Nach Haftbefehl untergetaucht: Klimaaktivisten aus Ravensburg weiterhin auf der Flucht

Nach Haftbefehl untergetaucht: Klimaaktivisten aus Ravensburg weiterhin auf der Flucht
Samuel Bosch (li.) und Charlie Kiehne sind weiter untergetaucht. (Bild: Klimaaktivisten Bosch/Kiehne)

Gegen die zwei Ravensburger Klimaaktivisten wurde ein Haftbefehl ausgestellt, da sie zu einer Gerichtsverhandlung nicht erschienen waren. Seitdem werden die Aktivisten bundesweit gesucht. Bisher ohne Erfolg – beide sind weiter auf freiem Fuß.

Die beiden Ravensburger Klimaaktivisten Samuel Bosch und Charlie Kiehne sind am 13. Juni nicht zur Hauptverhandlung gegen sie im Augsburger Amtsgericht erschienen, da ihr Ravensburger Verteidiger Klaus Schulz verhindert war.

Der Anwalt habe das Gericht um eine Verschiebung des Termins gebeten, zu der es aber nicht gekommen sei. Ohne anwaltlichen Beistand wollten die Aktivisten nicht zur Verhandlung erscheinen und blieben dieser daher fern. Das Wochenblatt berichtete bereits darüber.

Hausfriedensbruch und üble Nachrede

Die Anklage gegen die beiden Aktivisten lautet auf Hausfriedensbruch und üble Nachrede gegen Personen des politischen Lebens.

Hintergrund sind Protestaktionen im Jahr 2022 gegen eine Waldrodung, in deren Rahmen sich die beiden Oberschwaben an einem Gebäude der Regierung von Schwaben in Augsburg abgeseilt, Transparente aufgehängt und ein Büro besetzt haben sollen.

Außerdem hätten sie den damaligen Regierungspräsidenten als korrupt bezeichnet.

Fahndung läuft weiter

Am 13. Juni 2023 veranlasste die Jugendrichterin Sandra Mayer am Augsburger Amtsgericht eine bundesweite Fahndung nach den Klimaaktivisten.

Die gesuchte 21 Jahre alte Frau und der 20-jähriger Mann aus dem Raum Ravensburg sind noch nicht festgenommen und weiterhin untergetaucht.

Laut Pressemitteilung der Aktivisten erreichen die beiden Beschuldigten sowie deren Familien und nahestehende Freunde täglich Solidaritätsbekundungen aus dem gesamten Bundesgebiet.

Vergangenen Freitag fand außerdem eine Solidaritätsdemonstration in Augsburg statt.

Neuer Gerichtstermin steht bereits fest

Inzwischen steht ein neuer Termin für die Hauptverhandlung fest. Diese soll am 27. Juni 2023 vor dem Amtsgericht Augsburger Amtsgericht stattfinden.

Sollten Bosch und Kiehne davor aufgefunden und verhaftet werden, müssten sie somit längstens eine Woche in Haft verbringen müssen.

(Quelle: SWR, Pressemitteilung Samuel Bosch)