Betriebsgelände von Claas endgültig verlassen.

In den Verhandlungen um eine Mietvertragsverlängerung der Procast GmbH für ihren Standort Bad Saulgau gibt es Neuigkeiten: Der Vertrag wird letztmalig bis Ende 2024 verlängert. Eine weitere Verlängerung ist jedoch nicht in Aussicht: Die Vermieterin Claas-Gruppe will den Standort ab 2025 selbst nutzen.

„Die Verlängerung des Mietvertrags gibt uns und vor allem unseren Kunden und Beschäftigten Planungssicherheit und ausreichend Zeit für eine Verlagerung der Kundenaufträge“, betonte Graziano Sammati, Geschäftsführer von Procast.

Die Aufträge, die in Bad Saulgau gefertigt werden, werden bis Ende 2024 von anderen Standorten der Procast GmbH übernommen. „Für die Kunden, die von Bad Saulgau beliefert werden, wird es einen nahtlosen Übergang geben“, betonte Sammati.

Claas-Gruppe möchte die Immobilie künftig selbst nutzen

Die von der Procast gemietete Immobilie liegt inmitten eines Betriebsgeländes der Claas-Gruppe, die dort Landmaschinen herstellt. Die Claas-Gruppe möchte die Immobilie künftig für eigene unternehmerische Aktivitäten nutzen.

„Ohne langfristige Lösung, sehen wir an diesem Standort keine Zukunft für uns“, so Graziano Sammati. „Das bedauern wir. Denn wir haben in Bad Saulgau eine sehr gut qualifizierte und leistungsfähige Belegschaft, und der Standort war gut ausgelastet und schreibt gute Zahlen.“

Firma will Mitarbeiter unterstützen

Das Unternehmen hat die rund 80 Beschäftigten sowie den Betriebsrat und Wirtschaftsausschuss am Standort bereits über die Verlängerung des Mietvertrages und dessen endgültiges Auslaufen Ende 2024 informiert. Die Geschäftsführung nimmt die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan umgehend auf.

Allen Beschäftigten soll ein Anstellungsverhältnis an anderen Procast-Standorten angeboten werden. Ferner bietet das Unternehmen an, die Beschäftigten bei der Suche nach einer Anschlussbeschäftigung zu unterstützen.

„Auch wenn die Kolleginnen und Kollegen wussten, dass der Moment irgendwann kommt, ist es natürlich keine schöne Nachricht, dass wir hier Ende 2024 schließen müssen“, sagte Sammati. „Allerdings ist der Arbeitsmarkt in der Region sehr gut: Fachkräfte sind stark gesucht und die Beschäftigten überwiegend sehr gut qualifiziert. Die Voraussetzungen sind also gut, nach Ende 2024 schnell eine adäquate Anschlussbeschäftigung zu finden“.

Über die Procast GmbH

Die Procast Gruppe ist eine der führenden Kundengießereien in Europa. Als Komplettsortimenter kann Procast seinen Kunden alle Leistungen anbieten: Konstruktion, Design, Guss, mechanische Bearbeitung, Beschichtung und Montage von Eisengussbauteilen.

Die Kunden von Procast Guss stammen aus dem Maschinen-, Nutzfahrzeug- und Werkzeugbau. Rund 300 Mitarbeiter sind an insgesamt drei Strandorten im Einsatz. Der Hauptsitz befindet sich in Gütersloh.

(Quelle: möller pr GmbH)