Die Polizei warnt Neue Betrugsmasche: Mit 250 Euro Einsatz viel Geld machen

Neue Betrugsmasche: Mit 250 Euro Einsatz viel Geld machen
Bilder von Prominenten, die angeblich für die perfide Art der Geldanlage werben, sollen Seriosität vermitteln. (Bild: PUGUN SJ // iStock / Getty Images Plus)

Bei der Kriminalpolizei in Ravensburg gehen derzeit viele Anrufe ein. Die Opfer beklagen, dass sie Geld anlegen wollten und dabei von Betrügern aufs Übelste übers Ohr gehauen wurden. Manchen droht sogar der finanzielle Ruin. Die Polizei warnt vor den Versprechen hoher Gewinne auf betrügerischen Cybertrading-Plattformen.

Ganz harmlos und mit einem Einsatz von „nur“ 250 Euro versprechen Werbeanzeigen in den sozialen Medien und im Internet eine sichere Geldanlage. Bilder von Prominenten, die angeblich für diese Art der Geldanlage werben, sollen dabei Seriosität vermitteln. Klicken die Opfer auf den Link, müssen sie in einer Maske ihre persönlichen Daten eingeben. Und dann nimmt das Spiel der Betrüger seinen Lauf.

Vertrauen aufbauen

Meist dauert es nicht lange, bis sich ein vermeintlicher Finanzberater meldet – und eine vertrauensvolle, intensive Einzelbetreuung verspricht. Die psychologisch exzellent geschulten „Finanzberater“ versuchen, das Vertrauen ihrer Opfer zu erlangen und sie so zu weiteren Geldanlagen mit verführerisch hohen Renditen zu bewegen.

Hinter den netten, kompetent wirkenden Finanzmaklern stecken in Wirklichkeit jedoch abgebrühte Betrüger in großen Callcentern, die nicht davor scheuen, Menschen in den finanziellen Ruin zu treiben. Durch fortwährende Anrufe üben die freundlich wirkenden „Berater“ immer mehr Druck aus und gewähren ihren Opfern Zugriff auf ein angebliches Handelskonto, auf dem die hohen Renditen ersichtlich sind.

Vorsicht vor Fernwartungssoftware

In Wahrheit ist das Online-Kundenportal jedoch gefälscht! Nun beginnen die Täter aber erst richtig mit ihren betrügerischen Machenschaften. Um den angelegten Geldbetrag inklusive der Rendite ausbezahlt zu bekommen, müssen die Anleger zunächst Steuern, Gebühren und sonstige Kosten bezahlen. In einer Vielzahl von Fällen werden die Opfer von den Betrügern in einer freundlichen und vertrauensvollen Art auch dazu überredet, eine Fernwartungssoftware auf ihrem PC, Laptop oder Handy zu installieren, um hierdurch weitere Geldanlagen in Kryptowährungen, wie z.B. Bitcoin, zu tätigen.

Statt seinem Opfer zu helfen, haben die skrupellosen Betrüger nun den vollen Online-Zugriff auf sämtliche Konten. In Windeseile sitzen nun die Opfer in der Schuldenfalle, aus der es keinen Ausweg gibt. In dem Moment, in dem die Betrogenen merken, dass sie ihr Erspartes verloren haben, kommt oftmals ein weiterer vermeintlicher Helfer ins Spiel. Dieser weitere Betrüger bietet den hilflosen Opfern seine Hilfe an und verspricht den Geschädigten, die Verluste in kurzer Zeit wieder auszugleichen.

Tatsächlich richtet diese Person nur noch weiteren finanziellen Schaden bei den Opfern an und treibt den Gesamtverlust noch weiter in die Höhe. Am Ende bleibt meist nur noch der Gang zur Polizei und zum Schuldnerberater. In Einzelfällen kam es im Bereich des Polizeipräsidiums Ravensburg zu Schäden im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich.

Jeder kann jederzeit Opfer werden

Die Kriminalpolizei warnt daher vor dieser Betrugsmasche, die Menschen aus allen Gesellschaftsschichten treffen kann. Um den Betrügern keinen Nährboden für ihre Machenschaften zu geben, empfehlen die Ermittler: Jeder kann jederzeit Opfer dieser Betrugsmasche werden. Seien Sie aufmerksam und vertrauen Sie nicht blind den Angeboten und Versprechen im Internet oder am Telefon.

Denken Sie immer daran: niemand hat Geld zu verschenken! Renditen, die über dem marktüblichen Niveau liegen, sollten daher stets misstrauisch machen. Sprechen Sie mit Ihren Freunden, Bekannten und Verwandten über diese Betrugsmasche und warnen Sie diese!

Anzeige erstatten

Sollten Sie dennoch Opfer eines Anlagebetrugs geworden sein, so scheuen Sie sich nicht, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf www.polizei-beratung.de.

(Quelle: Polizeipräsidium Ravensburg)