Ravensburg (dpi) – Rund 1000 Menschen haben am vergangenen Montag in Ravensburg gegen die Corona-Maßnahmen und eine Impfpflicht demonstriert. Heute wollen sie wieder auf die Straße, trotz Versammlungsverbot der Stadt.
Um den Bodensee herum finden heute ganze vier „Spaziergänge“ der Corona-Maßnahmen-Kritiker statt. In Überlingen, Wangen, Friedrichshafen und in Ravensburg rechnen die Veranstalter mit mehreren tausend Menschen, die gegen die Corona-Maßnahmen und eine Impfpflicht auf die Straße gehen werden.
Lediglich in Wangen und Überlingen wurden die Demonstrationen ordnungsgemäß angemeldet, in Ravensburg und Friedrichshafen sind bislang keine Anmeldungen bei den Städten eingegangen. Wie viele Teilnehmer es in Ravensburg geben wird, kann man derzeit nicht einschätzen. „Es wird eine Herausforderung herauszufinden, wo sich die Menschen letztendlich versammeln werden.“, so Daniela Baier von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Ravensburg gegenüber dem Wochenblatt.
Versammlungsverbot von der Stadt Ravensburg
Per Allgemeinverfügung hat die Stadt Ravensburg als Reaktion auf die vergangene Kundgebung (wir berichteten) ein Versammlungsverbot für den Bereich der gesamten Altstadt ausgesprochen. Hierbei berufen sich die Verantwortlichen auf die gültige Corona-Verordnung des Landes und heben insbesondere hervor, dass bei der letzten Versammlung vor einer Woche fast niemand Abstände eingehalten hat und keine Masken getragen wurden. „Zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung können danach Versammlungen verboten werden.“, so die Stadt Ravensburg in der Mitteilung.
Polizeipräsidium Ravensburg mit zahlreichen Kräften im Einsatz
Zur genauen Zahl der Einsatzkräfte wollte das Polizeipräsidium Ravensburg aus einsatztaktischen Gründen keine Auskunft geben. „Wir sind aber gut vorbereitet“ erklärt Daniela Baier, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Ravensburg.
Wie das Versammlungsverbot letztlich durchgesetzt wird, sei eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Am Montag vor einer Woche waren bei dem „Spaziergang“ der Corona-Maßnahmen-Kritiker auch zahlreiche Kinder unter den rund 1.000 Teilnehmern*. Die „Spaziergänger“ organisieren sich teilweise in Telegram Gruppen (Messenger Dienst ähnlich wie WhatsApp). Dort hat die Ravensburger Gruppe rund 5.500 Mitglieder, darunter auch Ärzte sowie ein Zahnarzt aus Weingarten.
*Hinweis: Die Teilnehmerzahl rund 1.000 stammt vom Polizeipräsidium Ravensburg. Aufgrund der unübersichtlichen Lage sind Abweichungen nicht ausgeschlossen.